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Interview mit den Autoren der Topoguide-Führer

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IMG_0612Die schweren, gebundenen roten Bücher sind eigentlich eher unpraktisch für den Gebrauch in der Wand – und dennoch sieht man sie in fast jedem Bücherschrank ambitionierter Alpinkletterer. Die Rede ist von den Topoguide-Führern. Sie sind anders, umfangreicher, genauer, zuverlässiger, liebevoller – oder kurzum: Sie sind so, wie man es sich von einem vertrauenserweckenden Alpinkletterführer wünscht. Aber wie kam es zu diesen Büchern? Und wer steckt dahinter? Und woher nehmen die überhaupt die Zeit, so viel zu klettern? Ich habe mal bei Nicole und Volker nachgefragt: 

Nicole, Volker. Mal ehrlich – wenn man in Euren Büchern schmökert, entsteht der Eindruck, Ihr würdet das ganze Jahr über nichts anderes machen als alpinklettern. Stimmt das?

Wenn es nach Volker ginge, wäre das bestimmt wirklich so! ;-) Aber wir sind eigentlich „nur“ etwa 8-10 Wochen im Jahr alpin unterwegs. Dass dabei doch recht viele Touren zusammen kommen liegt vor allem daran, dass wir zeitlich flexibel sind und dann losfahren, wenn das Wetter gut ist und nicht, wenn wir Urlaub geplant haben. Volker ist unser „Wetterfrosch“ und beobachtet regelmäßig, wann wo die besten Bedingungen sind, und wenn sich ein stabiles Hoch abzeichnet, packen wir kurzfristig die Sachen und fahren los. Kaspar Ochsner, den wir mal auf der Engelhornhütte getroffen haben, hat es so auf den Punkt gebracht: „Wenn’s gut ist, musst du geh’n!“ Wir richten uns natürlich auch in Sachen Zielwahl nach dem Wetter und sind aus diesem Grund vor allem in den letzten drei, vier Jahren immer öfter in die Dauphiné gefahren, weil dort einfach ganz oft bestes Wetter herrscht, während es in Chamonix, der Schweiz oder auch in den Dolomiten zu unsicher war.

IMG_0606Bleibt da noch Zeit für andere Dinge als das Klettern, Schreiben und Layouten? Arbeitet ihr auch?

Ich (Nicole) habe mit dem Sportwelt Verlag (www.sportweltverlag.de) noch einen Verlag, der ein breiteres Publikum anspricht und lektoriere außerdem gelegentlich Buchmanuskripte für andere Verlage. Ansonsten steht das Klettern schon sehr im Fokus. Schließlich ist es ja wichtig, fit zu bleiben, um dann alpin auch anspruchsvolle Touren machen zu können, und dafür ist auch hier im Frankenjura einiges an Training nötig. Volker ist Vollzeitkletterer und wird es hoffentlich auch noch lange bleiben.

Eure Bücher sind offensichtlich mit viel Liebe und sehr viel investierter Zeit gemacht. Wie kam es zu der Idee, gleich ein eigenes Buch herauszubringen?

Den Grundstein hat ein verlorener Autoschlüssel gelegt; dass ein Buch daraus wurde, hat sich erst im Laufe der Zeit entwickelt. Und zwar so: Als wir 2002 die 1.900 Meter lange Nordkante des Monte Agner gemacht hatten, kamen wir im Abstieg am Rifugio Scarpa vorbei, wo ich etwas trinken wollte. Volker gab mir dann sein Mäppchen mit dem Geld, und als er es wieder einsteckte, vermisste er den Autoschlüssel. Nach einigem Hin und Her stellte sich heraus, dass der sich durch ein Loch in der Hosentasche verabschiedet hatte und wir keinen Ersatz dabei hatten. Zwar konnte uns unsere Nachbarin per Expressdienst einen Zweitschlüssel zusenden, aber mit Hotelübernachtung hat der Spaß etwa 200 Euro gekostet. Da die Agner Nordkante einer der großen „Pause-Klassiker“ (aus dem Buch „Im extremen Fels“ von Pause/Winkler) ist und es damals keine einzige brauchbare Beschreibung oder gar ein Topo gab, kam uns in den Sinn, eins zu zeichnen, eine Internetseite einzurichten und das Topo für ein paar Euro anzubieten, um vielleicht irgendwann die 200 Euro wieder reinzuholen. Na ja, und es ist eben nicht bei dem einen Topo geblieben…

Und wie lange hat es dann von der Idee eines ganzen Buches bis hin zur Veröffentlichung von Band I gedauert?

Ziemlich genau fünf Jahre. Wobei Volker im „Jahrhundertsommer“ 2003 mit einem Freund drei Monate lang in Chamonix war und dort jeden Tag (!) beste Bedingungen hatte. So konnte er dort in einem Sommer mehr Touren machen, als sonst in zehn Jahren möglich sind!

Habt ihr bereits (Buch)Projekte für die Zukunft?

Was das Klettern angeht, sind wir erst mal noch mit Band 3 beschäftigt, der für 2014/15 geplant ist, und vielleicht einer Ergänzung zu unserem Korsikaführer.

Zum Thema Alpinklettern:

In eurem Leben scheint sich viel um das Klettern zu drehen. Könnt Ihr in Worte fassen, worin für Euch der Reiz im Alpinklettern liegt?

Die Kombination aus toller Landschaft, körperlicher Anstrengung, schönen Bewegungen, kritischer Selbsteinschätzung, nur sich selbst verantwortlich zu sein. Erlebnisse mit dem Partner und der eigenen Psyche.

Und was das Klettern anbelangt, sind Alpintouren einfach die „Kinglines“. Denn im Gegensatz zu Klettergartenrouten werden hier viele Seillängen am Stück geklettert. Es entsteht quasi ein Flow, der spätestens ab der 30. Seillänge in Trance übergeht. ;-)

Angst und Überwindung gehören zum Klettern dazu wie der Kaffee oder das Biwak – manchmal gerät man aber doch in Situationen, in denen man etwas Glück braucht. Was war eure brenzligste Situation am Berg?

Da gab es einige. Gerade in diesem Sommer wieder hatten wir Riesenglück, und zwar in einer eigentlich bombenfesten Sportklettertour in der Brenta. Als Volker allerdings vom Stand weg einen Fuß an einen Riesenblock lehnte, der eindeutig zur Tour gehörte, rauschte dieser mit Getöse in die Tiefe – nur Zentimeter an meinem Bein und Fuß vorbei. Wäre der Block höher oder etwas weiter links gewesen, hätte er mich vermutlich erschlagen. Das Seil war allerdings ziemlich ramponiert, und wir konnten von Glück reden, dass von unserem 60m-Doppelseil noch 35 Meter intakt waren, so dass wir überhaupt abseilen konnten. Sonst hätten wir womöglich den Rettungsheli rufen müssen. Und ob der ein kaputtes Seil als Notfall ansieht oder man dann selbst die Rettungskosten tragen muss… ?

Steinschlag ist generell die am schwierigsten zu kalkulierende Gefahr. Und an dieser Stelle raten wir allen, die in Alpinrouten mit einem Einfachseil unterwegs sind, sich schnellstmöglich ein Doppelseil anzuschaffen! Denn wenn es mal (womöglich gar während des Kletterns) den einen Seilstrang treffen sollte, gibt es kein Netz oder doppelten Boden mehr. Und vielleicht sollte man auch mal auf eine Route verzichten, wenn nach zu ausgiebigem morgendlichem Chillen schon drei andere Seilschaften vor einem sind.

Glowacz sagt, wir Bergmenschen sind “Jäger des Augenblicks” – wir sind immer auf der Suche nach dem perfekten Moment. Was ist der letzte perfekte Moment, an den Ihr Euch erinnern könnt?

Ich empfinde mich ganz und gar nicht als Jägerin, schon gar nicht als Jägerin irgendwelcher viel zu kurzer Augenblicke. Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass ich die größte Zeit meines Lebens auf der Jagd und somit unzufrieden wäre. Für mich reiht sich vielmehr ein perfekter Moment an den anderen und hat nicht ausschließlich mit dem Klettern zu tun. Dazu gehört also auch, bei Regen einfach mal mit einem guten Buch vor dem Ofen zu sitzen, neue Pläne zu schmieden oder – ja! – auch ein berufliches Projekt zu genießen.

Für Volker ist der perfekte Moment schon kletterbezogener, nämlich wenn ein großer Traum in Erfüllung geht. Aber dann ist der Augenblick auch schon wieder zu Ende. Beim Sportklettern ist es der Moment, wenn die letzte Expresse eines lang ersehnten Projekts geklippt ist und dir das Grinsen für viele Tage nicht mehr aus dem Gesicht geht. Das sind die Momente des Glücks, für die es sich lohnt, allerlei Strapazen auf sich zu nehmen und wirklich zu trainieren. Es ist das Leben im Hier und Jetzt! Andererseits sind diese Momente relativ selten, und es wäre unklug, sich rein auf diese „Gelegenheitszustände“ zu fixieren, um glücklich zu sein. Ein perfekter Moment kann also auch bedeuten, rechtzeitig vor dem Gewitter umgekehrt zu sein.

Für viele ist es wichtig, onsight oder wenigstens rotpunkt eine Alpinroute zu meistern. Bei Euch im Führer ist häufig A0 angegeben. Spielen Onsight-Durchstiege für Euch eine Rolle?

Salbitschjien SüdgratJein. ;-)

Es gibt nur ganz wenige alpine Sportkletterrouten mit homogenen Schwierigkeiten. Als Beispiele wären hier die „Perlen vor die Säue“ oder die „Gente di Mare“ in den Dolomiten zu nennen. In solchen Ausdauerrouten spielt der Begehungsstil dann schon ein besondere Rolle!

Bei einer Route, deren Schlüsselstelle völlig aus dem Rahmen fällt oder sehr boulderlastig ist, ist uns das Rotpunktklettern ziemlich egal. Denn ein VIer-Kletterer wird in einer Alpintour kaum eine VIIIer oder IXer Sequenz ausbouldern. Und manchmal ist eine Tour nicht leicht zu lesen. Dann machen wir uns lieber zwischendurch mal „einen Plan“ und ruhen an einem Haken aus, anstatt aus sportlicher Eitelkeit Kopf und Kragen zu riskieren. So jung sind wir nicht mehr… Meist wiederholt Volker dann die Sequenz, um eine möglichst realistische Bewertung abgeben zu können.

Unsere Bewertungen weichen dann auch durchaus von denen anderer Führerautoren ab, vor allem in klassischen Touren in den Dolomiten, Ostalpen oder auch Wendenstöcken. Unser Ziel ist es, eine einheitliche, zutreffende Bewertung abzugeben, mit der Wiederholer einschätzen können, worauf sie sich einlassen. In verschiedenen Gebieten sind die Bewertungen jedoch sehr speziell, und wurden aus der Zeit, als ein Sechser die Grenze des Menschenmöglichen bezeichnete, einfach in die heutige Zeit übernommen. Oft fällt das kurze Ziehen am Haken glatt unter den Tisch.

In den Wendenstöcken wird dies besonders deutlich, denn wenn im Abstand von anderthalb Metern zwei Haken stecken, dürfte klar sein, wie der Erstbegeher die Stelle gelöst hat. Als Schwierigkeitsangabe steht dort trotzdem meist nur die übliche „6b+“. Den Erstbegehern, die dort Touren erschließen, trauen wir klettertechnisch schon etwas mehr zu. Aber A0 in Kletterführern anzugeben, scheint extrem verpönt zu sein. Oder vielleicht denken die Erstbegeher auch, dass ihre Route nicht wiederholt wird, wenn sie eine zu hohe Freikletterbewertung auswerfen?

Bei langen Touren tickt außerdem die Uhr. Schließlich möchte auch das Topo noch gezeichnet werden (und das machen wir an jedem Stand für die vorherige Seillänge, nicht erst im Nachhinein im Auto).

Auch die Absicherung spielt eine wichtige Rolle: Das gilt nicht nur, wenn die Routen sehr weit gesichert sind und/oder ein Sturz verletzungsträchtig wäre, sondern auch, wenn die Hakenqualität schlecht einschätzbar ist! Wenn wir A0 angeben, sind das (vor allem in Band 1) klassische Routen mit Normalhaken, die einfach nicht zum Freiklettern und Flugtraining einladen.

Wir sind übrigens eigentlich keine Schwierigkeitsdiskutierer. Die Bewertung muss natürlich in etwa passen. Sie sollte aber weder über- noch unterfordern. Falls wir uns mal nicht einig sind, werten wir lieber um ein „Plus“ auf, damit niemand eine böse Überraschung erlebt. Die schönen Urlaubstage sind rar, da sollte ein Klettertag nicht an einer miesen Tourenbeschreibung scheitern! Ein absoluter No-go sind unserer Meinung nach die teilweise um bis zu zwei Grade (!) unterbewerteten Touren, die dann auch noch in den Dolomiten und den Ostalpen als „Genussrouten“ in „Genussführern“ verkauft werden. In „schweren“ Sportklettertouren kehrt sich das Bewertungsphänomen oft sogar um, und wir haben schon öfter mal abgewertet.

Ich persönlich suche immer nach Kletterrouten, die gut abgesichert/absicherbar sind und auf formschöne, markante Gipfel führen. Meinem Partner sind Routen an der Leistungsgrenze in gutem Fels am liebsten – unabhängig von der Umgebung und einem erreichbaren Gipfel. Wonach sucht Ihr eure Touren aus?

„Schrofentouren“ und Resterschließungen, wie es sie mittlerweile recht häufig gibt, interessieren uns nicht! Eine außergewöhnliche Felsqualität mit ebensolchen Kletterstellen und die Absicherbarkeit (die Kombination aus vorhandener Absicherung mit Bohrhaken und mobilen Sicherungsgeräten) sind für uns die Hauptkriterien. Unser Pensum an alpinen Bruchtouren haben wir eindeutig erfüllt. Die Schwierigkeit spielt für uns eine untergeordnete Rolle, wobei es ein Sechser schon sein darf. Allerdings sind wir auch schon des öfteren laut Topo in einen „Fünfer“ eingestiegen, und in unserem topoguide steht dann doch wieder ein Sechser, einfach, weil wir mit der bisherigen Bewertung nicht übereinstimmen und uns auch die Freiheit nehmen, in unseren Führern die Anforderungen einheitlich auf einen modernen Stand zu bringen.

Und die Absicherung? Lieber plaisirmäßig durch die Wand oder mit mehr Abenteuer alte Klassiker wiederholen?

