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Mountain Equipment – Titan 425 Daunenschlafsack

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Einen neuen Schlafsack zu kaufen ist meiner Erfahrung nach eine grauslige Sache. Man sucht die eierlegende Wollmilchsau, die leicht, klein und wetterfest ist und natürlich genau der gewünschten Temperatur standhält.  Mein Partner machte sich also auf die Suche und bekam eine akzeptable, aber nicht perfekte Lösung.

Für was?

TB 03Der Schlafsack war vor allem für Biwaks unter freiem Himmel und für die Übernachtungen im Dachzelt unseres Busses gedacht. Natürlich sollte das Packmaß möglichst klein und das Gewicht gering sein, damit das Schlafzeug im Rucksack nicht allzu viel Platz wegnimmt, schließlich ist dort meist noch das ganze Alpinklettergeraffel. Trotzdem sollte er bei etwas unter null Grad doch noch ohne Kompromisse warm halten.  Letztendlich entschied er sich für den Daunenschlafsack „Titan 425“ von Mountain Equipment.

Der erste Eindruck

TB 01Ein neuer Schlafsack ist ja immer eine feine Sache. Die Bauschkraft ist beeindruckend, die bunten Farben ebenso. Der  zehn Jahre alte Schlafsack besaß eine unidentifizierbare grau-schwarze Färbung, bei der nicht ganz klar war, was Originalfarbe und was Dreck war. Zudem glich die Füllung eher einer gefilzten Wolldecke als federleichter Daune. Wie sich aber später rausstellte, war die tatsächlich wärmer, als die neuen Daunen des Titan.

Im Gebrauch

TB 05Die erste Nacht wurde der Schlafsack auf eine harte Probe gestellt. Auf der Flucht vor angefressenen Jägern bauten wir uns ein verstecktes Biwak inmitten eines Geröllfeldes. Im Schutz eines großen Steins legten wir die Isomatten zwangsweise direkt auf den spitzen Untergrund. Meine, etwas robustere Matte hielt, während seine schnell den Geist aufgab. Alle zwei Stunden nachpumpen war angesagt. Trotz niedriger Temperaturen und wenig Schlaf wurde es im Schlafsack aber nie richtig kalt. Im Dachzelt unseres Busses war der Titan 425 hingegen bisher immer optimal (Temperaturen meist oberhalb null Grad).

Das Packmaß ist speziell mit einem Kompressionssack (gibts für ein paar Euro z. B. bei Globetrotter) sehr klein. Das Gewicht inklusive Packsack kommt auf der Küchenwaage etwa auf 1,140 Kilo. Die Verarbeitung ist auch nach rund zwei Monaten Einsatz noch einwandfrei.

Besonders schön finde ich den Klettverschluss, der nicht einfach nur rumbaumelt, sondern sich sauber zusammenfalten lässt. So gibts keine Ziehfäden an Kleidungsstücken oder der Mütze. Der Zweiwege-Reißverschluss läuft easy und lässt sich auch mit Handschuhen gut bedienen. Eine Verstärkung verhindert zudem, dass das Innenleben in die Zähnchen gezogen wird. Die Imprägnierung lässt wie bei allen bisher getesteten Schlafsäcken nach wenigen Wochen bereits spürbar ab – eine Nacht im Nebel oder bei Tau ist dann ohne Biwaksack bereits unangenehm feucht. Für eine Nacht reicht es aber erfahrungsgemäß noch.

Fazit

TB 04Der Schlafsack war für Nächte unter null Grad gedacht. Bezogen auf diesen Richtwert ist die Wärmeleistung grenzwertig*. Ansonsten ist der Schlafsack ausgezeichnet – geringes Gewicht, kleines Packmaß. Allerdings fällt der Schlafsack eher klein aus – mit 1,92 m Körpergröße muss man sich regelrecht herausschälen. Guter, aber nicht optimaler Kauf.

* Anmerkung: er ist in der Hinsicht ein ziemlich robuster Typ – wenn er sagt, dass es grenzwertig war, dann wären andere womöglich schon halb erfroren.

Nachtrag: Dieser Artikel wurde am 5. Januar 2013 in Auszügen nochmals überarbeitet.

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