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Welche Steigeisen kaufen? Und wie anpassen?

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Steigeisen unterscheiden sich primär in Material, Gesamtanzahl der Zacken sowie Anzahl und Art der Frontzacken. Aber welche Steigeisen kauft man sich für welchen Gebrauch? Wie viele Zacken sind nötig? Und was hat es mit diesen Monozacken auf sich? Da sich inzwischen ein wildes Sammelsurium an verschiedensten Steigeisen (Petzl, Black Diamond, Simond, Lowa Ice Comp mit BD-Eisen) angestaut hat, gibt es hier nun eine recht subjektive Meinung zu den verschiedenen Versionen.

Der Artikel ist gegliedert in vier große Kapitel und behandelt alles, was man rund um Steigeisen wissen muss:

  1. Die Art und Anzahl der Zacken
  2. Die verschiedenen Bindungssysteme von PETZL
  3. Welche Steigeisen für welchen Einsatzzweck
  4. Steigeisen richtig anpassen

1. Art und Anzahl der Zacken

1.1 Frontalzacken

Es gibt horizontal und vertikal ausgerichtete Frontalzacken. Horizontale Zacken bieten den Vorteil, dass sie mehr Auflagefläche besitzen und dadurch mehr Halt im Schnee ermöglichen. Außerdem sind sie leichter. Allerdings haben sie im Eis eine höhere Sprengkraft und sind insgesamt nicht so stabil. Sie eignen sich also vor allem für Hochtouren bzw. Touren im Schnee.

Vertikal ausgerichtete Zacken halten besser im Eis und in Fels, nicht zuletzt auch weil sie stabiler sind. Monozacken (gibt es nur als vertikale Zacken) sind gerade im Eis und vor allem im Fels beliebt, wobei das Geschmackssache ist. Ich persönlich habe mit einem Doppelzacker das Eisklettern angefangen, hatte aber häufig das Gefühl, dass die eine Zacke die andere herausgedrehte. Außerdem wird mit zwei Zacken mehr Eis gesprengt. Ich bevorzuge beim Eisklettern den Monozacker, mit dem man gerade im Fels auch etwas präziser anstehen kann – das ist aber sehr subjektiv, das muss jeder für sich herausfinden.

Für anspruchsvollere Hochtouren bietet sich das Sarken an - entweder mit Körbchen vorne (flexibler was die Schuhe angeht) oder mit Bügel (schneller zum Anziehen, besserer Halt) Eher nach unten ausgerichtete Sekundärzacken beim Vasak von Petzl - mehr Halt im flacheren Gelände. Horizontal ausgerichtete Frontalzacken von oben gesehen. Die breite Auflagefläche ist gut erkennbar. Die Körbchenbindung vorne ermöglicht das Tragen mit nicht/bedingt-steigeisenfesten Schuhen oder Skitourenstiefeln. Sie bieten nicht ganz so viel Halt und müssen etwas aufwändiger geschnürt werden als Steigeisen mit Bügel und Kipphebel. Im Gegensatz dazu eine vertikal ausgerichtete Frontalzacke (hier ein Monozacker am Lynx von Petzl) - weniger Auflagefläche, aber mehr Halt und Präzision im steilen Gelände, Eis und Fels.

1.2 Sekundärzacken

Die ersten Zacken an der Seite ganz vorne sind die Sekundärzacken. Diese unterscheiden sich je nach Modell in ihrer Ausrichtung. Aggressiv nach vorne ausgerichtete Zacken unterstützen den Halt im steilen Gelände, da sie das Kippen nach unten und zur Seite etwas verhindern. Dadurch, dass sie so weit nach vorne stehen, steht man häufig nicht nur auf der Frontalzacke, sondern auch noch auf der Sekundärzacke. Wer nicht im steilen Gelände unterwegs ist, kann mit gutem Gewissen auch ein Modell wählen, bei dem die Zacken senkrecht nach unten zeigen.

Aggressiv nach vorne ausgerichtete Sekundärzacken beim Lynx von Petzl. Mehr Halt im steilen Eis. Eher nach unten ausgerichtete Sekundärzacken beim Vasak von Petzl - mehr Halt im flacheren Gelände.

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1.3 Das dritte Zackenpaar

Gerade im steilen Gelände ist ein etwas nach hinten ausgerichtetes drittes Zackenpaar hilfreich, denn damit kann man etwas am Fuß „ziehen“ und bekommt so eine stabilere Körperposition. Das ist im flacheren Gelände aber unerheblich.

 

1.4 Gesamtanzahl der Zacken bei Steigeisen

Bei Wettkampfschuhen wie dem Ice Comp ist das dritte Zackenpaar deutlich nach hinten ausgerichtet, um am Fuß "ziehen" zu können.Grundsätzlich gilt: Je mehr Zacken, desto besserer Halt. Wer aber vorwiegend im flachen Gelände (bis ca. 25°) unterwegs ist, benötigt keine 14 Zacken, es reichen gut 10 – alles darunter fällt übrigens offiziell dann nicht mehr unter die Bezeichnung „Steigeisen„, sondern „Grödel„. Je steiler das Gelände, desto relevanter ist die Ausrichtung der zweiten und dritten Seitzacken – die Sekundärzacken sollten deutlich nach vorne zeigen, wer viel im Steileis unterwegs ist, für den ist ein drittes Paar hilfreich, das nach hinten zeigt.