 Klassikerklettern an den Cinque Torri in der "Finlandia"Wir haben Ende der 80er Jahre mit dem Alpinklettern angefangen, als es nur wenige Bohrhakenrouten gab. Von daher sind wir in unserer Sturm-und-Drangzeit erst mal ziemlich abenteuerlich unterwegs gewesen und haben einige der großen Klassiker wiederholt. Im Laufe der Zeit haben wir allerdings gemerkt, dass das auch gefährlich werden kann, nicht zuletzt, wenn man bei einem Wetterumschwung an alten Rosthaken nicht abseilen kann oder wenn man sich verletzt. Oder die Bewertungen in den Führern nicht passen. Oder gleich die ganze Tourenbeschreibung. Auch durch das regelmäßige Klettern im Klettergarten steigt einfach das Risikobewusstsein. Und so sind wir in den letzten Jahren verstärkt in Routen mit einer soliden Grundabsicherung (möglichst mit Bohrhaken) unterwegs, die sich zusätzlich mit Friends und Keilen absichern lassen. Ob bzw. wie gut das geht, hängt wiederum sehr vom Gestein ab. Während sich ein Granitriss perfekt mit Friends selbst absichern lässt, ist das im Kalk oft nur unzuverlässig möglich. Und so sind unsere Kalktouren eher Bohrhakenrouten, während wir im Granit gern Klassiker klettern. Wenn’s nicht gerade Platten sind, die uns als Frankenjurakletterern aber ohnehin nicht besonders gut gefallen.

Apropos Plaisir: Nicht bei allem, was als Plaisirtour vermarktet wird, ist auch Vergnügen zu erwarten! Nach unserer Definition darf eine Plaisirtour keine gesteigerten Anforderungen an Wegfindung oder eigenverantwortliche Absicherung stellen. Das ist in der Regel eher selten der Fall und besonders in der Schweiz weitaus weniger anzutreffen als man meinen möchte! Da lohnt ein Blick über den Tellerrand in die Dauphiné! Plaisir(klettern) – wie es der Name schon sagt – kommt eigentlich aus Frankreich.

Für Klassiker – insbesondere in den Dolomiten – wäre im Hinblick auf künftige Generationen eine sanfte Sanierung wirklich wichtig. Ansonsten werden viele tolle Routen bald nicht mehr nachvollziehbar sein. Kaum einer weiß noch, wo sie wirklich verlaufen. Ein gutes Beispiel hierzu ist die „Detassis“ an der Brenta Alta. Dort gibt es unzählige Verhauer-Varianten, und keiner weiß mehr so genau, wo die Erstbegeher tatsächlich lang sind. Und so geht wie bei der stillen Post immer mehr verloren. Diese alpinen Denkmäler sollten wir besser schützen. Das sind wir den Protagonisten dieses Sports schuldig!

Ihr kommt viel rum – habt ihr eigentlich ein absolutes Lieblingsgebiet? Und weshalb gerade dieses?

Hanibal Gipfelbank (Furka, CH)Für Volker ist Granit das Nonplusultra, eben weil man dort gut und relativ risikofrei mit Friends eigenverantwortlich unterwegs sein kann. Und zwar am besten im Hochgebirge – also Zentralschweiz und Mont-Blanc-Gebiet – wegen des tollen Ambientes.

Ich mag es eher etwas weniger rau und bin auch kein Fan von Alpenhütten, so dass ich eher die Dolomiten aber auch Dauphiné vorziehe, wo es keine Gletscherzustiege mit dem entsprechenden Bergschrundgewurschtel gibt. Zwar ist mir Kalk deutlich vertrauter als Granit, aber das Wichtigste ist, dass der Fels Griffe hat. Ein Traum ist auch das schweizerische Mont-Blanc-Gebiet um das Doréesbiwak mit Aiguille de la Varappe, Aiguille sans nom und Aiguille d’Orny: griffiger Traumgranit mit guter Bohrhakensicherung, die trotzdem noch Friends erfordert und in einer fantastischen Landschaft liegt, wo keinerlei Straßenlärm zu hören ist und auch nur wenige andere Kletterer sind!

Noch ein Wort zu Euren Topoguide-Führern!

Wir denken, dass unsere topoguides keine Führer sind, wie alle anderen auch. Wir haben uns lange überlegt, was in bisherigen Führern fehlte und hoffen nun, dass wir mit unseren ganzheitlichen Beschreibungen Wiederholer darauf vorbereiten, was sie tatsächlich erwartet. In diesem Sinne wünschen wir allen viel Spaß bei der schönsten Nebensache der Welt!



Der neue Lieblingsrucksack: Speed 22 von Black Diamond

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IMG_1033Schon vor einem Jahr ist er mir auf der OutDoor aufgefallen. So kompakt, so minimalistisch und so schön! Da springt der weibliche WILL HABEN-Modus natürlich sofort an. Nun – gut ein Jahr später liegt – er tatsächlich in unserem Ausrüstungszimmer und hat schon so manch coole Touren mitgemacht. Er ist ein starker Begleiter – reduziert auf das Wesentliche, aber perfekt durchgedacht. Ein Rucksack der  durch und durch begeistert.

Wozu?

Der Speed 22 von Black Diamond ist für Leute, die “light and fast” unterwegs sind. Er ist maximal minimalistisch, ohne dass der Träger ernsthafte Kompromisse eingehen muss. Natürlich hat er weder gepolsterte Hüftflossen noch ein stabiles Rückengestell – aber dafür ist er leicht. Und das gibt gerade beim Klettern häufig den entscheidenden Ausschlag.

Der erste Eindruck

Warten auf die Wildenverschneidung - mit dabei der Speed 22 von Black Diamond. Lieblingsrucksack!Reduziert auf das Wesentliche, das ist er wirklich. Und leicht. Die Hüftgurte bestehen nur aus schmalen Bändern, die Tragegurte sind kaum gepolstert – ebenso die Rückenpartie. Eine Rahmenkonstruktion gibt es nicht, wobei der Rückenbereich trotzdem einigermaßen steif ist. Die Halterung für die Eisäxte ist zwar minimalistisch, aber gut durchdacht und sie erfüllen ihren Zweck.

Die Deckelklappe kann mit wenigen Handgriffen entfernt werden, wodurch noch einmal Gewicht gespart werden kann. Außerdem kann man den Rucksack als Haulbag umfunktionieren, wobei das der dünne Stoff wohl auf Dauer nicht gerne mitmachen dürfte. Die Verschlüsse sind weitentwickelt worden – wozu genau war im ersten Moment etwas unklar. Dazu später mehr. Was ich besonders schön fand, ist das Band, mit dem das Seil auch ohne Deckelklappe fixiert werden kann. Das ist ja häufig das Problem von Rucksäcken, deren Deckel nur mit einem Riemen geschlossen wird – steckt man oben etwas noch rein, rutscht es irgendwann einfach Raus. Das passiert mit dem zusätzlichen Gurt nicht.

Und noch zwei “Special Interest”-Überraschungen: Die Farbe des Rucksacks ist nicht wie auf vielen Abbildungen im Internet reines Gelb, sondern eher eins mit Grünstich. Für Männer irre unrelevant, schon klar, aber ich war etwas überrascht ;-) Was aber positiv auffiel ist die Tatsache, dass die unteren Seitenriemen so weit oben sind, dass die Kameratasche gut fixiert werden kann ohne dass sie herumbaumelt. Sehr cool!

Der Speed 22 im Gebrauch

Light and fast - am Speed 22 wurde auf alles Überflüssige verzichtet. Die Fixierungen für die Eisgeräte sind minimalistisch - aber völlig ausreichend!Sein größer Vorzug ist einfach das Gewicht. Man trägt wirklich nur das Nötigste – ohne dass er besonders unbequem wäre. Nur wenn man ihn komplett volllädt (also mit sechs Flaschen Bier, einer Flasche Wein, 3 l Wasser, Grillgut, Salat, Buch und Handtuch) dann ist er auf Dauer unangenehm. Aber das hat dann auch nichts mehr von “light and fast”. Durch die schmalen Hüftbänder beeinträchtigt er auch den Klettergurt nicht und überhaupt sitzt der Rucksack so weit oben, dass man ohne Probleme weiterhin an Chalkbag und Karabiner kommt. Er ist so schmal geschnitten, dass er auch weite Bewegungen locker mitmacht und nie behindert.

Wasserdicht auch ohne Regenhülle

Obwohl der Speed 22 mit keiner Regenhülle aufwartet, bleibt der Inhalt bei starkem Regen doch erstaunlich trocken. Beim Heimradeln von der Arbeit setzte ich ihn mehrmals fast eine halbe Stunde dem strömenden Regen aus – ohne zusätzliche Regenhülle oder ähnlichem. Überraschung daheim: Der gesamte Inhalt war komplett trocken – auch der Geldbeutel im Deckelfach. Da ist es allerdings gut möglich, dass das nur eine temporäre Erscheinung ist und die Imprägnierung nach einigen Wochen nachlässt. Und bei mehreren Stunden im Wasser kommt die jetzige Imprägnierung sicher auch an ihre Grenzen. Klar.

Neuartige Verschlüsse

Anfangs war ich zugegebenermaßen etwas genervt von den neuartigen Verschlüssen. Man muss sie schon ziemlich gezielt quetschen, damit sie sich öffnen. Und wenn, dann schnappen sie gleich weg, als wären sie kleine Geschosse. Inzwischen habe ich aber gelernt, dass das von Black Diamond absichtlich konstruiert wurde: Der Vorteil ist wohl, dass man die Verschlüsse so auch mit Handschuhen gut öffnen kann. Ich persönlich finde das nicht unbedingt: Zwar ist es so womöglich leichter, die richtigen Druckpunkte zu finden, dafür muss man kräftiger quetschen – mit dicken Handschuhen auch nicht ganz so leicht.

Fazit

Ein genialer Rucksack zum Alpin- und Eisklettern oder zum (gewichtstechnisch) leichten Bergsteigen. Alles Nötige ist da, auf jede Spielerei wurde verzichtet. Er stört beim Klettern nicht und macht jede Bewegung mit, auch die hin zu Karabinern und Chalk. Und - last but not least - sieht er halt auch einfach saugut aus. Mein neuer Lieblingsrucksack!

Unterhalb des Deckels befindet sich ein weiterer Riemen, mit dem z.B. das Seil perfekt fixiert werden kann. Immer wieder gut! Black Diamond halt... Der Speed 22 von Black Diamond im Test. IMG_1031 Minimalistische Hüftgurte. Minimalistische Träger Minimalistische Seitgurte. Dauerhaft wohl nichts für Ski. Zuverlässige Halterung für die Eisgeräte. Minimalistisch aber absolut ausreichend! Immer dabei - egal ob zum Sportklettern, Alpinklettern, Bergsteigen, Biken oder auf Hochtour. Beim Alpinklettern.

Testbericht: Lawinensonde von Ortovox (240 carbon pfa)

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Eine Sonde ist einer der wenigen Ausrüstungsgegenstände, die man sich mit der festen Hoffnung kauft, es niemals im Ernstfall zu benötigen. Dennoch soll sie im Falle des Falles zuverlässig funktionieren, schnell einsatzbereit sein und vor allem: bloß nicht kaputt gehen.

Sonde Ortovox im Test03Entscheidungskriterien

Wichtigstes Kaufkriterium war in meinem Fall die Mindestlänge von 240 cm. Natürlich war auch das Gewicht ein gewisser Faktor, aber lieber trage ich eine etwas schwerere Lawinenausrüstung, die dann dafür auch zuverlässig stabil ist und funktioniert. Feinheiten wie Skala oder Griff waren mir eher unwichtig. Ohne mich groß weiter zu informieren entschied ich mich für die “240 Carbon pfa” von Ortovox. Mit 200g ist sie das Leichtgewicht des Hauses und passt mit 40 cm Packmaß in jeden Freeride-Rucksack.

Sonde Ortovox im Test04Der erste Eindruck

Im ersten Moment fällt das unglaubliche Gewicht auf. Sie ist wirklich erstaunlich leicht, macht aber dennoch einen stabilen Eindruck. Die Segmente werden im Ernstfall mit einer ca. 2 mm dicken Reepschnur gespannt und halten so zuverlässig zusammen. Die cm-Skala scheint auf den ersten Blick etwas zu genau zu sein – ich persönlich achte nach dem Sondieren nicht auf genaue cm-Angaben. Die feste Spitze macht einen stabilen Eindruck, genauso die Sonde im gespannten Zustand.

Im Test

Sonde Ortovox im Test

Das Aufbauen funktioniert in sekundenschnelle. Man hält das Ende der Schnur und das erste Segment in Händen, wirft den Rest einfach von sich und zieht an der Schnur – nach einem kurzen Augenblick sind alle Segmente ineinandergeschnappt und arretiert. Wem das Schnurende mit dem kleinen Griff im Weg umgeht, kann es einfach direkt an die Sonde klippen. Wirkt gut und durchdacht.

Wie oben schon erwähnt, würde ich persönlich nicht auf die genauen cm-Angaben achten – wenn die Skala tatsächlich eine Rolle spielen würde, würde ich mir allerdings wünschen, dass die Zahlen größer abgedruckt sind. In einer Stresssituation könnten die kleinen Ziffern zu schlecht lesbar sein. Andererseits ist die Sonde nicht allzu lang, man kann also auch anhand der Gesamtlänge schon ausreichend einschätzen, ob der Verschüttete nun nur wenige Zentimeter oder zwei Meter verschüttet ist.

Der Griff ist für mich persönlich unnötig, da ich nicht so groß bin und die Sone daher nie am oberen Ende halten kann. Vielleicht ganz praktisch, wenn man tatsächlich jemand sondiert, der zwei Meter tief verschüttet ist. Da hätte ich aber sowieso Bedenken, da die 10 mm-Carbon-Röhren keinen unendlich stabilen Eindruck machen. Bei “geraden” Belastungen (in den Schnee stecken und wieder rausziehen) wahrscheinlich kein Problem, bei Querbelastungen schon eher.

Sonde Ortovox im Test01Fazit

Eine Sonde, wie ich sie mir gewünscht habe. Kein zu großes Packmaß, geringes Gewicht, aber dennoch zuverlässig. Die Skala würde auch weniger detailliert reichen, aber lieber so als andersherum. Sie ist schnell aufgebaut und macht einen weitgehend stabilen Eindruck. Ein guter Kauf, der möglicherweise irgendwann ein Leben retten kann.

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Die besten Testprodukte 2013

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In der Zeit, in der sich die anderen Mädels meines Alters ein Konzertticket für Robbie Williams wünschten, ersehnte ich mir damals viel mehr, nur ein Mal (ein Mal!) durch einen Bergsportladen gehen und einfach alles mitnehmen zu dürfen, was ich haben wollte.

