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Perfektion: Deuter ACT Lite 35+10

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Man soll offen für Neues sein. Aber hin und wieder bleibe ich auch ganz gerne beim alt Bewährten. Bei Rucksäcken zum Beispiel.

Schon möglich, dass es noch bessere Rucksäcke gibt, als die von Deuter. Möglich, aber unwahrscheinlich. Im Laufe der Jahre sammelten sich bei mir gut sieben (bei der Zahl bin ich grad selbst etwas überrascht) Rucksäcke an – allesamt von Deuter. Anfangs waren sie noch Geschenke oder Erbstücke von Familienmitgliedern, aber inzwischen kaufe ich ohne groß zu vergleichen den passenden aus dem Deuter-Sortiment, zumindest, wenn es um Rucksäcke geht, die viel aushalten und sehr gut passen müssen. Warum? Einfach weil sie perfekt durchdacht sind. Der ACT Lite 40+10 SL ist zum Beispiel mein Standardrucksack – er ist perfekt für Mehrtagestouren mit Zelt, Essen und dem ganzen Klimbim. Mit ihm war ich auch vier Monate auf Rucksack/Trekkingreise durch Ozeanien. Klein genug, um auch bei engen Felsspalten oder im Zelt nicht zu stören, aber groß genug, um alles Notwendige darin zu verstauen. Was nicht reinpasst, ist sowieso zu viel. Der ACT Lite 50+15 begleitete mich hingegen in Skandinavien, wo ich sechs Wochen als Tourbegleiter unterwegs war. Da der Guide dort bestimmte Dinge selbst tragen muss (großes 1st Aid Kit etc.), war ein 70l Rucksack gewünscht. Dennoch ist so ein großer Rucksack meiner Meinung nach unnötig  (hängt natürlich vom Packmaß des Zeltes, Isomatte etc. ab) – je größer der Rucksack, desto mehr nimmt man mit. Ein weiterer treuer Begleiter ist natürlich der Guide mit 30 Litern – der perfekte Rucksack für Kletter-, Ski- oder Hochtouren.

Kürzlich verschenkte ich dann noch an die Schwiegermutter in spe den ACT Lite 35+10, da sie eine Alpenüberquerung von Hütte zu Hütte plant.  Er überzeugt mit allen Vorzügen, die mich bei der ACT Lite Serie immer wieder begeistern:

Tragekomfort

Die Rückenlänge kann mit wenigen Handgriffen individuell angepasst werden und sollte am besten direkt beim Kauf vorgenommen werden. Wichtig ist, den Rucksack mit ca. 10 kg zu beladen, um ein realistisches Tragegefühl zu erreichen. Zu Beginn einer Tour sollte der Rucksack dann noch einmal „feingetuned“ werden: Dazu werden sämtliche Riemen gelockert und anschließend zuerst der Hüftgurt (der sollte auf den Hüftknochen sitzen) festgezogen, danach die Schulterriemen – allerdings nicht zu stark! Die Hauptlast sollte immer vom Hüftgurt getragen werden. Der Rucksack sitzt richtig, wenn die Schulterriemen voll anliegen und der Ansatz ca. zwischen den Schulterblättern ist. Falls das nicht der Fall ist, stimmt die Rückenlänge nicht.

Fächer

IMG_0884Die ACT lite Serie ist für`s Trekking konzipiert – klar, dass mit Fächern nicht gespart wurde. Besonders hilfreich ist dabei die kleine Tasche am Hüftgurt, in die ohne Probleme das Handy oder andere wichtige Kleinigkeiten passen. Wer mit seinen Wanderkarten nicht allzu pfleglich umgeht, für den passt dort auch gut noch die Karte rein. Im Vergleich zum GUIDE (Kletterrucksack) hat der ACT Lite 35+10 Rucksack Seitentaschen, in die gut die Trinkflasche o.ä. passt. Stöcke können dank der Riemen dennoch gut fixiert werden. Standardmäßig bei (Trekking)Rucksäcken dieser Größe ist auch das separate Schlafsackfach, in das (zumindest bei meiner kleinen Ausrüstung und dem 40l-Rucksack) sowohl Schlafsack, als auch Isomatte als auch Zelt passen. Besonders schön bei dem ACT Lite 35+10 gelöst finde ich das Helm/Jackenfach an der Außenseite. So ist die Jacke oder auch der Helm immer griffbereit, ohne dass man groß im Rucksack herumsuchen muss.

Farbe

IMG_0882Klar, dieser Punkt darf in meinen Testberichten nicht fehlen. Ich versuche beim Kauf von Rucksäcken immer darauf zu achten, möglichst helle zu bekommen – das hat wenig mit meinem Faible für Farben zu tun, sondern mehr damit, dass man in dunkeln (dukelblau, schwarz) Rucksäcken weniger sieht. Wer früh morgens oder in der Hütte schon einmal halb verzweifelt nach der Stirnlampe oder dem Taschenmesser gesucht hat, weiß, was ich meine. Außerdem ist eine Signalfarbe im Notfall immer besser als eine dunkle Tarnfarbe.

Sonstiges

Auch der ACT lite 35+10 ist mit einer Pickelschlaufe ausgestattet, was ihn auch für Einsätze über im Schnee und Eis qualifiziert. Zudem gibt es überall weitere Schlaufen und Ösen, an denen zusätzliche Ausrüstungsgegenstände fixiert werden können. Was ich persönlich bei dieser Version (35+10) schade finde, ist, dass auf das Regencape verzichtet wurde. Deuter verweist dabei auf die wasserdichte Oberfläche, wobei ich darauf auf einer Fernwanderung nicht vertrauen würde. Ein nasser Rucksack ist der „worst case“, auch wenn man seine Klamotten in Tüten verpackt hat. Für einen kurzen Schauer tut es die Oberfläche aber garantiert.

Fazit

Deuter eben! Wer auf der Suche ist, nach einem durchdachten, qualitativ hochwertigen, langlebigen und wirklich bequemen Rucksack ist, der sollte sich jene von Deuter definitiv einmal genauer anschauen.

Die Öffnung für den Schlauch der Trinkblase ist inzwischen Standard. Angenehm: Den Hüftgurt kann man einer einfachen Bewegung enger ziehen. Gewichtsreduktion wo es geht. Das Tragesystem ist an die Länge des Rückens anpassbar. Schön: Tasche am Hüftgurt, die so groß ist, dass tatsächlich mehr als der Labello reinpasst. Seitentaschen im Tausch gegen Skihalterungen. Klamotten- oder Helmfach. IMG_0881 Zahlreiche Ösen am ACT Lite 35

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