Die Zacken bei Black Diamond sind meiner Erfahrung nach nicht ganz so scharfkantig wie die von Petzl, was das Anziehen und Einpacken deutlich angenehmer macht.Interessant – womöglich auch ganz subjektiv – ist der Unterschied der Zacken zwischen Petzl und Black Diamond. Die von Petzl sind extrem scharf, man muss beim Packen, Anziehen und auch beim Laufen wirklich gut aufpassen. Die Zacken von Black Diamond sind tendenziell etwas weniger scharf, was ich persönlich angenehmer finde, da man beim Anziehen und Einpacken nicht gar so gut aufpassen muss. Der Halt im Eis ist meiner Meinung nach auch bei jenen von Black Diamond völlig ausreichend.

 

2. Die verschiedenen Bindungssysteme von Petzl

Im Laufe der Jahre haben sich fast alle Modelle von Petzl im Ausrüstungszimmer eingefunden – und jedes Mal war ich wieder verwirrt wegen der Bindungs-Bezeichnungen. Deshalb hier ein kurzer Überblick:

2.1 Flexlock: Vorne und hinten Körbchen

Diese Modelle (Irvis und Vasak) passen quasi auf alle Bergschuhe, auch auf solche, die eine weiche Sohle haben (also feste Berg-, Wander- oder Trekkingschuhe ohne Sohlenrand). Der Halt ist für flache Gletschertouren ausreichend, wer steiler unterwegs ist, sollte zumindest einen Kipphebel hinten haben.

2.2 Leverlock-Universel (Filflex): Vorne Körbchen, hinten Kipphebel

Diese Version hat vorne ein Körbchen, hinten jedoch einen Kipphebel (nennt sich auch Filflex). So passen diese Steigeisen auf alle bedingt steigeisenfesten Schuhe (also feste Berg-, Wander- oder Trekkingschuhe mit Sohlenrand) und bieten schon mehr Halt als jene mit „Flexlock“. Ich habe meine erste Eisklettertour mit solch einem Modell (Sarken) gemeistert, das ging noch ganz okey – wer sowas allerdings öfter machen möchte, sollte eine Leverlock-Fil-Bindung wählen:

2.3 Leverlock-Fil: Vorne Bügel, hinten Kipphebel

Das hält! Diese Steigeisen passen nur auf komplett steigeisenfeste Schuhe (Sohlenrand vorne und hinten) und auf die meisten Skischuhe (vorher ausprobieren!). Damit kann jede steile Eis- und Mixedtour kommen.

Körbchenbindung hinten - passt auch auf nicht-steigeisenfeste Schuhe. Kipphebel hinten. Erfordert einen Sohlenrand (mind. bedingt steigeisenfeste Schuhe), sorgt aber für deutlich mehr Halt. Wichtig im steilen Gelände. Horizontal ausgerichtete Frontalzacken von oben gesehen. Die breite Auflagefläche ist gut erkennbar. Die Körbchenbindung vorne ermöglicht das Tragen mit nicht/bedingt-steigeisenfesten Schuhen oder Skitourenstiefeln. Sie bieten nicht ganz so viel Halt und müssen etwas aufwändiger geschnürt werden als Steigeisen mit Bügel und Kipphebel. Bügel vorne erfordert steigeisenfeste Schuhe, garantiert aber auch perfekten Halt - insofern die Steigeisen auf die Schuhe passen! Black Diamond hat an den Bügel noch eine weitere Fixierung für den Bändel - ich persönlich finde das eher aufwändig.

3. Welches Steigeisen für welchen Einsatzzweck?

Es gibt sowohl für flache Gletscher, anspruchsvollere Hochtouren, Steileis und Mixed-Gelände sowie für Drytooling spezielle Steigeisen:

3.1 Für einfache Gletscher ohne Fels und Eis

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Für Touren, bei denen sicher kein Felskontakt abzusehen ist, eignen sich Leichtsteigeisen aus Alu mit 8 bis 10 Zacken. Sie sind sehr leicht und bieten genügend Halt im flachen Gelände (bis 25° etwa, sagen die Hersteller). Bei Fels- oder Eiskontakt nutzen sie sich jedoch sehr schnell ab und verformen sich – Touren im Steileis unternimmt man mit Leichtsteigeisen besser nicht, denn dazu sind sie nicht stabil genug.

Wer hin und wieder auch mal auf Stein oder blankem Eis unterwegs ist oder einfach langlebige Steigeisen möchte, der sollte welche aus Stahl wählen, diese bieten auch mehr Sicherheit. Die passenden Modelle von Petzl sind Irvis und Vasak – zum Klettern taugen beide jedoch nicht, vor allem wegen ihrer horizontalen Frontalzacken (fehlende Stabilität, Sprengkraft).

3.2 Für Hochtouren

Für anspruchsvollere Hochtouren bietet sich das Sarken an - entweder mit Körbchen vorne (flexibler was die Schuhe angeht) oder mit Bügel (schneller zum Anziehen, besserer Halt)Wenn der Schneeanteil bei den geplanten Hochtouren überwiegt, empfehlen sich horizontale Frontalzacken – flexibler ist man wohl aber mit vertikalen Frontzacken, da diese im Fels und steilen Eis mehr Stabilität und Sicherheit bieten. Sie sind aber auch schwerer. Wer also eher leichte Hochtouren unternimmt, dem sind die Vasak empfohlen, wenn es auch mal etwas anspruchsvoller oder steiler werden kann, dann sind die Sarken eine gute Wahl  – oder die Lynx, dazu etwas weiter unten mehr.