Jetzt, mit dem Bloggerdasein und dank Firmen wie Bergfreunde.de, Dynafit, Rubytec, GSI, Adventure Food, Nikwax, Bergzeit, Haglöfs, Suunto und wie sie alle heißen, ist dieser Wunsch zu einem großen Teil Wirklichkeit geworden und jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, werde ich ganz hibbelig. Nun geht eine weitere Saison zu Ende und es kommt der Zeitpunkt, an dem ich jene Produkte noch einmal hervorheben (und für sie bedanken) möchte, die mich dieses Jahr ganz besonders begeistert haben. Natürlich war ich von einem großen Teil der Produkte sehr angetan, die den Weg zu mir gefunden haben, aber es gibt eben auch jene, die ganz schnell einen ganz speziellen Platz eingenommen haben. Hier nun meine “Tops” des Sommers 2013:

The loveliest lovely lovely-one: Speed 22 von Black Diamond (Rucksack)

Der ist einfach genial. Reduziert auf das Wesentliche, aber so perfekt durchdacht, dass man nichts vermisst. Er hat die optimale Größe für Kletter-, Berg- oder Hochtouren, die einen Tag dauern und bei denen das Gewicht und die Bewegungsfreiheit eine Rolle spielt. Der Speed 22 hat es geschafft, innerhalb weniger Tage zu meinem absoluten Lieblingsrucksack zu avancieren und ist inzwischen fester Begleiter auf jeder Tour – egal ob in den Bergen, am Fels, auf dem Bike oder am Gletscher. Geniales Teil!

Zum Testbericht oder am besten direkt kaufen.

Schmeckt: Adventure Food

Dehydrierte Nahrung von Adventure FoodDehydrierte Nahrung ist schmerzhaft teuer – aber halt auch extrem praktisch. Auf unserer Tour durch’s Alpstein Gebiet ernährten wir uns drei Tage lang nur aus den grünen Packungen und waren jedes Mal wieder aufs Neue begeistert. Nachdem man Wasser in die Tüten gefüllt und einige Minuten gewartet hat, kann man sich auf ein vollwertiges und vor allem wirklich schmackhaftes Essen freuen – egal ob zum Frühstück (Porridge oder Müsli), zum Abendessen, als Desert oder Beilage. Absolut lecker. Nur der Müll danach nervt etwas. Zur Speisekarte.

Mit Liebe gemacht: Topoguide

Perfekter Alpinkletterführer für die Alpen: Topoguide

Der Schon-fast-Klassiker in der Alpinkletterliteratur. Nicole und Volker haben ganz offensichtlich nichts anderes zu tun, als umherzureisen und klettern zu gehen. Heraus kommt alle Jahre ein neuer Kletterführer, der bei Vollständigkeit, Liebe fürs Detail, Topogenauigkeit und Zuverlässigkeit neue Maßstäbe setzt. Absolutes Muss für jeden Alpinkletterer, der sich im Bereich fünf bis acht zu Hause fühlt. Geniales Teil.
Zur Lobeshymne.

Einfach schön: Bambus-Geschirr von Rubytec

Rubytec Geschirr

Geschirr das sich nach ein paar Jahren selbst biologisch abbaut. Hrmpf, aber nicht, dass es sich just in dem Moment kompostiert, in dem ich gerad mein Müsli herauslöffle? Keine Sorge, so schnell geht’s nicht. Aber das Geschirr ist komplett nachhaltig produziert, aus Bambus gepresst, mit natürlichen Farbstoffen gefärbt, spülmaschinenfest und vor allem wunderbar groß. Das neue Lieblingsgeschirr im Bus. Wehe dem, der MEINER Schüssel zu nahe kommt! Mehr darüber erfahren.

Der Umwelt zuliebe: Produkte von Nikwax

Manche denken ja immer noch, dass es dem Material schadet, wenn man Hard- und Softshelljacken wäscht. Deshalb nochmal: nein, tut es nicht. Im Gegenteil – eine regelmäßige Imprägnierung tut den Klamotten gut und der nette Nebeneffekt ist, dass die Sachen danach wieder in schier vergessenen Farben strahlen. Imprägnieren? War das nicht das mit PFC und Umweltschädigung und so? Ja, schon, wenn man das Falsche kauft! Wer bei Pflegeprodukten für seine Outdoormaterialien (Klamotten, Schuhe, Seile…) bei dem sympathischen Unternehmen NIKWAX bleibt, der geht da aber keine Gefahr ein, denn NIKWAX produziert schon seit der Firmengründung vor 30 Jahren nachhaltig  und ohne die Umwelt zu belasten – sowohl die Produktion als auch die entstehenden Mittel sind also unbedenklich und schon allein deshalb ein ganz klares Kaufargument. Übrigens: Wer sich schon mal über störrische Reißverschlüssen bei Haglöfs und Co geärgert hat: Einmal mit Nikwax behandelt, laufen die Zipper plötzlich ohne Probleme! Zur Unternehmensseite.

GoalzeroToll und doch nicht recht benützt: Solarpanel von GoalZero

Früher gab es für mich nichts Schöneres, als allein und autark durch die Berge oder fremde Landschaften zu streifen. Eigenes Zelt, eigene Verpflegung, eigene Route… Für meinen damals geplanten sechswöchigen Trek über die Alpen hatte ich mich bereits fest für ein mobiles Solarpanel entschieden, um auch stromtechnisch unabhängig unterwegs sein zu können – damals noch ein Novum und nur in der Schweiz erhältlich. Zwar verlief sich der Traum letztendlich im Sand, die Freude war aber groß, als Anfang des Jahres eben solch ein Solarpanel im Briefkasten lag. Jetzt, mit Bus und neuem Hobby ist dieses Tool irgendwie nie im Einsatz – und das, obwohl zum Beispiel das Handy fast noch schneller lädt als an der Autobatterie. Auch GoPro, Tablet und Suunto Ambit sind kein Problem, nur eine Schuko-Steckdose ersetzt das Ding natürlich nicht. Zum Testbericht von Klimbingkorns.

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Gerade entdeckt: Outdoorshop mit grüner Ader

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xx LogoOutdoor-Online-Versandhäuser gibt es wie Skitourengeher an einem sonnigen Wintertag im Kleinwalsertal – nämlich endlos viele (und es werden immer noch mehr). Onlinehändler hingegen, die Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz legen – und davon nicht nur reden, sondern es tatsächlich umsetzen, davon dürfte es wohl nur eine Handvoll geben. Einen dieser Wenigen habe ich kürzlich entdeckt und weil wir Blogger ja immer gleich rumposaunen müssen, wenn wir etwas toll finden, hier nun meine Rumposauniererei:


“Outdoorshop.de”, Online- und “Offline”-Laden aus Freiburg, hat in seinem Internetauftritt eine eigene Kategorie, in der ausschließlich Produkte angezeigt werden, die nachhaltig (ökologisch und sozial) produziert wurden. “Greenline” nennt der Händler das. Was sich dahinter verbirgt, beschreibt er so:

“[...] Da es zurzeit noch schwierig ist, nachhaltige Outdoorbekleidung und nachhaltige Outdoorausrüstung zu finden, haben wir unsere „Greenline“ geschaffen. Mit diesem Siegel zeichnen wir nachhaltige Outdoor Produkte aus, die unserer Meinung zu den besten Produkten Ihrer Kategorie zählen. Dabei kommt es uns nicht auf Testberichte an, sondern auf die Themen

  • nachhaltige Produktion,
  • Einsatz von recycelten und/oder recycelbaren oder ökologisch unbedenklichen Stoffen,
  • faire Arbeitsbedingungen,
  • Langlebigkeit eines Produktes und
  • kurze Transportwege.

[...] Wir möchten mit unserer „Greenline“ für mehr Transparenz für unsere Kunden sorgen, damit sie die nachhaltigen Outdoor Produkte, schnell finden. [...] Dabei sehen wir auch Zertifizierungen von unabhängigen Institutionen wie zum Beispiel bluesign®, immer kritisch und hinterfragen diese.”

So ein Vorstoß, dem Kunden den Kauf eines nachhaltig produzierten Produkts so einfach wie möglich zu machen, finde ich rundum klasse. Die Jungs von outdoorshop.de reden nicht nur von einer schützenswerten Umwelt – sie tun aktiv etwas dafür. Weitersagen!

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Buchvorstellung: Auf steilen Wegen von Uli Sorg

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IMG_1538_1Kürzlich lag ein kleines Päckchen vor unserer Wohnungstür. Eine Büchersendung von Uli Sorg. Uli Sorg, Sorg, Sorg… Den Namen kenne ich doch. Das Buch “Vom Wandern und Rasten” empfiehlt mir mein Vater bei jeder erdenklichen Gelegenheit. Das Anschreiben war nett, also schaute ich “halt mal” rein in das kleine Buch. Und wurde zutiefst berührt.

Das Buch “Auf steilen Wegen – Essays zu Alpinismus, Natur und Fotografie” ist rundum außergewöhnlich. Das Format, die Themen, die Texte, die Poesie, die exzellenten Bilder. Es geht um eine uralte Lärche, um Wegmarkierungen, um Gefährten, um Schwarz-Weiß-Fotografie, um Strukturen in der Natur. Die Themenauswahl wirkt wie eine lose Schüttung, aber die kurzen Essays und Gedanken, die guten fotografischen Aufnahmen, die vielen Gedichte und Zitate – exzellent ausgewählt und selbst für mich Poesie-Muffel ergreifend – all diese Zutaten schaffen eine Mischung, die nicht mehr loslässt. Und so findet man sich nach einer Stunde immer noch gedankenverloren in diesem seltsamen Werk blätternd.

Woher kommt diese Begeisterung?

Die Jahresringe einer Lärche - in Originalgröße abgebildetEs ist anders. Und es ist nicht nur ein anonymer, schöner Blog, irgendwo in den Tiefen des unendlichen Internets. Uli Sorg steht für das ein, was ihm gefällt, ging das finanzielle Risiko eines Buchdrucks ein und hat etwas geschaffen, das vor allem eines ist: rundum ehrlich. Er hat ein Buch gestaltet, wie es ihm selbst am besten gefallen würde – nicht, wie es der Norm entspricht oder der Verlag es für publikumswirksam hält, sondern genau so, wie er es haben wollte.

Seit Monaten überlege ich mir, nächstes Jahr einen Bildband über unseren Rocktrip 2014 zu machen. Aber immer wieder stehe ich vor der Frage: Wen interessiert’s? Sicher, eine sehr kleine Zielgruppe, aber wäre da nur eine Handvoll Menschen, die ähnlich begeistert wären, wie ich jetzt von diesem Buch – hätte es sich dann denn nicht schon gelohnt? Es muss nicht für jede Handlung ein Gewinn oder eine Auszeichnung rausspringen – es geht darum, etwas zu schaffen, das einem selbst gefällt – mit Herzblut und Liebe für’s Detail.

Uli Sorg hat diesen mutigen Schritt gewagt und ein Werk geschaffen, das heraussticht aus all den üblichen Büchern.  Geschrieben von einem echten Alpinisten. Mit Texten, die nicht im eigentlichen Sinne spannend sind, den Leser aber doch nicht mehr loslassen. Eine Bereicherung für jedes Bücherregal – und tatsächlich ein großartiges Geschenk zu Weihnachten.

 

Die Jahresringe einer Lärche - in Originalgröße abgebildet IMG_1540 IMG_1544 IMG_1541 IMG_1538

Übrigens: Überraschenderweise haben mich nicht die Bilder am meisten angesprochen – es waren die kurzen Gedichte und Zitate. Zwei besonders schöne, die mir im Kopf blieben möchte ich Euch nicht vorbehalten:

 Das Glück muss entlang der Straße gefunden werden, nicht am Ende des Weges (David Dunn (1811 – 1894)

Der Gefährte
Das Wort ist nah beim Wort Gefahr
und nah auch beim Wort Gefährt.
Der Gefährte ist mehr als ein Begleiter.
Er ist wie ein Gefährt, mit dem man fährt,
mit dem zusammen man verbunden ist,
unlöslich, für eine Weile, und notwendig
für das Fortkommen.
Der Gefährte teilt die Gefahr.
ist aber auch selbst die Gefahr,
und ich bin seine Gefahr.
Mit dem Gefährten wird die Fahrt
stets anders sein als allein.
Am anderen redet sich das erlebte,
teilt sich und vermehrt sich.
Sammelt sich und kann sich verlieren.
Wer nicht allein zu Berg gestiegen ist, weiß nicht,
was der Gefährte bedeutet.
Helmut Zebhauser (*1927)

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Miura war gestern, Katana ist heute

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Vor einigen Monaten war ich noch überzeugt, der Miura von La Sportiva wäre der perfekte Schuh für mich. Scharfe Kanten, aggressive Vorspannung, enge Passform. Nun schaukelt seit dem Sommer ein völlig anderes Paar Schuhe an meinem Kletterrucksack – groß, ohne Vorspannung, weich, bequem: Der Katana, ebenfalls von La Sportiva. Wie konnte es so weit kommen?

Katana im TestDer Miura ist gut – aber auch bösartig eng. Eine lange Alpintour ist mit dem Schuh nahezu unmöglich, spätestens nach einer Stunde in den Schuhen verliert man die Lust am Fels, an der Sonne, an den Bergen und überhaupt an dem blöden Klettern. Für den Sommer wollte ich einigermaßen bequeme Schuhe, mit denen man auch 26 Seillängen aushält, ohne allzu sehr jammern zu müssen. Außerdem sollten sie weich sein, um einerseits mehr Gefühl für die Tritte zu bekommen und andererseits gut auf Reibung stehen zu können.

Der erste Eindruck

Katana TestberichtEinen Schönheitspreis gewinnen die Katana sicherlich nicht – zumindest nicht die bisherige Version in dem Babyblau (inzwischen gibt’s die Frauenvariante in schickem weiß-violett). Kein verschnörkeltes Design, kein Special-Gimmick… Die Schuhe sind funktionell und puristisch, das gefällt mir. Ich habe regulär Größe 38 und die Schuhe in 35,5 gekauft. Größer gab es die Schuhe ohnehin nicht, aber die Wahl passt ganz gut. Sie waren von Anfang an recht bequem (nicht ganz so wie die Mythos, aber natürlich ein riesiger Unterschied zu neuen Miura), was sich allerdings mit recht viel Luft in der Ferse bemerkbar machte. Aber die Schuhe sind ja auch nicht zum Boulder herknüppeln, sondern Seillänge um Seillänge über Platten zu schleichen.

Im Gebrauch

Mit dem Schuh machte ich eine völlig neue Erfahrung, nämlich das absolute Vertrauen, dass der Fuß hält. Man hat durch die weiche Sohle so viel Gefühl, dass man sofort erkennen kann, ob’s hält. Wenn es sich gut anfühlt, dann hält er. Übrigens auch, wenn es sich nicht danach anfühlt. Dieses Vertrauen in die Füße hat mir einen echten Sprung im Kletterkönnen ermöglicht, denn durch einen sicheren Stand spart man sich natürlich enorm viel Kraft.

Dadurch, dass man so viel Trittsicherheit gewinnt, benütze ich den Katana tatsächlich auch viel zum Bouldern. Man hälts lange in ihm aus und bisher war es noch selten, dass ich mir andere Schuhe hergewünscht hätte.

