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Die Offset-Klemmkeile von DMM im Test

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Dieser Artikel ist Teil der Serie über die Ausrüstung fürs Alpinklettern

DCIM103GOPRONuts, Peanuts, Wallnuts… Ich bin einfach kein richtiger Fan von Keilen, viel lieber versenke ich Friends. Keine Ahnung warum, halten tun sie ja beide. Vielleicht ist das so eine Art Anfängertrauma, denn Keile sind im Nachstieg häufig viel schwerer rauszubekommen als Friends. Man weiß ja nie, in welcher Richtung der Vorsteiger das Ding da reingestopft hat. Nach hinten drücken, dann nach oben zuckeln – oder doch mit Gewalt?

Das einzige Mal, wo ich tatsächlich mal mehr Keile als Friends in einer Seillänge versteckt habe, war am Zervreilahorn. War nett, auch ziemlich vertrauenserweckend, aber meine Nachsteigerin hatte ihre liebe Not. Wie gut ich das nachfühlen konnte, früher war ich an der gleichen Stelle. Aber manchmal sind sie eben nötig, also gab es Anfang des Jahres eben einen Satz Keile. Aber nicht die gewöhnlichen Wallnuts, sondern die etwas fancy-eren Offset-Nuts von DMM . Eine gute Entscheidung? Ja, absolut!

Warum Offset-Keile?

Die genialen Offset-Keile von DMM im TestDie Offset-Keile von DMM (hier blau/rechts im Bild) sind quasi in allen Richtungen etwas anders geformt, dadurch passen sie mit noch höherer Wahrscheinlichkeit gut in Felsspalten. Beim Legen von Keilen ist es nämlich wichtig, dass die Seiten möglichst großflächig anliegen. Je mehr sie sich anschmiegen, desto höher die Haltekraft. Links im Bild (rot) ist ein gewöhnlicher Stopper von Black Diamond.

Der Preis

Blau der Offset von DMM, in rot der klassische Stopper von Black DiamondTeurer sind die Offset-Nuts im Vergleich zu herkömmlichen Keilen21 auch nicht, es ist eher das Problem, dass es von diesen nur fünf Größen gibt – bei den anderen sind es elf (DMM) bis 13 (Black Diamond). Das ist für meinen Einsatz aber nicht unbedingt schlechter, denn durch die spezielle Form decken die Offset-Keile einen recht großen Bereich der klassischen Keile ab – die Wahrscheinlichkeit, dass man vor einem Riss steht, in den dann keiner der fünf Größen passt, ist unwahrscheinlich.

Passen oft, aber eben nur einmal pro Seillänge

Die Form machts.Eher problematisch ist die schlichte Anzahl: Mit fünf Keilen, die eine Spanne von sagen wir mal 8 Größen abdecken, bleiben am Ende eben doch nur fünf Sicherungspunkte. Bei einem Set von 11 Teilen sind es elf (passende Platzierungsmöglichkeiten vorausgesetzt). Wer also in einem Gebiet unterwegs ist, in dem vorwiegend Keile zum Einsatz kommen, der sollte über eine Ergänzung nachdenken – entweder zwei Sets der Offset-Keile oder noch zusätzlich kleine Keile für schmale Risse. Für mich war dieses kleine Set die perfekte Wahl, denn ihre Verwendung sind für mich eher die Ausnahme.

Ein halbes Jahr später

Ich mag sie! Ich verwende sie zwar selten, dabei habe ich sie aber doch meistens. Und im Nachhinein habe ich doch auf fast jeder Tour so einen mal verwendet. Am Widderstein zum Ergänzen eines Standes, am Zervrailahorn zum Absichern eines seichten Risses, sogar in der Cassin an der Zinne, ebenfalls zur Unterstützung eines Stands. Und am Furkapass sogar recht häufig. Die Anzahl kommt mir als alten Friend-Freund sehr gelegen – genau richtig, um doch mal einen zu versenken, aber nicht zu schwer, als dass es sich lohnt, das Set am Einstieg zurückzulassen. Ein toller Kauf, der sich gelohnt hat.

 

Hier geht’s zur Übersicht der Artikelserie übers die Ausrüstung fürs Alpinklettern.

Oder einfach direkt zu den einzelnen Artikeln:


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