Ich persönlich bevorzuge bei Hochtouren Steigeisen mit Kipphebel, da man weniger Fädeln muss, sie schneller angezogen sind und besser sitzen. Ob nun mit Körbchen oder Bügel vorne ist Geschmacks- und Budgetsache. Ein Bügel bietet mehr Halt, was aber bei den meisten klassischen Hochtouren unrelevant ist. Ein Körbchen passt auf jeden Schuh – auch auf Skischuhe oder leichte/bequeme  Sommer-Bergstiefel.

Die Sekundärzacken sollten nach vorne zeigen, die Gesamtanzahl an Zacken sollte mindestens 10 betragen, eher mehr. Ganz wichtig (!) sind Antistollenplatten, da der geballte Schnee an der Schuhsohle mindestens nervig, häufig auch gefährlich werden kann.

3.3 Fürs Eisklettern und Mixed-Klettern

Das Dart (Oder Dartwin mit Doppelzacker) ist super für steiles Eis und Mixed-Touren. Mit Bügel und Kipphebel ist perfekter Halt garantiert. Dieses Steigeisen kommt allerdings ohne Antistollenplatten daher, was im Abstieg evtl. schlecht ist. Das Lynx ist hier eine (teure) Alternative.Die Frontalzacken sollten vertikal ausgerichtet sein. Ob zwei oder eine Zacke ist Geschmackssache, ich persönlich bevorzuge einen Monozacker. Wer häufiger in solch ein Gelände kommt, sollte sich eine „Leverlock-Fil“-Bindung gönnen – also Kipphebel hinten und Bügel vorne. Dadurch sitzt das Steigeisen zuverlässig und fest am Schuh. Die Sekundärzacken sollten aggressiv nach vorne zeigen, das dritte Zackenpaar deutlich nach hinten. Mindestens 11 Zacken sind gut. Die Frontzacken können bei einigen Modellen etwas nach innen zeigen, was der Anatomie beim Klettern entspricht und so gewollt ist.

Das Steigeisen Dart von Petzl bei extrem morschen Eis im Einsatz. Passende Steigeisen sind hier entweder Dart (Monozacker), Dartwin (Doppelzacker) oder natürlich die Lynx. Dart und Dartwin haben keine Antistollenplatten, was beim Abstieg im alpinen Gelände eventuell nachteilig sein kann – dafür sind sie aber auch sehr leicht. Die vorderen Module lassen sich austauschen, wodurch nicht das ganze Steigeisen neu gekauft werden muss, wenn die Frontzacken abgenutzt sind.

Black Diamond bietet für diesen Einsatzzweck die Stinger, ein Monozacker, der mir persönlich sehr gut gefallen hat. Die Zacken unten sind nicht ganz so scharf, was das Einpacken und Anziehen deutlich angenehmer macht. Der Halt wird dadurch meiner Wahrnehmung nach nicht beeinträchtigt. Allerdings passen die Stinger im Vergleich zu den Lynx nicht ganz so gut auf die Skischuhe und die LATOK von Lowa, weshalb ich mich letztendlich doch für die Lynx entschieden habe. Außerdem ist die Schnürung aufwändiger – das dauert beim Anziehen länger und erfordert häufig das Ausziehen der (warmen) Handschuhe.

3.4 Mixed- und Dryklettern

Bei Wettkampfschuhen wie dem Ice Comp ist das dritte Zackenpaar deutlich nach hinten ausgerichtet, um am Fuß "ziehen" zu können.

Wettkampfschuhe wie der Ice Comp von LOWA sind speziell fürs Drytooling gebaut. Sie zeichnen sich vor allem durch Leichtigkeit aus, wodurch Figure4 und Klettern in Überhängen erleichtert wird. Diese speziellen Schuhe sind ausschließlich für diesen Zweck verwendbar, da die Steigeisen zwar abmontiert werden können, die Sohle aber völlig glatt ist (aber nicht flexibel) und eher an einen klassischen Kletterschuh erinnert. Je nach Vorliebe kann entweder der hintere Sporn oder die gesamte hintere Zackenplatte entfernt werden, wodurch ein Hooken wie beim Sportklettern/Bouldern möglich wird. Da dieser Schuh wenig isoliert ist und die Steigeisen nicht zum Gehen abmontiert werden können, eignet sich dieser Schuh nicht fürs Eisklettern oder den alpinen Einsatz.

3.5 Die Allzweckwaffe „Lynx“ von PETZL

Steigeisen Lynx beim Eisklettern in Kombination mit dem Bergstiefel Latok von Lowa.Die Steigeisen „Lynx“ sind das Luxusprodukt aus dem Hause Petzl, denn sie lassen sich an alle Anforderungen relativ schnell umrüsten. Zum einen ist die Bindung flexibel und kann sowohl mit Körbchen als auch mit Bügel montiert werden (alles im Lieferumfang enthalten). Zum anderen kann aus dem Steigeisen entweder ein Monozacker oder ein Doppelzacker gebaut werden und auch die Länge der Zacken ist individuell einstellbar – auch zwei unterschiedlich lange Zacken sind möglich. Antistollenplatten sind ebenso dabei wie die passende Steigeisentasche „Fakir“ – übrigens auch perfekt für die Eisschrauben, da die Tasche sehr stabil ist. Mit dem Netz oben trocknet die Ausrüstung auch gleich.