Das Vertrauen in den Tritt ist natürlich auch beim Alpinklettern ein Riesenvorteil. Während ich mich im Tannheimer Tal mit den Miura die letzten Seillängen  hochquälte, tänzelte ich das Graue Element (VIII) am Schneck nahezu ohne Fußschmerzen nach oben. Natürlich sind Kletterschuhe nach der achten Seillänge selten gemütlich, aber „aushaltbar“ ist schon ein guter Fortschritt!

Fazit

Katana TestberichtDie Katana sind absolut ausreichend für Kletterer, die im siebten oder unteren achten Grad unterwegs sind. Die „fehlende“ Vorspannung macht der Schuh durch exaktes Trittgefühl und super Reibungseigenschaften wett. Tatsächlich mein neuer Lieblingsschuh fürs Alpin- und Sportklettern am Fels.

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Testbericht: LED Lenser mit 170 Lumen (Stirnlampe)

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Lenser Testbericht 01“Mal so eine Lampe, mit der man auch noch ohne Probleme beim Biken, Skitouren  oder Berglaufen was sieht… Das wär was”. LUPINE! Rufen da die schwerstreichen Outdoorer natürlich gleich. Wer sich aber lieber einen neuen Ski, eine Suunto Ambit 2 oder wahlweise auch eine Inspektion beim VW-Händler leisten möchte und daher tendenziell eher einen schmalen Geldbeutel hat, der braucht eine andere Lösung. Die Jungs von den Bergfreunden hatten auf meine Anfrage einen interessanten Tipp: Die H7R von LED Lenser.

Für was?

Eine helle Lampe, die auch noch bei schnelleren Abfahrten per Bike, bei Skitouren oder auch beim Laufen ordentlich Licht spendiert – und zwar so viel, dass man nicht nur den Weg direkt vor den Fußspitzen schemenhaft wahrnimmt, sondern so richtig was sieht. Das war das Ziel. Natürlich habe ich von den sagenumwobenen Lichtwaffen von Lupine gehört – wahre Scheinwerfer zum In-Die-Tasche-Stecken. Aber im Zweifel ernähre ich mich gerne von etwas mehr als Brot und Wasser. Was Günstigeres musste also her.

Wie entdeckt?

Die Jungs von Bergfreunde.de haben auch hier mal wieder einen Beweis für Ihre fachkundige Beratung geliefert. Nach einem kurzen Online-Chat war klar: Die LED Lenser H7R soll es werden. 170 Lumen, das ist schon mal gut doppelt so viel wie meine alte Lampe hatte. Noch dazu überzeugte die Stirnlampe mit enorm geringen Gewicht. Muss was können. Will ich haben!

Erster Eindruck

Klein und leicht ist sie. Laut Hersteller wiegt sie 120 g, meine Küchenwaage zeigt sogar unter 100 an. Sowohl die Lampe als auch der Akku, der im Scheckkartenformat daherkommt. Die Hebel zur Einstellung der Helligkeit sind groß genug, um ihn auch mit dünnen Handschuhen bedienen zu können. Etwas “labbrig” erschien mir hingegen die Fixierungsstufen der Lampe, mit denen man den Lichtkegel nach unten verstellen kann. Bei ruppigen Sprüngen bergab könnte die Lampe schnell nach unten klappen. Also gleich mal ausprobieren!

Im Gebrauch

Lenser Testbericht Das Licht:

SPOTLIGHT: ON! Fokussiert man das Licht auf den schmalsten Durchmesser, ist der Lichtspot auch auf der niedrigsten Stufe schon gut hell. Dreht man dann den Saft komplett auf, wird aber wirklich ganz schnell Tag. Der Lichtkegel ist so natürlich relativ schmal und taugt wenn dann fürs Biken auf einer Straße – der Strahl reicht da nämlich wirklich weit (180 Meter laut Hersteller). Für den Bergsport eher sinnvoll ist der breite Lichtstrahl, der zwar nicht mehr so weit reicht, aber auf hellster Stufe schon noch hell macht. Für einen kniffligen Trailrun aber eigentlich nicht mehr ausreichend.

Die Bedienung:

Besonders schön sind die zwei unterschiedlichen Hebel. Der vordere direkt an der Lampe stellt den Durchmesser des Lichtkegels ein – er ist mit etwas Geschick auch noch mit Handschuhen bedienbar. Zusätzlich gibt es hinten am externen Akku einen großen Hebel, mit dem die Lichtstärke eingestellt wird – definitiv auch mit Handschuhen gut bedienbar. Nur die Lampe an- bzw auszuschalten ist etwas kniffliger und erfordert etwas Zielgenauigkeit. Da sind die großen Druckknöpfe von Petzl, Black Diamond und Co natürlich Luxus.

Das unbeabsichtigte Herunterklappen:

Wenn man es darauf anlegt, schafft man es natürlich, dass die Lampe herunterklappt. Aber auch nur, wenn sie auf der mittleren der drei Stufen eingestellt ist. Mir ist es in der Praxis (Berglauf) quasi nie passiert, dass sie sich verselbstständig hat.

Lenser Testbericht AkkusDie Akkus:

Die Lampe läuft mit drei gewöhnlichen AAA-Batterien (werden mitgeliefert). Ich persönlich mag das, weil man auch unterwegs  noch Ersatzbatterien auftreiben kann, bzw. solche noch am ehesten im Rucksack zu finden sind – eher zumindest als ein ganz bestimmter Ersatzakku. Laut Hersteller leuchtet die Lampe bis zu 54 Stunden – überprüft habe ich das allerdings noch nicht.

Die Handlichkeit:

Die ist natürlich bei einer kompakten Stirnlampe wie die Gewöhnlichen von Petzl und Co irgendwie angenehmer. Bei der LED Lenser hat man neben dem externen Akku auch Kabelzeug und insgesamt einfach mehr Kanten und Kabel, die die ganze Sache weniger kompakt machen. Die mitgelieferte Neoprentasche hilft dabei schon ganz gut, aber ein Unterschied bleibt natürlich. Für mich persönlich jedoch nichts Ausschlaggebendes.

Fazit

Lenser Testbericht Bei 170 Lumen darf man nicht allzu viel erwarten. Natürlich – es gibt immer Schwankungen in der Berechnung – aber wer hier einen echten Scheinwerfer erwartet, wird natürlich enttäuscht. Die LED Lenser ist aber für diesen Preis doch recht unschlagbar – schön leicht, ausreichend hell (natürlich keine Lupine) und eben erschwinglich. Gerade die Fokussierfunktion kann hilfreich sein, wenn man mal einen weiten Blick nach vorne oder einen ganz genauen Blick auf den Weg direkt vor sich werfen will. Wer mehr Licht haben will, muss tiefer in den Geldbeutel greifen.

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Testbericht: Berghaus Antelao Shell Pant (Hardshellhose mit durchgehendem Zipper)

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Testbericht Berghaus HardshellhoseEs gibt sie einfach – die Funktionsklamotten, die bis ins Detail durchdacht sind (und noch darüber hinaus). Diesmal: die Antelao von Berghaus, eine Hardshellhose für alle Fälle.

Eine Hardshellhose ist etwas Feines – egal ob auf Skitour, beim Biken bei grausligem Wetter, auf Hochtour oder wenn man einige Monate durch das regnerische Norwegen reisen wird. Wichtig war für die Kaufentscheidung, dass sie integrierte Gamaschen, eine gute Passform, große Bewegungsfreiheit und vor allem einen durchgehenden Reißverschluss hat – letzter ist mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen, denn man kann nicht nur individuell lüften, sondern die Hose zum Beispiel auch mit dicken Bergschuhen aus- und anziehen.

Der erste Eindruck

Schick! Die Antelao ist eher wie eine Alltagshose geschnitten und sieht dadurch natürlich super aus. Die Bewegungsfreiheit leidet dadurch überraschenderweise gar nicht, mit der könnte man ohne weiteres auch klettern. Die Verarbeitung ist absolut einwandfrei,  genau so, wie man es von Berghaus erwartet.

Im Gebrauch

Gamaschen Berghaus Gamaschen

Die Gamaschen haben, wie es sich für so eine Hose eigentlich standardmäßig gehört, einen kleinen Haken, mit dem man Gamaschen am Bergschuh fixieren kann. Außerdem kann man sie an der Seite per Klett und Druckknöpfe öffnen – auch so eine Sache, die eigentlich Standard sein sollte.

Testbericht Berghaus Hardshellhose durchgehender Reißverschluss Reißverschlüsse

Der seitliche Reißverschluss geht komplett durch – man kann sie also bei Bedarf auch komplett öffnen, was unheimlich praktisch ist, wenn man sie schnell über dicke Stiefel und Wanderhose ziehen muss. Für mich inzwischen ein absolutes Muss bei jeder ernsthaften Regenhose. Belüften kann man sie übrigens trotzdem, auch ohne irgendwann mit heruntergelassener Hose dazustehen. Dafür kann man die Hose einfach von oben öffnen und den Bund per Druckknopf schließen. Ein weiterer Zipper wäre allerdings womöglich noch sinnvoll gewesen, denn möchte man die Beine auf Höhe der Schenkel belüften, kommt man nicht drumrum, der Welt seine Unterwäsche zu zeigen.

Die Reißverschlüsse laufen einigermaßen flüssig. Kann gut sein, dass hier ein Waschgang mit Nikwax Imprägnier-Mittel hilft. Etwas seltsam ist der Zwei-Wege-Reißverschluss an der Vorderseite der Hose (Hosenstall). Der tiefere Sinn erschließt sich mir nicht ganz, aber ich hoffe, dass Wiebke in ihrer Blog-Kolumne zu ungeklärten Ausrüstungsfragen eventuell eine Antwort findet.

Taschen

Mittelprächtig. Die zwei „normalen“ Hosentaschen sind zwar einigermaßen groß, bei der engen Passform allerdings doch etwas zu eng. Ähnlich die Tasche auf den Schenkeln – das hat Haglöfs bei der Vassi Freeride Kollektion schöner gelöst.  Dort ist locker Platz für ein LVS-Gerät, ohne dass es stört.

Fazit

Eine Hose, die größtenteils sehr gut durchdacht ist. Wenn die Taschen das nächste Mal noch etwas größer  konstruiert werden, ist es eine perfekte Hose zum Skitouren, Hochtouren und Eisklettern.  Vier von fünf Sternen.

Haken an Gamaschen von Berghaus Testbericht 08

 

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Mountain Equipment – Titan 425 Daunenschlafsack

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Einen neuen Schlafsack zu kaufen ist meiner Erfahrung nach eine grauslige Sache. Man sucht die eierlegende Wollmilchsau, die leicht, klein und wetterfest ist und natürlich genau der gewünschten Temperatur standhält.  Mein Partner machte sich also auf die Suche und bekam eine akzeptable, aber nicht perfekte Lösung.

Für was?

TB 03Der Schlafsack war vor allem für Biwaks unter freiem Himmel und für die Übernachtungen im Dachzelt unseres Busses gedacht. Natürlich sollte das Packmaß möglichst klein und das Gewicht gering sein, damit das Schlafzeug im Rucksack nicht allzu viel Platz wegnimmt, schließlich ist dort meist noch das ganze Alpinklettergeraffel. Trotzdem sollte er bei etwas unter null Grad doch noch ohne Kompromisse warm halten.  Letztendlich entschied er sich für den Daunenschlafsack „Titan 425“ von Mountain Equipment.

Der erste Eindruck

TB 01Ein neuer Schlafsack ist ja immer eine feine Sache. Die Bauschkraft ist beeindruckend, die bunten Farben ebenso. Der  zehn Jahre alte Schlafsack besaß eine unidentifizierbare grau-schwarze Färbung, bei der nicht ganz klar war, was Originalfarbe und was Dreck war. Zudem glich die Füllung eher einer gefilzten Wolldecke als federleichter Daune. Wie sich aber später rausstellte, war die tatsächlich wärmer, als die neuen Daunen des Titan.

Im Gebrauch

TB 05Die erste Nacht wurde der Schlafsack auf eine harte Probe gestellt. Auf der Flucht vor angefressenen Jägern bauten wir uns ein verstecktes Biwak inmitten eines Geröllfeldes. Im Schutz eines großen Steins legten wir die Isomatten zwangsweise direkt auf den spitzen Untergrund. Meine, etwas robustere Matte hielt, während seine schnell den Geist aufgab. Alle zwei Stunden nachpumpen war angesagt. Trotz niedriger Temperaturen und wenig Schlaf wurde es im Schlafsack aber nie richtig kalt. Im Dachzelt unseres Busses war der Titan 425 hingegen bisher immer optimal (Temperaturen meist oberhalb null Grad).

Das Packmaß ist speziell mit einem Kompressionssack (gibts für ein paar Euro z. B. bei Globetrotter) sehr klein. Das Gewicht inklusive Packsack kommt auf der Küchenwaage etwa auf 1,140 Kilo. Die Verarbeitung ist auch nach rund zwei Monaten Einsatz noch einwandfrei.

Besonders schön finde ich den Klettverschluss, der nicht einfach nur rumbaumelt, sondern sich sauber zusammenfalten lässt. So gibts keine Ziehfäden an Kleidungsstücken oder der Mütze. Der Zweiwege-Reißverschluss läuft easy und lässt sich auch mit Handschuhen gut bedienen. Eine Verstärkung verhindert zudem, dass das Innenleben in die Zähnchen gezogen wird. Die Imprägnierung lässt wie bei allen bisher getesteten Schlafsäcken nach wenigen Wochen bereits spürbar ab – eine Nacht im Nebel oder bei Tau ist dann ohne Biwaksack bereits unangenehm feucht. Für eine Nacht reicht es aber erfahrungsgemäß noch.

Fazit

TB 04Der Schlafsack war für Nächte unter null Grad gedacht. Bezogen auf diesen Richtwert ist die Wärmeleistung grenzwertig*. Ansonsten ist der Schlafsack ausgezeichnet – geringes Gewicht, kleines Packmaß. Allerdings fällt der Schlafsack eher klein aus – mit 1,92 m Körpergröße muss man sich regelrecht herausschälen. Guter, aber nicht optimaler Kauf.

* Anmerkung: er ist in der Hinsicht ein ziemlich robuster Typ – wenn er sagt, dass es grenzwertig war, dann wären andere womöglich schon halb erfroren.

Nachtrag: Dieser Artikel wurde am 5. Januar 2013 in Auszügen nochmals überarbeitet.

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Im Test: Funktionspulli von NW Alpin

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Es gibt diese Hersteller, die klein und mutig genug sind, gegen den Strom zu schwimmen und auf echte Funktion zu setzen. Nicht die schönste Optik oder der höchste Preis gewinnt, sondern die Funktionalität. Das ist bei 66°North aus Island so und auch bei dem neu entdeckten NW Alpin aus Oregon/USA.

vik hooded sweater - der perfekte outdoorpulli66°North bringe ich deshalb ins Spiel, weil dieser Hersteller ein Kleidungsstück geschaffen hat, das mich seit über einem Jahr begleitet, immer die allerbesten Dienste erwiesen hat und auf jeder anspruchsvollen Tour dabei war – sei es beim Alpinklettern, beim Skitourengehen oder beim Biwakieren in den Bergen. Dieser Pulli, den ich nur noch „den Taucheranzug“ nenne, ist wahrhaftig weder schön, noch schick, noch stadttauglich. Aber für draußen ist er einfach perfekt! Ein warmes, wind- und wasserabweisendes Primaloft-Material mit enger Kapuze, einem Kragen, der bis zur Nase geht, einem durchgehenden Reißverschluss, der nicht nervig über den Mund, sondern seitlich vorbei führt, Daumenschlaufen, ordentliche Länge und anliegender Passform… Einfach perfekt. Aber leider auch  wirklich – wirklich – nicht schön. Dadurch, dass ich ihn so liebe, trage ich ihn natürlich häufig. Um endlich einen Ersatz zu haben, setzte ich auf den „Black Spider Hoody“ von NW Alpin.

Für was?

Der neue Pulli sollte in erster Linie ein Ersatz für den „Taucheranzug“ sein – also mit enger Kapuze, hohem Kragen, Reißverschluss und Daumenschlaufen. Außerdem wieder am liebsten aus Primaloft-Material. Nur ein bisschen schöner, das dürfte er schon sein.

Der erste Eindruck

TB 08Ich hatte nach der Erfahrung mit 66° North tatsächlich sehr geringe Ansprüche an die Optik. Als ich jedoch den Spider Hoody sah, war ich wirklich überrascht – eine wunderschöne Farbe, unglaublich weich und durch den femininen Schnitt tatsächlich einfach (outdoor-)schick! Zwei Wehrmutstropfen gab es allerdings: Der Kragen reicht nicht ganz zur Nase  und das Material ist nicht ganz so dick wie beim „Taucheranzug“. Naja, will man das gleiche, sollte man sich halt auch das gleiche kaufen ;-)

Im Gebrauch

TB 09Der „rote“ ist innerhalb weniger Tage mein neuer Bike-to-Work-Pulli geworden. Inzwischen ist es auf den sieben Kilometern zum Büro doch recht zapfig, da ist die Kombi aus einem Merino-Longsleeve, dem Spider Hoody und einer Hardshell-Jacke perfekt! Er ist wirklich gemütlich, fängt nicht sofort an zu müffeln und wäre tatsächlich durch die schöne Optik fast schon bürotauglich. Für anspruchsvollere Touren werde ich aber auch künftig zu meinem Taucheranzug greifen – er hält den Wind noch besser ab und überzeugt durch seinen hohen Kragen.

Fazit

Ein optimaler Funktionspulli für die Übergangs- oder Sommerzeit. Die Ärmel sind lang, die Optik ist schick, die Kapuze einigermaßen eng, der Schnitt feminin, das Material sehr kuschlig. Und spätestens wenn ich Euch erzähle, dass dieser Pulli in Oregon (USA) unter fairen Bedingungen produziert wurde, sollten sämtliche Zweifel beseitigt sein. Kaufen!

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Ortovox ABS Tour 30+7 im Test (Lawinenrucksack für Skitouren)

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Lawinenrucksack oder nicht? Diese Diskussion soll in diesem Testbericht keine Rolle spielen. Ob man ihn nun gut oder schlecht findet, pünktlich zu Weihnachten lag ein LVS-Rucksack in meinem Zimmer – zum Teil gespendet von jemandem, dem mein Leben natürlich einiges Wert ist. Meinem Vater.

Ortovox Freeride oder Tour?

OLYMPUS DIGITAL CAMERA„26 Liter müsste eigentlich gut passen“,  dachte ich mir noch. Im Laden stellte sich allerdings schnell heraus: Der Freerider von Ortovox an sich besitzt womöglich 26 Liter, aber mit der kompletten Lawineneinheit bleiben geschätzt noch zehn oder zwölf Liter – genug also für eine warme Jacke, einen Apfel und die Felle. Dieser Rucksack wäre bei mir also selbst für gewöhnliche Freeride-Unternehmungen zu klein – denn bei heiklen Abfahrten möchte auch die Kamera (sonst immer außen in der Kameratasche) mit in den Rucksack schlupfen.

Der größere Rucksack, „Tour“ besitzt standardmäßig 30, in ausgefaltetem Zustand 37 Liter. Er ist speziell für Skitouren ausgelegt, nicht nur wegen der Größe, sondern auch mit seinen zahlreichen zusätzlichen Features. Letztendlich habe ich mich für den universelleren Rucksack entschieden. Eine goldrichtige Entscheidung.

Der erste Eindruck

TB 19Klar, fällt mir als Frau natürlich als allererstes auf: Er ist unglaublich bunt. Schön bunt! Zwar wird die farbliche Kombi meiner Skitourenausrüstung (dunkelgrüne Schuhe, hellgrüne Hose, lila Jacke und jetzt auch noch einen grell-pink-blauen Rucksack) langsam auf die Probe gestellt, aber es gibt farbtechnisch keine Alternative bei diesem Rucksack. Schon ok, ich mags bunt. Und so wird man umso schneller entdeckt, denn pinke Steine gibt es weniger als schwarz-graue.

Die Verarbeitung ist absolut einwandfrei. Auch jetzt, nach fast sechs Wochen Einsatz zeigen sich noch keine Abnutzungserscheinungen. Die Reißverschlüsse sind breit genug, um auch rabiates Öffnen zu verkraften, der Stoff ist robust.
LVS-FachDie Aufteilung der Fächer ist absolut durchdacht. Zunächst gibt es ein Fach, das ganz der Lawine gewidmet ist. Neben Airbagsystem gibt es in diesem Fach ausreichend Platz für komplette LVS-Ausrüstung. Ein zusätzliches Netzfach bietet Platz für LVS-Gerät, 1st Aid-Kit und Ersatzbatterien. Alles wichtige, was schnell zur Hand sein muss, passt hier herein. Einziger Wermutstropfen: Die Kodiak-Lawinenschaufel passt um wenige Zentimeter nicht mit dem Griff nach oben rein. Man muss also den Rucksack komplett aufklappen und den Stiel dann von unten hereinschieben – so ist der Griff nach unten gerichtet. Das ist nicht 100 % perfekt, denn es benötigt eine Sekunde mehr, um die Schaufel in der Hand zu halten. Komisch, ist die Schaufel doch vom gleichen Hersteller und in Fachzeitschriften wie z.B. auch der bergundsteigen hoch gelobt.

Das zweite große Fach ist als Packsack gedacht. Im komprimierten Zustand ist es gut für Tagestouren, wobei ich hin und wieder selbst bei den schon einmal den Reißverschluss aufgemacht habe, um den Packsack zu vergrößern. Auf diese Weise erhählt man geschätzt etwa drei oder vier zusätzliche Liter im Hauptfach.

Der Rucksack in "ausgefahrenem" Zustand.

Zusätzlich gibt es oben ein großes Fach, das endlich auch mal so groß ist, dass ernsthaft etwas reinpasst – und nicht nur ein Knoppers. Da findet von Sonnenbrille, über Snacks, Apfel, Sonnencreme, Messer, Geldbeutel und dünnen Handschuhen alles Platz. Im kleinen Frontfach gibt es zusätzlich noch Stauraum, der entweder für Kleinigkeiten oder für die Karte ideal ist. Unten am Rucksack gibt’s dann noch ein Fach für Steigeisen oder Felle, wobei das dafür eigentlich einen Tick zu klein ist. Zumindest bei meinen breiten Fellen. Das liegt daran, dass sich in diesem Fach noch eine weitere Überraschung verbirgt: Ein Sack, den man nach unten herausziehen kann und vom LVS-Fach aus noch weiter befüllen kann. Weiterer Stauraum also, obwohl das definitiv zulasten der Praktikabilität und Optik geht. Abschließend ist an der Hüftflosse noch eine kleine Tasche für Labello und Auslöseeinheit des Systems.

Installation der Airbageinheit

Das T-Stück durch die Miniöse - ich habs trotz kleiner Finger und viel Engagement nicht hinbekommen alle vier Punkte zu fixieren.Die Installation der Airbageinheit ist hervorragend beschrieben. Natürlich hat man ein mulmiges Gefühl, so etwas selbst zusammen zu bauen (man will weder etwas falsch machen noch den Airbag aus Versehen auslösen), aber bis zu den Punkt, an dem man das System mit dem Rucksack fest verbindet, läuft alles ganz easy. Allerdings muss man die ganze Einheit (geschätzt 12 Liter) anschließend an allen vier Ecken am Rucksack fixieren – das ist so unpraktisch gelöst, dass ich es selbst nicht hinbekommen habe – und das mit meinen kleinen Fingern! Man muss ein kleines T-Stück in eine Öse friemeln, die aber so dermaßen eng bemessen ist, dass spätestens an der dritten Ecke Schluss war. Mein Freund hat es dann nach rund zwanzig Minuten hinbekommen. Seit dem sind für mich die Ösen tabu, ich werde auf gar keinen Fall die Einheit noch einmal ausbauen. Das ist schade, sonst könnte man den Rucksack auch so mal verwenden, denn seine Funktionen wären z. B. auch auf einer Sommerhochtour  richtig praktisch!

Im Gebrauch

  • Die Fächeraufteilung bewährt sich im Gelände enorm. Einziger Wermutstropfen ist das minimal zu kleine Fach für Felle oder Steigeisen.
  • Die Auslöseeinheit kann man sowohl links, als auch rechts in den Träger montieren. Je nachdem, wo man es haben möchte, bleibt im anderen Träger ein isolierter Raum, durch den der Camelbak perfekt passiert. Genial!
  • Der Rucksack ist eindeutig auf TOUREN ausgelegt – das macht ihn so praktisch. Es sind die Kleinigkeiten, die man sich an einem richtigen Tourenrucksack wünscht. Zahlreiche Fixierungsmöglichkeiten, ein Helmnetz, das man bei Bedarf zusätzlich ranklippt, eine ordentliche Pickehalterung und eine variable Skifixierung. Entweder französisch (beide Ski zusammen und schräg montiert oder als großes X mit den Skiunterseiten direkt am Rucksack, was laut Ortovox auch schonender für das Material ist. Hintergrund für diese neue Halterungsmöglichkeit „x-skifix“ ist, dass die Ski nicht seitlich montiert werden können, weil dort die Airbags im Falle einer Auslösung herauskommen. Das „neue“ System ist auf breiten Graten ok, beim Klettern aber definitiv nicht praktisch. Mal davon abgesehen, dass man mit breiten Latten womöglich ein noch größerer Windfang ist.
  • Der Tragekomfort ist auch bei großem Gewicht einwandfrei. Einzig negative ist, dass die Trageschlaufe des Rucksacks manchmal zwischen Rücken und Rucksack rutscht und man dann erst mal lustige Dehnübungen machen kann, um die Schlaufe rauszubekommen.
  • Das Volumen ist wie oben bereits beschrieben ausreichend. Für einen viertägigen Skitouren-Hütten-Aufenthalt haben nicht nur Klamotten, sondern auch noch etwas an Essen reingepasst – ohne etwas außen montiert zu haben. Durch das Pink ist der Innenraum einigermaßen hell, allerdings sieht man sowieso nicht allzu weit rein, weil der Stauraum eher schlauchförmig ist.
  • Ein wichtiges Kriterium bei Rucksäcken ist natürlich bei mir immer die Möglichkeit, die Kameratasche direkt am Rucksack zu fixieren. Da es bei dem ABS-System keine seitlichen Schlaufen für die Ski mehr gibt (weil da ja die Airbags rauskommen, siehe oben), hängt die Kamera jetzt an der Hüftflosse. Das ist ok, aber nicht so perfekt, wie bei anderen Rucksäcken. Die Tasche stört vor allem beim Laufen, weil man ständig mit dem Arm anstößt. Ist aber sicher ein sehr spezifisches Ulligunde/Fotografenproblem.
  • Hat man den Rucksack einmal abgelegt, passiert es häufig, dass sich im  Hüftflossen-Verschluss Schnee ansammelt. Es braucht nicht viel, damit man die beiden Seiten nicht mehr ordentlich verbinden kann. Mit etwas Gewalt oder einem starken Puster ist meistens alles ok, aber bis dahin sind die Kollegen halt schon den halben Hang  unten.
  • Der Tour 30+7 du 32+7 (Männervariante) war betroffen von einer vorsorglichen Nachrüstaktion (kein Rückruf). Bei wenigen Malen war es wohl der Fall, dass der Reißverschluss an der Seite sich nicht geöffnet hat und der Airbag daher „nach innen“ aufging. Um diese Sicherheitslücke zu schließen, kann bei Ortovox kostenlos ein kleines „ABS DOOR OPENER KIT“ bestellt und kinderleicht fixiert werden. Es besteht aus kleinen, ca zwei Zentimeter großen Klettstücken, die direkt in den Reißverschluss geklebt werden. An dieser Stelle hält der Verschluss nicht mehr zusammen und sorgt so dafür, dass sich die Öffnung bei einer Airbag-Auslösung sofort öffnet.
  • Das Gewicht ist wirklich happig. Schaffe ich 500 Höhenmeter normalerweise deutlich in unter einer Stunde, machen sich die vier Kilo deutlich sichtbar.

 

Die Vor- und Nachteile:

Vorteile:

  • Volumen und Helligkeit im Packsack
  • Vergrößerbar – also auch für normale Touren nicht zu sperrig
  • Optik
  • Verarbeitung, Robustheit
  • Funktionen
  • Fächeraufteilung
  • Isolierte Träger
  • Tragekomfort
  • Separate Tasche im LVS-Fach für LVS-Gerät, 1st Aid und andere Kleinigkeiten
  • Kleine Tasche am Hüftgurt
  • Schnallen zur Skifixierung lassen sich tatsächlich auch mit Handschuhen bedienen

 

Nachteile:

  • Preis
  • Gewicht
  • Fixierung der Lawinenheit extrem umständlich (T-Stück in zu kleine Öse)
  • Steigeisen/Felle passen nicht wirklich in das dafür konzipierte Fach.
  • Kodiak-Schaufelstiel passt nur mit Griff nach unten rein
  • Keine seitliche Skifixierung (kann man nix machen, wegen der Airbags. Trotzdem unpraktisch)
  • Schließmechanismus von Hüftgurt nervt, wenn mal Schnee drin ist.
  • 37l werden erst erreicht, wenn seltsamer Packsack unten auch noch dazugenommen wird.

Fazit

Zunächst: Ich hätte mir den Rucksack wohl nicht geleistet, wenn ich ihn komplett selbst zahlen hätte müssen. So sehe ich ihn als zusätzliches Plus an Sicherheit bei bestimmten Touren. Ein Airbagsystem ist natürlich keine Allzweckwaffe, mit der man nun mehr riskieren kann, aber in bestimmten Situationen könnte er helfen. Und wenn ich ihn nie brauchen werde, war es wenigstens gutes Training. Unter diesem Aspekt war es definitiv die richtige Entscheidung, den vielseitigen, wirklich exzellent durchdachten Tour 30+7 zu kaufen. Abgesehen vom Preis und einigen Kleinigkeiten überzeugt er auf voller Linie.