Vorsicht: In Kombination mit dem Sportiva Batura 2.0 wurde berichtet, dass der Bügel vorne mehrmals gebrochen sei!

 

 

Eine große Auswahl an Steigeisen findest Du zum Beispiel in diesem Shop:
Steigeisen direkt kaufen

4. Steigeisen richtig anpassen

Wie man Steigeisen vorne und hinten richtig anpasst, wie weit der Schuh jeweils überstehen darf und wie man sie pflegt und lagert:

4.1 Steigeisen vorne anpassen

Steigeisen richtig anpassen vorneDie Sohle des Schuhs muss komplett auf dem Steigeisen aufliegen und darf nicht auf den Halterungen für das Körbchen bzw. die hinteren seitlichen Halterungen aufsitzen.

Zwischen Zackenspitze und Schuhspitze sollten ca. 2 cm liegen – mittels der drei Löcher für den Bügel kann man diesen Abstand etwas justieren. Ich persönlich habe lieber etwas längere Zacken, um auch wirklich überall reinzukommen (ist sicher nur ne Kopfsache), andererseits hat man dadurch auch einen ungünstigeren Hebel, wodurch das Stehen auf Dauer eventuell etwas anstrengend werden kann.

4.2 Steigeisen hinten anpassen

Steigeisen richtig anpassen hinten - KipphebelBeim Anpassen zunächst nochmals vergewissern, dass die Schuhsohle voll auf der Steigeisensohle aufliegt.

Der Schuh darf nicht kürzer sein als das Steigeisen, sollte allerdings auch nur ca. maximal einen Zentimeter überstehen.

Bei Kipphebeln gilt: Bei dünnen Sohlen Hebel in vorderstes Loch, bei hohen Sohlenrändern in hinterstes Loch.  Im Zweifel lieber ein hinteres Loch wählen, da so der Kipphebel mehr nach unten zieht und weniger in die Ferse drückt.

Wichtig ist, dass der Hebel nicht so fest eingestellt ist, dass er in die Ferse drückt.

Der Kipphebel muss hörbar einschnappen, aber ohne Gewalt noch lösbar sein, ansonsten drückt der Hebel ggf. zu sehr in die Ferse und verursacht Schmerzen.

Test: Aufstehen und kräftig schütteln, einige Meter laufen, schütten: Das Steigeisen darf sich nicht bewegen.

4.3 Der Steg

Steg von Steigeisen richtig einhängenDer Steg kann auf zwei verschiedene Varianten in die vordere Zackenplatte eingehängt werden – entweder so, dass er flexibel ist und das Steigeisen quasi (vertikal) beweglich ist oder fixiert (keine Beweglichkeit mehr). Auf weichen Schuhen wird der Steg in die hintere Halterung eingehängt (>Flexibilität), bei allen Schuhen mit fester Schuhe muss das Steigeisen quasi doppelt eingehängt sein – es darf sich nicht mehr bewegen!

Den Fixierungsbolzen nicht in eines der letzten drei Löcher einhängen. Faustregel: Schuhgröße 36-44: Normaler Steg, Schuhgröße 45-50: Langer Steg. Kostet ca. 25 Euro.

Der Steg darf hinten maximal ca. 1 cm überstehen, ansonsten behindert er im steilen Gelände. Man kann den Steg mit einer normalen Metallsäge absägen – aber nicht zu knapp!

 

4.4 Bändel und Schnalle

Der Bändel sollte beim größten Schuhpaar, das man mit diesen Steigeisen verwenden will, nicht mehr als 8 cm überstehen – so minimiert man die Gefahr, über den Bändel zu stolpern. Ich persönlich nehme den Bändel immer erst doppelt und fädle ihn dann durch die Schnalle – dadurch entsteht eine Schlaufe, mit der man alles besser festzurren kann.

Die Schnalle muss immer außen sein, um nicht zu stolpern.

4.5 Lagerung

Die Steigeisen sollten nach jedem Gebrauch getrocknet werden – am besten nicht in der prallen Sonne und nicht bei über 30°C. Am besten an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort.

4.6 Steigeisen schleifen

Steigeisen können geschliffen werden, allerdings nur mit einer Handfeile und behutsam. die Zacken sollten nicht verdünnt werden, um ein Abbrechen zu verhindern.

 

>> Steigeisen bei Outdoortrends direkt kaufen.

 

Alles auf einen Blick. Die Infografik zum Thema:

 

Steigeisen richtig anpassen_klein_v2

 

 


Die Waffe für Meister (Ice Comp IP GTX von LOWA)

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Nur dass wir uns verstehen: Ich trage diesen Schuh nicht. Würde ich mir nicht anmaßen, denn dieses Teil ist für wahre Könner, für Wilde, für… Leute wie meinen Partner. Typen, die mal eben die Illuminati klettern. Wohl eine der schwersten Mixed-Mehrseillängen-Touren der Welt. Der Ice Comp IP GTX von LOWA ist da genau in seinem Element.