Die Reißverschlüsse kann man beim Tour 30+7 von Ortovox auch einwandfrei mit Handschuhen bedienen. Das Nachrüstpaket mit dem kleinen Kletteinsatz ist easy installiert. Pickelhalterung - minimalistisch, aber ausreichend! Clever - das überschüssige Band an der Hüftflosse kann man mit Klett ordentlich zusammenrollen. Das kleine Fach ist leider fast einen Tick zu klein für die neuen DAV-Skitouren-Karten. Aber Platz für Sonnencreme, Taschenmesser und Tape ist allemal. Die kleine Tasche ist vorwiegend für die Auslöseeinheit gedacht - aber für Lippenbalsam ist trotzdem noch genug Platz. In dieses Fach passen zumindest meine breiten Felle nur mit Ach und Krach. von den Steigeisen ganz zu schweigen. Bin ich zu blöd?! Zusätzliches Fach im Steigeisen/Fellfach. Das kann man allerdings nur vom LVS-Fach aus befüllen - der Sinn erschließt sich mir leider nicht ganz. Im Innenraum (hier die "+7-Variante") ist es hell genug, um Kleinigkeiten zu finden. Das Tragesystem ist wirklich bequem. Einzig der Henkel oben fällt nach unten und rutscht dadurch zwischen Rucksack und Rücken. Das Rausfummeln gleicht einer Dehnübung und ist nervig. Die Schnallen wirken vertrauenswürdig. Einzig wenn sie einmal im Schnee lagen, schließt sie nicht mehr ganz easy. Auslöseeinheit im "Ride"Modus. LVS-Fach mit Netzfach für LVS-Gerät und andere Kleinigkeiten. Der Stiel der Kodiak-Schaufel passt nur mit Griff nach unten rein - das Rausholen ist dadurch unpraktischer und geht nicht ganz so fix. Das ABS-System zwischen LVS-Fach und Rücken. Durch diese kleinen Ösen soll das große T-Stück. Ich habs nicht geschafft. Fest steht, dass ich es garantiert nicht noch einmal ausbauen werde!

 

 

 

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Die besten Reise-Apps

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Knapp drei Monate sind wir nun unterwegs – etwa die Hälfte unseres Rocktrips liegt hinter uns. Zwar verzichten wir weitgehend auf die Internetnutzung, aber das Smartphone ist doch als hilfreicher Begleiter häufig im Einsatz. Sei es ganz banal, um die Reisekosten im Blick zu halten, Postkarten zu versenden oder den richtigen Weg finden –geholfen hat das Handy schon häufig… Hier also nun unsere Tops du Flops der besten Reise-Apps:

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Navigation: OruxMaps mit Open-Andro-Maps

Eigentlich besitzen wir einen ausgeprägten Orientierungssinn und sind geschult im Umgang mit der Karte – trotzdem passierte es inzwischen zweimal, dass wir tatsächlich „lost“ waren – beide Male gar nicht so unprekäre Momente. Gerettet haben uns beide Male die Offline-Karten von Open-Andro-Maps, die mit der App „OruxMaps“ angezeigt werden können. Auf der Webseite gibt es zu unzähligen Ländern die Karten einfach kostenlos zum Download und mit etwas Geduld werden sie tatsächlich in OruxMaps angezeigt – so hat man zahlreiche Wanderwege, Ortspläne und POIs (Brunnen, Bäcker, Supermarkt, Kirche, Ruine, Wasserfall, Aussichtspunkt…) jederzeit griffbereit. Mit der GPS-Ortung des Smartphones herrscht auf diese Weise stets Gewissheit über den aktuellen Standort – übrigens nicht nur beim Wandern oder Mountainbiken, sondern auch beim Autofahren.

Buchhaltung: Reisekasse

Eine einfache App, die tut, was sie soll – nämlich alle Kosten einer Reise dokumentieren. Bei jedem Eintrag wird vermerkt, wer bezahlt hat, wer sich an den Kosten beteiligen soll (die Kletterschuhe darf er nämlich selber bezahlen) und wann/was/wo es war. So herrscht jederzeit Klarheit darüber, wer wem gerade noch etwas schuldet und wie viel man bereits ausgegeben hat. Für kurze Reisen ist diese App also eine echte Hilfe – für längere Reisen würde ich mir noch eine Statistik-Funktion wünschen, die Auskunft über monatliche Ausgaben, durchschnittliche Kosten pro Tag oder Kosten für eine bestimmte Kategorie (Essen, Tanken…) anzeigt. Aber abgesehen von diesem subjektiven Manko eine sehr empfehlenswerte App.

Postkarten: Urlaubsgruss

Meine persönliche Lieblings-App. Einfach ein selbst geschossenes Foto in die App laden, eine der wirklich schönen Handschriften auswählen, Text und Adresse eintippen und los fliegt sie, die Brieftaube. Die App ist schön gemacht und ermöglicht es auf simple Weise, individuelle Grüße in die Heimat zu schicken – und zwar in hervorragender Druckqualität und sogar einer echten Briefmarke. Selbst der Preis ist häufig günstiger, als auf konventionellem Weg. Was will man mehr?

Wetter: Meteoblue

Eine App im Wachstum. Nachdem man früher keine Länder auswählen konnte und sie insgesamt einfach nicht besonders gut lief, hat sich die Meteoblue-App inzwischen zu einem echten Schmuckstück gemausert. Die Ortswahl geht flüssig (GPS-Standortwahl ist auch möglich), die Infos werden schnell angezeigt und vor allem offline gespeichert – und zwar nicht nur für den zuletzt aufgerufenen Ort, sondern für alle, die man bisher gesucht hat. Leider gibt es im Vergleich zur Browser-Variante die 14-Tages-Vorschau und die Vorhersage-Wahrscheinlichkeit nicht, aber ansonsten ist die App wirklich einwandfrei.

Wandern/Biken: Outdooractive.com (Premium)

Ob es hier in der Gegend wohl schöne Wanderungen gibt? Mit der App von outdooractive ist diese Frage schnell beantwortet – leider  nur, wenn man mobiles Internet zur Verfügung hat. Dann werden einem jedoch alle Touren im Umkreis zum aktuellen Standort (es gibt eigentlich in ganz Europa Touren, schwerpunktmäßig in Deutschland, Österreich und der Schweiz) angezeigt – filterbar nach Sportart, Länge oder Anspruch und anschließend auch offline speicherbar. So hat man sowohl einen vollwertigen topografische Karteausschnitt als auch die Wegbeschreibung und Bilder offline verfügbar. Leider benötigt man für diesen Download definitiv WLAN, die Funktion ist also eher etwas für gute Vorausplaner. Für die grobe Inspiration (speziell, wenn man eine Wanderkarte oder eben die Offline-Karten in Oruxmaps zur Hand hat) aber definitiv ein nützliches Tool.

Podcasts: Podkicker

Ein kostenloser Podcatcher – also eine App, mit der man Podcasts abonnieren kann. Zuhause habe ich meist direkt von der Webseite gestreamt, aber hier auf der Reise ist es genial, sich immer wieder aktuellste Reportagen runterzuladen und sie von überall einfach anhören zu können. Das Sortiment an hinterlegten Podcasts ist groß und bietet viel Möglichkeit zum Entdecken neuer Podcasts. Zwar ist die ganze Optik etwas rudimentär, aber ebenso simpel – also eigentlich gar nicht schlecht. An dieser Stelle seien spontan mal Podcasts empfohlen wie

  • SWR2 Wissen (geniale, kurzweilige Reportagen)
  • SWR2 Forum (sachliche Erläuterung verschiedener Meinungen zu einem bestimmten Thema, viel angenehmer als die hitzigen Diskussionen beim Deutschlandfunk zum Beispiel)
  • Raumzeit (Podcast von ESA und DLR rund um Raumfahrt, immer extrem interessant. Speziell die Folge “space elevator” anhören!)
  • Fokus Europa (EU und Co werden sehr anschaulich erklärt. Ganz neuer Podcast)
  • Not Safe For Work (Sehr unterhaltsames Geplauder von zwei Berlindern. Abgefahren, aber irgendwie gut!)
  • Führung auf den Punkt gebracht – Bernd Geropp (kurzweilige Podcasts zum Thema Führung, Arbeitsorganisation und Co. Super gemacht.)

Einkaufen: Einkaufsliste

Eine simple App, mit der man Einkaufslisten erstellen kann. Die Eingabe ist denkbar einfach und auch das Wegstreichen während des Einkaufs ist intuitiv. So vergisst man endlich nicht mehr die Kleinigkeiten, die irgendwo an den Rand gequetscht auf einem Papierfetzen stehen. Der eigentliche Vorteil gegenüber das Papiers ist eigentlich, dass man diese Liste stets griffbereit hat und jederzeit ergänzt werden kann.

Kochen: Chefkoch

Bereits vor der Reise hatte ich angefangen, interessante Kochideen in der App offline zu speichern – inzwischen hat sich eine stattliche Anzahl jederzeit verfügbarer Rezepte angesammelt, die immer wieder für neue Inspiration sorgt.  Eine schöne Alternative zu einem großen Kochbuch, das hier im VW-Bus ohnehin keinen Platz hätte.

FLOP

WLAN: WiFi-Finder

Eine vielversprechende App, die leider enttäuscht: Der „WiFi-Finder“ scannt die Umgebung nach offenen WLAN-Zugangspunkten ab und gibt ein Signal, sobald solch eines gefunden wurde. Ich habe die App nun wirklich häufig getestet, den erhofften Signalton bekam ich noch kein einziges Mal – und das, obwohl wir schon an zahlreichen offenen WLAN-Punkten vorbeikamen. Schade, leider ein Flop.

Rezepte: Culinaricast

Eigentlich ein ganz cooler Podcast – in jeder Folge wird irgend ein bestimmtes Thema oder Gericht vom gelernten Koch Sven Mencke erklärt. Leider kann man der App auch mit viel Mühe einfach nicht verbieten, im WLAN sofort die neuesten Folgen herunterzuladen. Auf Reisen hat man aber häufig wirklich schlechtes WLAN, da will man selbst bestimmen, welche App das wertvolle Bisschen Internet verwenden darf. Sorry, aber “delete”.

 

 

Frisch verliebt: Solution von La Sportiva (Testbericht)

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Manchmal passiert es einfach. Man ist eigentlich zufrieden mit der Wahl und probiert deshalb auch nichts Neues aus. Wenn man dann aber durch Zufall doch einen Neuen kennenlernt, er nicht nur durch Schönheit besticht, sondern vor allem durch unglaubliche Anschmiegsamkeit, durch innere Sanftheit und sagenhafte Reibung, dann kann es schon schnell passieren, dass man sich frisch verliebt. So geschehen mit dem Solution von La Sportiva.

Die Solution Women von La Sportiva im Test.Der Solution ist ja schon lange einer der Dauerklassiker unter den High-End-Schuhen – bisher allerdings eben nur für Männer bzw. Mädels mit breiten Füßen. Seit neuestem gibt es ihn jedoch auch für Mädels – und zwar nicht nur schmaler, sondern auch noch in einem knalligen Violett. Eigentlich war ich bisher mit dem Miura VS gut bedient, allerdings sind entweder meine Füße im vergangenen Jahr gewachsen oder aber ich habe die letzten (gleiche Größe, gleiche Edition) nur im Winter getragen. Fakt ist jedenfalls, dass sie trotz ausgiebigem „Das wird schon noch!“ einen Ticken zu eng sind. Eher Spaßeshalber zog ich im Kletterladen bei Siurana den violetten Solution von La Sportiva an (weil den Solution hier in Spanien irgendwie jeder hat!) – und in diesem Augenblick war es um mich geschehen:

Der erste Eindruck

Wo soll ich anfangen? Ausnahmsweise mal nicht bei der Farbe, denn beim Solution gibt es zwei Aspekt, die noch mehr begeistern, als das satte Violett: Das Innenleben von diesem Schuh ist so angenehm, dass man richtig gerne reinschlupft. Schwer zu sagen, was genau anders ist, jedenfalls kratzen keine Nähte und der Stoff ist weich wie Samt.

Eine Folie hilft, um in den Solution von La Sportiva reinzukommen - denn wenn man einmal drin ist, sitzt alles einfach perfekt.Der Solution ist ein Slipper, der tatsächlich sitzt, wie ein Strumpf. Egal an welcher Stelle, der Schuh sitzt so dermaßen gut, als wäre er angegossen. Klar, das ist von Fuß zu Fuß unterschiedlich, aber bei den bisherigen Schuhen war es immer so, dass zumindest an den Seiten der Ferse Luft war. Aber nicht beim Solution. Hooken dürfte mit diesem Schuh eine echte Freude sein. Damit der Schuh so zuverlässig sitzen kann, braucht es eine hohe, enge Ferse. Die ist allerdings nicht so eng geschnitten, dass sie wie sie oft hinten bösartig reindrückt, sondern sie ist trotzdem noch so elastisch, dass kein Schmerz entsteht, obwohl der Schuh so satt sitzt.

Nicht zuletzt fällt die Form der Zehenbox auf. Für Füße mit langem Zeh passt diese Form perfekt.

Im Einsatz

Das bewährte Schnürsystem vom Solution wirkt auf den ersten Blick nicht effizient - funktioniert aber überraschend gut!Nachdem die Miura in 34,5 (ich habe regulär 38) für die warmen Temperaturen zu eng ist, wählte ich den Solution eine halbe Nummer größer. Eigentlich hätte ich sogar gerne den 35,5 noch probiert, den gabs aber nicht. Kaufen oder nicht kaufen? Ich verließ mich drauf, dass der Schuh insgesamt noch etwas weiter werden würde – und lag goldrichtig in der Annahme. Schon nach einem Tag ist der Solution bequemer als der Miura nach drei Monaten – als Einstiegshilfe ist allerdings eine kleine Folie sehr angenehm, die das Rein- und Rauskommen deutlich vereinfacht. Ist man einmal drin, passt der Schuh aber prächtig.

Rocktrip-6197Aber nicht nur die Passform überragt: Schon beim ersten Felskontakt klebte der Schuh förmlich am Fels! Das klingt wie in der Werbung, aber ich hatte tatsächlich das Gefühl, dass man jede Stelle – egal ob Tritt oder Reibung – absolut zuverlässig antreten kann. Dabei  kommt das maximale Gefühl zu Gute, das man durch die weiche Sohle hat. Eine Eigenschaft, die ich am (alten!) Katana enorm schätze, beim Neuen aber langsam den Eindruck habe, dass die Sohle nicht mehr so gefühlstreu ist, aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls spürt man sofort, worauf man gerade steht und ob es halten wird oder nicht – möge die Leiste noch so klein, poliert oder abschüssig sein. Eine großartige Sache.