Mit dem Ice Comp in der IlluminatiDer Ice Comp von Lowa wird häufig in einem Atemzug mit Ines Papert genannt, der Queen aus Fels und Eis, die im trainierten Zustand angeblich 150 Klimmzüge am Stück macht. Ihr wisst schon. Ritter der Kokosnuss, Eiskletterweltmeisterschaft, Riders on the storm und natürlich: Illuminati. WI6, M11+, 160 Meter.

Allein beim Anblick der Zahlen verkrümle ich mich ehrfürchtig unter meine Bettdecke und auch wenn ich oft sage, dass man vieles erreichen kann, wenn man denn nur will, kann ich mit der gleichen Gewissheit sagen: Das nicht. Ich zumindest nicht. Die Papert Ines schon, deshalb ist sie maßgeblich an der Entwicklung dieses Schuhs beteiligt. Und auch wenn der Partner gewöhnlich eher spärlich mit Feedback zu Ausrüstung umgeht, war er doch äußerst angetan von diesem Schuh. Denn „ohne wäre da garantiert nichts gegangen“, sagte er.

Der Ice Comp GTX von LOWA im Detail

IMG_2111Der Ice Comp von Lowa ist ein Wettkampfschuh, ein Schuh für anspruchsvolle Mixed- und Dry-Touren, in denen Bergschuhe zu schwer und globig sind. Der Ice Comp ist im Grunde eher ein Kletterschuh mit Zacken – schmale Form, wenig Gewicht, wenig Isolierung. Also nicht primär fürs Eis, sondern vor allem für steilen Fels.

Durch das geringe Gewicht und den engen Schnitt des Schuhs gelingen Figure4 deutlich kraftsparender, auch wenn das auf Kosten der Isolation geht – was bei Touren dieser Art ohnehin zweitrangig ist, denn man trägt wenn überhaupt ja auch nur dünne Handschuhe. Der Ice Comp ist eben ein Schuh für die anspruchsvollen Touren. Für übliche Klettertage reicht die Isolation schon aus, sagt der Mann.

Der Ice Comp von Lowa mit den Raptor-Steigeisen von Black DiamondGamasche, Schnürung, Schaft

Eine kleine Gamasche hält sicherheitshalber dennoch tropfendes Wasser davon ab, oben reinzulaufen, der hohe Schaft sorgt für eine Mischung aus gutem Halt und Bewegungsfreiheit am Knöchel. Die Schnürung ist leichtgängig, die Verarbeitung – wie üblich bei Lowa – überzeugend.

Steigeisen

Raptor-Steigeisen an den Ice Comp Wettkampfschuhen von LowaDie Steigeisen von Black Diamond (Raptor) können modular abmontiert werden: Der Fersensporn sowie die Frontalzacke kann abgeschraubt werden, ebenso jeweils die gesamte vordere oder hintere Zackenplatte. Für Touren, in denen Fersenhooks nötig sind, kann zum Beispiel nur der hintere Teil entfernt werden, während die vorderen Zacken bestehen bleiben. Der hochgezogene Sohlengummi hinten sorgt auch beim Hooken für guten Halt.

Verwendung

Mit den Ice Comp Schuhen von Lowa in der Illuminati im LangentalDie Schuhe sind schmal geschnitten und auf Präzision ausgelegt. Zwar kann damit natürlich auch im Eis geklettert werden, für (leichte) Wasserfälle sind diese Schuhe aber eindeutig überdimensioniert. Allein schon aus dem praktischen Grund, dass die Steigeisen nicht für den Zu- und Abstieg abgenommen werden können und keine Antistollenplatten besitzen. Wie gesagt, es ist eher ein Kletterschuh mit Zacken.

Fazit

Das geringe Gewicht, die schmale Form und die Präzision, mit der man mit diesen Schuhen anstehen kann, ist eine völlig andere Welt als das Mixed-Klettern mit Bergschuhen. Wer also schon öfter das Gefühl hatte, mit schweren Bergschuhen an sein Limit zu kommen, der ist mit einem Schuh wie dem Ice Comp bestens bedient. Aber Obacht: Dann gibt’s nämlich keine Ausreden mehr!

 

Übrigens: Sollte dieser Schuh womöglich doch eine Nummer zu ambitioniert sein, gibt es hier eine Übersicht aller Steigeisen sowie deren Verwendungszweck.

 

Erfahrungsbericht: Training mit dem Zlagboard

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Es ist der VW-Bus unter den Bussen, das Sterling unter den Seilen, ein WMF-Werkzeug unter den Küchengeräten. Das Zlagboard ist mit das teuerste Trainingsbrett am Markt, aber eben auch das außergewöhnlichste, denn es ist nicht nur ein Brett mit Löchern und Leisten, sondern ergänzt durch eine intelligente App, die für Motivation und Effienz sorgt.

Beim Trainieren daheim fürs "besser klettern"Für meinen Plan, dieses Jahr meine Kletterei auf das nächste Level zu heben, wollte ich aber genau das da haben und siehe da, nach einiger Überredung der Jungs und Mädels von Vertical Life, dem Hersteller des Trainingsbretts, landete doch noch so ein Teil bei mir daheim. Jetzt gibt’s keine Ausreden mehr, Frau Ulligunde!

Noch ein Hinweis, der mir wichtig ist: Training an kleinen Leisten ist sehr verletzungsträchtig – solltet Ihr Euch den Kauf überlegen, informiert Euch ausgiebig über die richtige Ausführung der Übungen, stellt niemals die Finger auf, hängt nicht am gestreckten Ellbogen und nicht in der lockeren Schulter! Schultern nach unten-hinten ziehen, Ellbogen leicht angewinkelt und Fingergelenke NIE abknicken.

Was das Zlagboard ausmacht

Das Zlagboard mit optionalen Halbkugeln fürs Sloper-Training.Das Zlagboard ist an sich ein gewöhnliches Griffbrett mit unterschiedlich tiefen Griffen. An den meisten wird einfach nur einige Sekunden gehangen, wobei es natürlich noch eine Reihe andere Übungen gibt. Ergänzt werden kann das Zlagboard zum Beispiel noch mit Halbkugeln, um das Halten von Slopern zu trainieren.

Der Clou am Zlagboard ist aber die zugehörige App, die Trainingspläne verschiedener Profis enthält und ein Mechanismus, der dafür sorgt, dass die App merkt, wie „vollständig“ man gerade eine Übung durchführt.

Der Mechanismus

Das Griffbrett selbst ist auf einem kipp-baren System aus Metall aufgeschraubt.Das Brett ist auf einer Vorrichtung montiert, die – sobald man sich dranhängt – um wenige Grad nach unten kippt. Das fällt beim Training kaum auf. Auf eine Metallhalterung oben kann das Handy aufgesteckt werden, das die Veränderung sehr wohl wahrnimmt.

Sobald man also am Griffbrett hängt, beginnt die App die Sekunden anzuzeigen, was natürlich deutlich genauer ist, als wenn man selbst im Kopf einfach mitzählt. Lässt man los, stoppt die Uhr und geht zur nächsten Übung weiter.

Die App

Die App zum Zlagboard von Vertical Life aus Südtirol.Essentieller Bestandteil des Zlagboards ist also die zugehörige App, die verschiedene fertige Trainingspläne enthält. Diese dauern zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten und zielen jeweils auf ein bestimmtes Ziel hin – mehr Fingerkraft, mehr Ausdauer, mehr Maximalkraft etc. Zusätzlich sind diese Trainingspläne in unterschiedliche Könnerstufen eingeteilt. Welche Stufe für einen geeignet ist, kann man per kurzem „Level Check“ mit der App herausfinden.

Die Trainingspläne stammen aus den Federn bekannter Trainer und Athleten, allen voran den Jungs von Gimme Kraft und Athlete by Choice, man kann aber auch eigene eingeben.

Trainingsablauf

Die App sagt dem Trainierenden, welche Übung als nächstes kommt und welche Griffe dafür verwendet werden sollen.Startet man einen Trainingsdurchlauf, sagt einem die App, welche Übung als nächstes ansteht und welche Griffe man dabei für wie lange verwenden soll. Hängt man sich nun an das Gerät, wird visuell und per Stoppuhr angezeigt, wie lang man noch hängen muss, wie viele Runden man noch vor sich hat und wie lang die kommende Pause sein wird.

Sobald man loslässt (unabhängig davon, ob die Zeit geschafft wurde oder nicht) fängt die Pause-Stoppuhr an zu zählen und gibt an, in wie vielen Sekunden man mit der nächsten Übung fortfahren soll. Das ist gerade bei Hängeübungen sehr hilfreich, denn dort ist es häufig so, dass man z.B. 10 Sekunden hängt, 10 Sekunden Pause macht und dann wieder hängt. Ungefähr 8 acht Mal und das dann dreimal. Die App übernimmt die ganze Denk- und Mitzählaufgabe, man muss wirklich nur noch hängen und den Anweisungen folgen.

 

Meine Erfahrung

Aufbau und Montage

Per Gummihalterung wird das Handy am Zlagboard montiert.Das Zlagboard ist aus Zirbelholz, ist angenehm weich und dank der verschiedensten Griffe ausreichend vielseitig. Die Montage ist relativ selbsterklärend und funktioniert gut. die Griffe sind anfangs etwas rutschig, was sich aber nach kurzer Zeit bessert.

Einrichtung der App

Zum Gebrauch der App ist eine Anmeldung per Mail oder Facebook nötig. Die Kalibrierung der App geht schnell und problemlos. Der Levelcheck ist auch rasch erledigt, war aber in meinem Fall eher schlecht für’s Ego. „Basic Level“ – Anfängerstufe. Aber ok, ich hatte noch nie trainiert. Und so bleibt Luft nach oben.

Leider läuft die App relativ langsam und stürzt doch immer wieder mal ab. Schade. Sehr schön gemacht ist sie dennoch.

Trainingspläne

Etwas fieselig, die Gummihalterung ans Handy anzubringen.Die Trainingspläne reichen von vier Wochen bis drei Monate und sind von Trainings-Profis erstellt. Neben einem Aufwärm-Plan für verschiedene Könnerstufen gibt es Profi-Pläne von Gimme Kraft, Athlete by choice und Patxi Usobiaga.

Ich habe mich für einen Anfänger-Plan von Gimme Kraft entschieden, der vier Wochen geht. Trainiert wird zweimal die Woche. Ich war anfangs etwas verwirrt, welchen Plan ich nehmen soll, denn das „Reinspickeln“ in die einzelnen Pläne ist etwas aufwändig. Außerdem kann man anfangs mit all den verschiedenen Bezeichnungen noch nicht so viel anfangen, aber bei Gimme Kraft gibt es zu (fast) jeder Übung ein Video, das zumindest ungefähr zeigt, wie die Übung geht.