Auch das viele Gummi an den Fersen ist perfekt – Hooks gelingen auf diese Weise exzellent, egal wie seicht die Kante ist. Irgendetwas wird sich schon ansaugen – diese Erfahrung habe ich zumindest jetzt innerhalb einer Woche beim Sportklettern gemacht. Morgen geht es zum Bouldern nach El Cogul – dort wird diese Eigenschaft sicher auch noch einmal ausgiebig geprüft.

Fazit:

Der nee Lieblingsschuh, auch wenn der Miura bisher gute Dienste erwiesen hat. Aber gegen das gemütliche Innenleben, die förmlich klebende Sohle, den satten Sitz und die gute Hookeigenschaft kommt er einfach nicht an. Sorry Miura, zumindest hier in Spanien ist der Solution meine erste Wahl.

Nachtrag: El Cogul war mit diesem Schuh der absolute Oberhammer. Egal ob Hooks, Miniaturleisten oder kleine Nasen im Überhang… Da fehlen mir glatt die Worte :)

Mit dem Solution von La Sportiva in El Cogul. Der hält, egal wo. Oben auf dem großen Zeh löst sich leider bereits der Gummi, aber nur kleinräumig. Hat eventuell auch etwas mit meinem großen Großen Zeh zu tun... Die Folie hilft anfangs beim Reinkommen. Ist der Schuh aber erstmal eingeklettert, ist sie nicht mehr nötig. Innen ist der Schuh so dermaßen angenehm, dass man sich beim Reinschlüpfen fast freut. Solution Women, La Sportiva. Das Schürsystem funktioniert sehr gut. Hoffentlich hält der Klett auch langfristig gut. Eine Folie hilft, um in den Solution von La Sportiva reinzukommen - denn wenn man einmal drin ist, sitzt alles einfach perfekt. Hält halt! Egal ob Hook... ...oder im Überhang... ...oder auf kleinen Leisten.

Testbericht: Kletterseil CLIMAX von Mammut, 9,6 mm

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Von wo könnte solch ein Testbericht authentischer sein als direkt aus Oliana! Obwohl die Fingerkuppen rosa leuchten, hier nun unsere Erfahrungen mit dem Climax 9,6mm  von Mammut.

Für was?

Mammut Climax Seil bei Bergfreunde.de

Das Seil legten wir uns speziell für unsere siebenmonatige Kletterreise durch Europa zu. Durch die 80 Meter hat man selbst bei den spanischen Endlos-Routen kein Problem mit Abbauen und auch nach der Reise noch genug Potenzial, das Seil lange zu benützen, schließlich lässt es sich so auch häufig abschneiden.

Die Entscheidung fiel aus verschiedenen Gründen auf das Climax von Mammut. Zunächst sollte der Durchmesser zwischen 9,4 du 9,6 liegen – unserer Meinung nach ein guter Kompromiss aus angenehmen Handling und Langlebigkeit (unser Vorgänger, das Falcon von Edelrid (9,4 mm) hielt bei sehr viel Belastung gut ein halbes Jahr bis zum ersten Abschneiden). Es läuft angenehm durchs Sicherungsgerät, ohne gleich durchzuschlüpfen und erzeugt geringe Seilreibung bei längeren Routen. Außerdem ist das Gewicht natürlich praktisch.  Der unschlagbare (Standard!)Preis des Climax’ fällte dann letztendlich die Entscheidung.

Der erste Eindruck

Die Frau sagt: Ach ist das schön grün! Der Mann hingegen: Ach, liegt das aber schön in der Hand. Das Climax von Mammut ist erstaunlich weich – im doppelten Sinne. Zunächst ist es enorm flexibel, es liegt eher in der Hand wie ein weiches Band und lässt sich leicht zusammenknäulen. Andererseits ist der Mantel überraschend weich, fast schon samtig. Insgesamt also ein sehr angenehmes Gefühl. Das helle Grün hat neben der Ästhetik vor allem den Vorteil, dass man die schwarze Mittelmarkierung sehr gut sieht – und zwar langfristig. Auch jetzt nach einigen Monaten im Dauergebrauch ist der Kontrast noch hoch.

Im Einsatz

140518_0001Die Weichheit, die anfangs am auffälligsten war, ist weiterhin sehr angenehm – zumindest für den Kletterer. Schnelles Zuziehen hingegen fällt manchmal tatsächlich etwas schwer, weil man das Seil wegen seiner Samtigkeit nicht ganz so gut packen kann. Auch nach 2,5 Monaten im Einsatz ist es noch kein Stück rauer geworden.

Ein weiteres Manko für den Sicherer sind die komplett schwarzen Hände. Anfangs war es ein recht „normales“ grau – wie bei fast allen Seilen heutzutage – inzwischen sind die Hände (sowohl innen als auch außen!) komplett schwarz. Es liegt wohl nicht an den Sicherungsgeräten, immerhin sieht unser zweites (kurzes) Seil (ebenfalls von Mammut) überhaupt nicht so aus. Ob es an dem häufig beschriebenen Graphit liegt, das angeblich in Seilen verarbeitet wird, damit sie weicher werden, werde ich – sobald wir mal wieder schnelles Internet finden – bei Mammut erfragen.

Natürlich werden nicht nur die Hände, sondern auch das Seil schwarz – das ist zwar nicht mehr ganz so schön, aber die Mittelmarkierung sieht man weiterhin gut.

Ansonsten gibt es nur noch Gutes zu berichten: Die Dehnbarkeit ist angenehm, das Seil krangelt nicht überdurchschnittlich und lässt sich durch die Flexibilität ganz easy knoten und verpacken.

Fazit

Insgesamt ein gutes Seil, das vor allem durch sein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis punktet. Die schwarzen Finger sind etwas nervig, aber das Handling für den Kletterer ist hervorragend – und das ist wohl das, was am Ende zählt.

 


Salomon – XA Pro 3D Ultra 2 GTX – Multisportschuhe

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Testbericht 05

Man braucht nicht jedes halbe Jahr neue Schuhe. Und auch bei kleinsten Verschleißerscheinungen muss man nicht gleich was Neues beschaffen, aber irgendwann ist es wirklich – und ich meine WIRKLICH – Zeit für neue Schuhe. Zum Beispiel wenn sich bei den alten großflächig die Sohle löst (ja, auf beiden Seiten) und man auf den ersten Blick durch die großen Löcher erkennen kann, welche Socken darunter getragen werden. Als wir dann auf die Höfats steigen wollten, legte ich wohl oder übel das Freundin-Veto ein: „Mit den Schuhen nehm ich dich nicht mit! Ich besorg dir jetzt auf der Stelle neue!!“

Für was:

Die Schuhe sollten in erster Linie für alpine Zustiege gemacht sein – das heißt stabile Sohle, wasserfest, möglichst leicht und robust. Für ein Kletteraffen wie ihn war es zudem wichtig, dass man die Schuhe mit einer Schlaufe gut an den Gurt anbinden kann. Und mir als angehende „Trailrunnerin“ war es wichtig, dass er mit den Schuhen auch den ein oder anderen kleinen Lauf mitmachen konnte.

Salomon Schuhe TestberichtDer erste Eindruck

Gott sind die globig! Gut, dass ich sie nicht tragen muss, ging es mir anfangs durch den Kopf. Irgendwie sehen sie aus wie die alten Stahlkappenschuhe meines Vaters. Aber beim Hochheben überrascht einen das geringe Gewicht – leicht sind sie wirklich. Die Verarbeitung scheint durchgehend gut zu sein, das Verschlusssystem ist bewährt und angenehm. Auch den ersten Bequemlichkeitstest besteht der Schuh ohne Probleme.

Im Gebrauch

Testbericht Salomon SchuheWasser- und Schweißdicht

Den ersten großen Regenguss erlebten die Schuhe auf Being a best-horoscope.com born on October 9th, your are well-known for a serious, thoughtful and selfless demeanor. dem Weg zur Arbeit – wasserdicht sind sie definitiv. Atmungsaktiv ebenso, allerdings nur, solange man sich bewegt. Sobald man still sitzt – zum Beispiel in der Vorlesung – fangen die Schuhe an zu schwitzen. Das gleiche stellte ich bereits bei den Firetail von Salewa anfangs fest, wobei sich dieses Problem mit der Zeit gab. Bei den Salomon leider bisher nicht.

Rutsch und weg!

Neben dem Gewicht ist natürlich der Grip maßgebend für die Schuhe.  Auf trockenem Untergrund ist der auch einwandfrei, sobald es jedoch nass und rutschig wird – also in Matsch, auf nassem Gras oder feuchten Steinen – zeigt jedoch das dünne Profil seine Schwächen.

Fahrt durchs Geröll

Stabil sind sie! Die erste lange, wenig zimperliche Geröllabfahrt überstanden sie ohne irgendwelche Schäden – das liegt sicher auch an dem dicken Geröllschutz, der den Schuh so globig und „sicherheitsmäßig“ aussehen lässt. Die Verarbeitung ist auch nach über einem Monat ständigem Gebrauch noch erstklassig und weist keinerlei Schwachstellen auf.

Testbericht SalomonFazit

Genau, was er haben wollte. Im alpinen Gelände zählt nicht die Optik, sondern die Funktion – und die überzeugt auf ganzer Linie. Die Schuhe von Salomon sind leicht, robust und rundum praktisch. Nur die Sache mit dem Rutschen auf Matsch und Gras ist nicht so schön – aber in dem Fall brauchen wir ab jetzt einfach noch besseres Wetter.

 

Spontan begeistert: neues Schlauchtuch von Buff

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Sonnenaufgang auf der KöllenspitzeIch fühle mich geehrt. Sehr sogar! Denn niemand Geringeres als der Tuch-Hersteller „Buff“ hat (mehr oder weniger) an unsere Rückkehr gedacht und uns als Willkommensgeschenk einfach eines ihrer neuen Schlauchtücher vorbeigeschickt. Ich habe schon einige und fand sie speziell im Winter auf Skitour immer praktisch. Im Sommer bin ich eher der Fan von Stirnbändern, aber auch das kann man ja aus dem Tuch bauen – allerdings ist es für diese Zwecke doch etwas arg lang.

Das Material ist überraschend angenehm und zu 100% aus Merino Wolle (kein Mulesing), das Tuch sehr dünn und vor allem: es hat sich der Umwelt verschrieben. Doppelt cool! 1% des Umsatzes wandert an eine Non-Profit Umweltschutzorganisation. Könnte natürlich mehr sein, aber es ist immerhin ein Anfang. Zudem wurde es in Spanien hergestellt, es ist also nicht ganz so weit gereist wie die meisten anderen Outdoor-Produkte.

Das Tuch war jedenfalls gleich bei sämtlichen Touren in den Bergen dabei, denn neben den bekannten Merino-Vorteilen hat es einfach eine schöne Farbe. Einziger Haken ist allerdings, dass man das Schlauchtuch nur per Handwäsche reinigen soll. Ich befürchte, diesem Ratschlag werde ich mich widersetzen.

*Sponsored Post: dieses Produkt wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt.

Vergleich: Omega Pacific Link Cams vs. DMM Dragon Cams

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Klettern in Norwegen bedeutet in erster Linie: Selbst absichern. Egal ob alpin oder nur eine kleine Sportkletterroute – ohne Cams und Keile ist man aufgeschmissen. Für unseren Rocktrip durch den Norden besorgten wir uns zusätzlich zu unserem Standardrepertoire noch weitere „normale“ Cams von DMM (und das sind ja schon Premiumprodukte) und einen der Luxusklasse, der gleich drei Größen auf einmal abdeckt. Perfekt für Paniksituationen oder Standplatzbau – aber lohnt sich die Investition?

Der Omega Pacific Link Cam

Omega Pacific Link CamDurch die kreative Konstruktion deckt der Friend von Omega Pacific gleich drei Größen der „normalen“ Cams ab. Das bedeutet, dass man einerseits in Situationen, in den es mal eben etwas schneller gehen muss, nicht lange rumprobieren muss, sondern hoffentlich gleich den richtigen parat hat. Andererseits ist er hilfreich beim Standplatzbau, denn die Wahrscheinlichkeit, dass dieser irgendwo ordentlich passt, ist natürlich größer, als wenn man nur noch einen normalen Camalot am Gurt, aber leider einen nicht-passenden Riss vor sich hat.

Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Luxus-Friend einigermaßen resistent dagegen ist, im Riss herumzuwandern. Unser Cam (rot) kostete etwa 120 Euro – im Vergleich dazu hätten die drei passenden DMM Cams zusammen 200 Euro gekostet. Klingt womöglich im ersten Moment nach einer Ersparnis, aber wer die Wahl zwischen drei Sicherungen und nur einer in einer Route hat, wird sich für ersteres entscheiden. Klar. Und wer drei haben möchte, zahlt bei den Omega Pacific dann schlappe 360 Euro.

Und nicht nur der Preis ist ein Argument, auch das Gewicht. Die Omega Pacific Cams sind pro Teil natürlich etwas schwerer, vergleicht man es aber wieder mit drei von DMM bleibt am Ende eine Gewichtsersparnis. Es kommt also immer darauf an, wie man rechnet.

Ein Problem der Cams von Omega Pacific ist jedoch, dass sie recht anfällig sind, im Riss stecken zu bleiben – speziell, wenn der Riss sich nach hinten öffnet oder der Cam beim Platzieren maximal klein gezogen wurde. Dann wird aus der Erleichterung für den Vorsteiler schnell eine fiese Erschwernis für den Nachsteiger – ich weiß wovon ich spreche ;-)

Die Dragon Cams von DMM

Dragon Cams von DMMAus unserer Sicht haben die Cams von DMM ein ebenso gutes Handling wie die Konkurrenten von Black Diamond. Ein Vorteil ist jedoch, dass sie etwas günstiger sind. Durch die Doppelachsen-Konstruktion decken sie auch einen recht großen Bereich ab und halten im Notfall sogar eine passive Belastung aus(wenn die Klemmback komplett geöffnet sind). Besonders großartig sind die verlängerbaren Schlingen, mit denen man viele Exen sparen kann.

Lohnt sich die Investition?

Ja, für uns hat sie sich gelohnt. Wir hatten einen von Omega Pacific und einige von DMM und waren so stets bestens ausgerüstet. Der Omega Pacific ist wirklich nur für die Notfallsituationen oder den Standplatzbau – wer seinen ganzen Gurt mit den Omega Pacifics ausstatten möchte, schleppt und zahlt unnötig viel.

Fazit: Als Notfall-Klemmgerät oder für leichte Alpintouren zur zusätzlichen Absicherung hervorragend, als Standard-Cam eher nicht.