Der Start

Beim Training mit dem Zlagboard.Allein das Aufwärmprogramm wirft schon viele Fragen auf – was bedeutet „mit Unterstützung“?! Was ist, wenn ich eine Übung nicht ganz schaffe? Und warum zählt die App meine Klimmzüge nicht?

Ein paar Mails mit Vertical Life später ist dann klar: Klimmzüge werden gezählt, wenn man mit der Nase gegen den Bildschirm tippt, nicht geschaffte Übungen werden ignoriert, Trainingspläne können nicht einfach unterbrochen werden. Hat man sich für einen entschieden, kann man nicht in andere reinschauen, ohne den aktuellen komplett zu beenden. „Mit Unterstützung“ bedeutet Füße auf einen Gymnastikball oder einen Stuhl zu stellen. Aha!

Das erste Mal

Die Aufwärmrunde hat mir damals schon ziemlich den Rest gegeben. Auch die erste Session des Trainingsplans war anstrengend, ich hatte das Gefühl, viele Übungen nur gerade so geschafft zu haben. Anfängerniveau ist das also, soso! Aber ich war motiviert.

Die App, die für einen mitzählt und immer wieder mit neuen Übungen überrascht, sorgt für Abwechslung. Und die herunterzählende Uhr, die sich immer mehr grün verfärbt, ist auch motivierend. Zählt man selbst im Kopf bis zehn, landet man erfahrungsgemäß überall aber ziemlich sicher nicht bei 10 Sekunden. Mit dieser App kein Problem mehr. Und siehe da: Bereits beim zweiten Mal wurden Übungen verlängert, die ich anfangs nur gerade so geschafft hatte – und trotzdem gingen sie. Das war natürlich motivierend. Das Glück des Anfängers.

Was ich auch noch gut fand: Die App sagt bereits im Voraus, wie lange diese Trainingseinheit heute dauern wird – auch ein gutes Feature, denn wenn man weiß, dass es heute nur 60 Minuten sind, ist das eine überschaubare Zeit – das kriegt man doch meist unter. Keine Ausreden mehr!

Was ich mir aber noch viel, viel mehr wünschen würde wären „Gefahrenhinweise“, denn am Griffbrett kann man gerade als Untrainierter sehr viel kaputt machen. Schultern, Ellbogen, Finger… Ich hätte mir ein Video gewünscht, das zeigt, wie man „richtig hängt“, denn man darf weder voll in den Schultern hängen noch am gestreckten Ellbogen noch an aufgestellten Fingern. Diese Gefahr hat letztendlich auch dafür gesorgt, dass ich das Training inzwischen nur noch sehr vorsichtig (und seltener) mache und natürlich nur im komplett aufgewärmten Zustand.

Der Effekt

Training daheim mit dem Zlagboard.Yaiaiaiai! Nach 7 von 8 Trainingseinheiten spüre ich definitiv schon einen Effekt. Touren in der Halle, die anfangs noch wirklich schwer waren, gingen gestern – ziemlich genau nach drei Wochen – deutlich leichter, ich kann spürbar leichter Griffe halten! Verrückt!

Der Effekt war gleich der, dass ich gestern meine schwerste Tour in der Halle klettern konnte. Halle, ist langweilig, schon klar, aber das gibt Zuversicht für die Felssaison.

Was ich auch erst durch diese Hängeübungen gelernt habe, ist „Ruhe bewahren“ beim Hängen und die Gewissheit, dass es lange hält. Weiteratmen, ruhig bleiben – das kommt mir vor allem beim Clippen zu Gute. Selbst wenn der Griff nicht sonderlich gut ist: Weiteratmen, ruhig bleiben – ein gewaltiger Unterschied für mich, die gerade beim Clippen häufig unruhig wurde. Und Griffe hängend halten, nicht aufstellen. Dass das tatsächlich hält, lernt man spätestens am Griffbrett, denn dort stellt man niemalsnienie (!!) auf.

Das Training

Leider reagiert die App bei Nicht-Hängeübungen sehr unzuverlässig, was womöglich auch an meinem Gewicht liegt. Übungen mit Unterstützung mit Seil nimmt die App überhaupt nicht wahr, was sehr, sehr nervig ist. Man muss jedes Mal der App manuell mitteilen, dass man jetzt die Übung fertig hat.

An manch anderen Stellen springt die App mitten in der Übung in die manuelle Eingabe oder beendet die Übung. Außerdem widersprechen sich manche Übungs-Vorbeschreibungen mit den eigentlichen Übungen. Das ist schade und verleidet das Training etwas. Hier gibt es definitiv Verbesserungspotenzial, aber die Entwickler von Vertical Life sind wohl schon an einem großen Update dran.

Was leider auch noch sehr mittelmäßig gelöst wurde, ist die Eingabe eigener Trainingspläne. Getätigte Eingaben können nicht geändert oder in der Reihenfolge verschoben werden – die Erstellung eines eigenen Trainingsplans ist so mehr nervig als hilfreich.