Links der Vergleich:  Omega Pacific Link Cam, rechts die Dragon Cams von DMM Vergleich:  Omega Pacific Link Cams vs. DMM Dragon Cams (oben mit "ausgefahrener" Schlinge) Dragon Cam vs. Omega Pacific Link Cam (unten). Vergleich:  Omega Pacific Link Cams DMM Dragon Cam DMM Dragon Cam - angezogen. DMM Dragon Cam - entspannt Fixe Schlinge der Omega Pacific Link Cam. Leider nicht verlängerbar. Omega Pacific Link Cam - entspannt Omega Pacific Link Cam - eine Stufe angezogen Omega Pacific Link Cam - zwei Stufen angezogen Omega Pacific Link Cam - dritte Stufe angezogen

Die A5000 von Sony im Test (Systemkamera vs. DSLR)

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Mitte Dezember schneite plötzlich eine die Systemkamera A5000 von Sony in unsere Wohnung. Ein netter Zufall, hörte ich doch in letzter Zeit immer häufiger von Leuten, die tatsächlich von DSLR auf ebensolche Systemkameras umgestiegen sind. Und die Bilder, die ich von jenen Leuten sah, überzeugten durchaus! Um herauszufinden, ob meine nagelneue 70D dennoch ein guter Kauf war oder ob das hohe Gewicht womöglich tatsächlich unnötig ist, nahm ich die A5000 die vergangenen Wochen ausgiebig unter die Lupe. Und machte ein tiefes AB und ein hohes AUF der Gefühle durch!

A5000 von Sony im TestDer erste Eindruck

Pure Ernüchterung! Das Gehäuse sieht wirklich billig aus, was womöglich auch an der grauen Ausführung liegt. Der Griff ist so klein, dass man besser ein gewisses Klettertraining absolvieren sollte, um die Kamera überhaupt sicher halten zu können. Mit Handschuhen kein so richtiger Spaß.

Akku und Aufladen

Die nächste Ernüchterung kam sofort: Der USB-Anschluss an der Kamera ist so nah an einen kleinen Steg gebaut, dass das Kabel nicht ganz einrastet und nur lasch in dem Slot hängt. Ich hoffe mal schwer, dass es sich da um ein Montagsprodukt handelt!

Der linke Ladeslot liegt direkt am Rand  - das Ladekabel kann so nicht komplett eingesteckt werden. A5000, Sony. Der Rand des Kabels liegt auf dem Rand der Buchse auf. Montagsgerät? Sony A5000.

 

Die nächste Überraschung hing am anderen Ende des USB-Kabels: Nämlich am Strom. Der Akku wird standardmäßig ausschließlich über die Kamera aufgeladen, ein externes Akku-Ladegerät sucht man vergebens. Im ersten Moment war ich darüber einigermaßen entsetzt, schließlich kann man so nicht mehr weiterfotografieren, während man lädt. Aber andererseits lade zumindest ich die Akkus meist daheim und fotografiere dabei ohnehin nicht. Ganz so desaströs ist diese Variante also gar nicht, aber für mich persönlich müsste die Kamera von vorne rein beide Optionen bieten – ohne eine weitere Zusatzausgabe. Zum Trekking, wo man die Kamera über Solar auflädt, ist die Möglichkeit der Aufladung über USB jedenfalls definitiv Gold wert!

Display

Display der Sony A5000Auch das Display sorgt nicht für Ekstase:  Es wird zwar als Schwenkdisplay beschrieben, kann aber ausschließlich nach oben gedreht werden – nicht nach unten oder zur Seite. Da bin ich womöglich von Canon verwöhnt, aber die Möglichkeit, in sämtliche Richtungen zu schwenken, kommt mir schon sehr häufig zu Gute. Da die A5000 keinen Sucher besitzt, wäre ein rundum schwenkbares Display für meine Zwecke sogar noch wichtiger, denn gerade bei kniffligen Lichtverhältnissen (Schnee und Sonne) hilft einem häufig das Display gar nichts mehr.

Die Wiedergabe des Displays ist zudem grieselig, die Farben sehr flau und weit von der Brillanz der entstandenen Bilder entfernt. Einer der Gründe, weshalb ich die Kamera bald nicht mehr verwendete. Es macht einfach keinen Spaß, wenn man bei jedem Bild das Gefühl hat, dass es nichts geworden ist.

Objektiv

Objektiv an der A5000 von SonyBei dem Objektiv handelt es sich um ein Sony-Objektiv mit einer Blende von 3,5 bis 5,6 und einer Brennweite von 16 bis 50mm (die Kamera hat einen  Exmor Cmos (APSC mit Cropfaktor 1,5) verbaut). Was mir als DSLR-Hase sofort seltsam auffiel, war die Tatsache, dass es an der Kamera gleich drei Möglichkeiten gibt zu zoomen. Zweimal am Objektiv selbst (DSKR-klassisch am Objektivring , Kompaktkamera-klassisch mit kleinem Hebel) und zusätzlich noch am Auslöseknopf, was man ebenso von Kompaktkameras her kennt. Warum diese Flut an Möglichkeiten?! ?

Um den „ersten Eindruck“ mit etwas Positivem zu schließen: Die Kamera besitzt WLan. Die Verbindung zum Handy ist mit der zugehörigen App sehr leicht und deutlich schöner gelöst als bei der Canon 70D. Bei dieser muss man bei jeder Verbindung ein völlig neues Passwort eingeben – selbst wenn die Kamera nur kurz in den Ruhemodus wechselte! Bei der Sony A5000 ist das Passwort immer das gleiche. Das ist zwar dann nicht so sicher wie bei Canon, aber zumindest deutlich komfortabler.

Die A5000 von Sony  im Gebrauch

Aufwändige Menüführung bei der A5000 von Sony!Direkt nach dem ersten Foto wollte ich den Fokuspunkt auf Mittelfokus umstellen. Eine für mich sehr gewöhnliche – und enorm häufig verwendete Funktion. Nachdem ich alle Knöpfe ausprobiert hatte, war mir schnell klar, dass es sich irgendwo im Menü verstecken muss. Aber wie heißt so etwas? Ich fand nichts, erst mit Hilfe meines Bruders, der inzwischen ebenfalls von DSLR auf die Sony A6000 umgestiegen war. Nun wusste ich zwar, dass die Funktion „Fokusfeld“ heißt. Um allerdings dorthin zu gelangen, bedurfte es eine ausgiebige Wühlerei durch das Menü: Menü-Knopf > Kamera-Einstellung > Weiter zu Unterseite Nr. 3 > zum zweiten Punkt springen > Fokusfeld auswählen > Menü verlassen. Bis dahin ist das schöne Motiv wahrscheinlich schon weggelaufen oder dem Modell das Lächeln eingefroren.

Erfreulicherweise kann man sich die wichtigsten Funktionen auf Tasten legen. Allerdings gibt es nur drei Tasten,  die sinnvoll individuell belegt werden können. „Menü“, „Bilder anzeigen“ und „Aufnahmemodus“ sollte wohl dort bleiben, wo sie sind. Aber was macht man mit „ISO“, „Reihenaufnahme/Fernauslöser“, „Belichtungskorrektur“ und „Fokuspunkt“, „AF/MF“ (Automatik/Manueller Fokus), „Weißabgleich“ und „Fokusmodus“, wenn nur noch zwei Tasten übrig bleiben? Es ist wohl pure Gewohnheit, dass mir all diese Funktionen so wichtig sind. Im Umgang mit meiner DSLR sind sie für mich nicht ersetzbar und ich habe sie dort auch direkt verfügbar. Für jemanden, der in erster Linie einfach abdrücken möchte, stellt sich das Problem natürlich nicht.

Das Wichtigste: Die Bilder der A5000 von Sony

Womöglich hat man es schon ganz dezent zwischen den Zeilen lesen können: Ich war wirklich sehr negativ überrascht. Ich hatte mit einer soliden Kamera gerechnet, die einer DSLR durchaus Konkurrenz machen kann – nicht umsonst sind doch andere (teils Profi-Fotografen!) auf solche Systemkameras umgestiegen! Ich habe der Kamera zahlreiche Chancen gegeben, aber die Ergebnisse auf dem Display waren einfach nicht überzeugend. Ich ließ sie im Urlaub bald nur noch daheim oder zog sie für lustlose Schnappschüsse heraus. Die Überraschung kam dann am heimischen PC:

Die Kamera macht herausragende Bilder!

Die Bilder (die Kamera kann jpg und raw) sind brillant, die Farben satt, die Kontraste deutlich – absolut akzeptable Ergebnisse! Nicht nur bei schlechten Lichtverhältnissen punktet die A5000 durchaus gegen meine „alte“ EOS 600D, die in einem ähnlichen Preisrahmen liegt. Auch bei Innenaufnahmen oder kontrastreichen Motiven macht die Kamera gute Bilder. Zu diesem Schluss kommt auch dieser Testbericht zur Sony A5000.

 

Makroaufnahme mit der A5000 von Sony Mit der 70D aufgenommen. Die Kontraste sind geringfügig stärker. A500 von Sony Gleiches Motiv, diesmal mit der Eos 600D aufgenommen. Aufnahme mit A5000 von Sony. Der Himmel wird in deutlichem Blau angezeigt, der Baum hat erkennbare Strukturen. Eos 70D Auch mit Gegenlicht kommt die A5000 besser zurecht als die 600D mit 24mm Festbrennweite von Canon. Bei guten Lichtverhältnissen macht die A5000 einwandfreie Aufnahmen. Bei Innenaufnahmen stößt der Automatikmodus manchmal an die Grenzen. Mit manuellem Weißabgelcih aber kein Problem. Aufgenommen mit der A5000 von Sony Aufgenommen mit der 70D von Canon

 

Fazit

Ich bin an die Bedienung einer DSLR gewöhnt und bin womöglich mit falschen Erwartungen rangegangen. Ich hatte den gleichen Komfort bei Haptik und Bedienung erwartet und lag damit gründlich falsch.

Wer von Weißabgleich, Blende und manuellem Fokus nichts wissen will, der kann getrost zu dieser Kamera greifen. Die Bilder sind einwandfrei und absolut gut für diese Preisklasse.

Für mich persönlich wäre diese Kamera allerdings zu groß. Das Schwestermodell von Sony, die DSC RX100 (Kompaktkamera, ein Test gibt es zum Beispiel hier) ist groß wie eine Zigarettenschachtel, macht ebenso gute Bilder und hat ein Schwenkdisplay, das zumindest nach oben und unten geht. Wer aber etwas mehr in der Hand haben möchte, Objektive auswechseln und sich umfassendere Einstellungsmöglichkeiten wünscht, dem sei diese Kamera durchaus empfohlen!

 

 

Dies ist ein Testbericht, der in Kooperation mit Sony und  www.systemkameratest.de  entstand. Er spiegelt meine völlig subjektive Meinung dieser Kamera wider und ist in keiner Weise – weder positiv noch negativ –durch die Zusammenarbeit beeinflusst.

 

 

Fair und nachhaltig: Kletterhosen von JUNG

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Eine Hose, die rundum glücklich macht: Sie passt, sieht schick aus, bietet Bewegungsfreiheit und ist nachhaltig produziert. Das ist es mir wert, das sympathische Label “JUNG” einmal genauer vorzustellen.

Bouldern im Tessin - mit der Hose von JUNG (c) M. SpenglerEs gibt sie! Vielleicht nicht allzu oft und sie sind teilweise schwer zu finden, weil es ein harter Kampf gegen die großen ist, aber doch: Es gibt diese kleinen Unternehmen, die sich Qualität, Fairness und Transparenz verschrieben haben. Das frische Label “Jung” aus Köln stellt seit 2012 bunte, superbequeme Kletterhosen her. Und zwar nicht einfach so, sondern nachhaltig produziert: Biotextilien, unbedenkliche Einfärbung, Produktion in Europa, kurze Transportwege, faire Löhne – das volle Programm eben!

Mit gutem Gewissen

Jung Kletterhosen - fair und nachhaltig produziertEs sind Produkte, die man selbst nach all den beunruhigenden Filmen über Produktionsbedingungen in Bangladesch und Co noch ganz ohne schlechtes Gewissen tragen kann – im Gegenteil, ich bin stolz, solch eine Hose zu besitzen! Ähnlich wie die schönen Klamotten von Monkee (Nürnberg) haben sie zwar ihren Preis, aber spiegelt er nicht die Realität wider? So viel kostet eben eine Hose, die fair produziert wurde – ohne Umweltzerstörung, Ausbeutung und Gesundheitsrisiko! Alles andere entspricht nicht einer Realität, in der Fairness und Gleichberechtigung eine Rolle spielen.

Schick, bequem, robust!

Es sind die Kleinigkeiten, die begeistern!Wer nun aber an flaue Farben und komischen Schnitt denkt, liegt völlig falsch. Die Hosen von Jung kommen in knalligen, wunderschönen Farben daher, haben eine angenehme Passform und überraschen immer wieder mit liebevollen Kleinigkeiten. Und selbst jetzt nach gut zwei Monaten, in denen sie schon über Tessiner Granit, Allgäuer Nagelfluh, Ötztaler Gneis, Hallenwände und türkische Sinter geschrubbt wurde und bereits einige Sonnenstunden abbekommen hat, sieht sie noch richtig gut aus. Die Farbe ist noch fast wie neu, das Material an keiner Stelle aufgescheuert oder gerissen. Der breite Gummibund macht alles schön gemütlich unterm Gurt und (pssst, Männer weghören) erleichtert das schnelle Pinkeln mit Gurt ziemlich, weil man keine Verschlüsse öffnen muss 😉 Einziger Wermutstropfen sind die starren Bündchen am Knöchel. Wenn es kalt ist, gibt es keine Probleme, will man die Hose aber hochkrempeln, ist nach einer Runde Schluss – und ich hoffe mal nicht, dass ich nur überdurchschnittlich dicke Waden habe…?!

Jemand, der was tut

Der Stolz, solch eine Hose zu tragen, kommt aber nicht von dem guten Gewissen und der tollen Optik, sondern auch von hohem Respekt vor einer Lady, die sich nicht nur gedacht hat, dass es eine zu kleine Auswahl an Kletterhosen gibt – und eine verschwindend geringe, wenn man nach fair produzierten sucht -, sondern es tatsächlich angepackt und Abhilfe geschaffen hat. Kristin Jung machte sich kurzerhand selbstständig, verkaufte auf einem Tapeziertisch ihre ersten Hosen und zieht seither ihr Ding trotz Familiengründung durch. Übrigens kann sie in Sachen Nachhaltigkeit nicht nur die GOTS-Zertifizierung verbuchen, sondern unterstützt inzwischen auch eine Förderschule, die seit 2013 eine Kletter-AG anbietet. Ich finde cool, was sie auf die Beine gestellt hat und dass sie ihren Nachhaltigkeits-Prinzipien bisher treu geblieben ist, auch wenn das sicher nicht immer leicht ist. Unterstützt Kirstin, wenn ihr gerade eh eine neue Hose braucht. Es lohnt sich!

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