Fazit

Die Stärke des Zlagboards sind definitiv die fertigen Trainingspläne und die herunterzählende Uhr bei den Hängeübungen. Auch die Übersichtlichkeit und das „Mitdenken“ der App, wie viele Runden man schon geschafft hat usw.  wirkt wirklich motivierend. Leider reagiert die App zumindest bei meinem Gewicht bei vielen Übungen noch nicht zuverlässig, was das Training abseits der Hängeübungen an den Leisten manchmal etwas nervig macht. Wer aber vorwiegend Hängeübungen macht oder schwerer als 60 kg ist, für den dürfte das kein Problem sein. Da wird sich die Anschaffung definitiv lohnen!

Hier geht’s zur Herstellerseite.

Zlagboard.Pro & training app from Vertical Life on Vimeo.

 

Dieses Produkt wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt, was das Fazit des Tests nicht beeinflusst hat.

 

 

 

Blind Date in Arco: Genuss pur mit drei wilden Mädels

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Einige harte Arbeitswochen, nahezu abgeschlossene Projekte, der Freund noch auf Expedition. Da kam die Frage in der Mädels-Klettergruppe gerade recht. „Hab von So bis Mi frei – irgendwer Lust auf Arco?“ Innerhalb weniger Minuten fanden sich insgesamt vier motivierte Mädels, die einfach mal eben nach Arco starteten. Aber können solche Blind Dates gut gehen? 

Wilde Mädels in ArcoIch freue mich ja immer, neue Leute kennen zu lernen. Bei den meisten bleibt es einfach nur bei einer losen Bekanntschaft, bei manchen weiß man vom ersten Moment an, dass es einfach passt. Und im besten Fall findet man Bergpartner fürs Leben. Aber gleich für mehrere Tage mit irgendwem zum Klettern fahren, den man gar nicht kennt? „Das würde ich nie tun!“ höre ich da oft. Würde ich zum Beispiel mit Männern auch nicht machen, da ist mir das irgendwie zu aufwändig. So von wegen männlicher Profilierung, Angebaggerei, im gleichen Auto schlafen und so (sorry, Schubladendenken)… Aber unter Mädels? Ach, no risk no fun!

Verena in der Luna ArgenteaUnterweges mit Mädels

Als mich Verena bei Innsbruck einsammelt, ist vom ersten Moment sofort klar: Das wird geil. Wir verstehen uns auf Anhieb, verquatschen uns die Zeit bis Arco und sind pünktlich zur Mittagszeit in Belvedere, wo wir die zwei anderen Mädels treffen. Völlig unkomplizierte, direkte und aufgeschlossene Berghasen. Das werden geile Tage! Verena und ich krallen uns erfolgreich ein paar – für uns – recht schwere Touren und genießen einfach die warme Sonne, die schöne Aussicht und die hervorragende Absicherung.

Bei Bier, Drei-Gänge-Menü, blitzenden Gewitterwolken am Horizont und schönen Gesprächen haben wir einen großartigen Abend und fühlen wohl alle die angenehme Gewissheit, dass es gut war, herzukommen.

Klettern in Arco geht einfach immerDie Luna Argentea

Kerstin, die Arco-Spezialistin, hatte mir auf die Frage nach einer Routenempfehlung wie aus der Pistole geschossen die „La Luna Argentea“ geantwortet. Muss wohl was können! Ein Blick ins Topo und Verena und ich sind einig, dass wir die einfach mal ausprobieren. Schwierigkeitsgradtechnisch sollten wir deutlich darüber stehen – was ja aber nie bedeutet, dass man sich nicht anstrengen muss. Aber ein sechser, das sollte doch wohl gut gehen.

Schnick Schnack Schnuck entscheidet darüber, wer die erste Seillänge führtSchnick Schnack Schnuck entscheidet

Das tut es auch! Nachdem wir uns natürlich beim Zustieg verlaufen (wer muss bei so kurzen Zustiegen schon die Beschreibung genau lesen…?) steigen wir tatsächlich als einzige an diesem Tag in diese vielgelobte Tour ein. An einem sonnigen Pfingstmontag!

Per Schnick-Schnack-Schnuck erhalte ich die Ehre, die Schlüssellänge vorzusteigen. Ich hasse dieses Spiel :) Bei herrlichem Sonnenschein cruisen wir Seillänge nach Seillänge durch und obwohl wir uns an den Ständen um einen schnellen Wechsel bemühen, kommen wir doch nicht allzu schnell voran. Etwas mehr als 20 Minuten pro Seillänge, für diesen Grad eigentlich eher langsam. 5+ ist halt auch in Arco nicht immer ganz leicht und das, obwohl wir uns das Legen von mobilen Sicherungsgeräten nahezu komplett sparen. Aber egal, wir haben keinen Stress.

Im Quergang in der La Luna ArgenteaFolge dem Fels im Gemüse

Als ich gleich in der vierten Seillänge mal kurz etwas ratlos bin, wo die Route eigentlich hingeht, ruft Verena ganz treffen von unten: „Folge einfach dem Grau zwischen dem Grün, dann findest du bestimmt den nächsten Haken!“

Tatsächlich ein hilfreicher Tipp, denn die Tour schlängelt sich gekonnt durchs Gemüse. Berührungspunkte gibt es aber überraschenderweise nahezu nie. Wir sind ja schließlich nicht im Zillertal 😉 Dass ich an einem Baum raufklettere, um den nächsten Griff am Fels zu erreichen, sei an dieser Stelle mal verschwiegen.

Plattengeeier

Platte vorbei, rein in den Runout.Die „Mondscheinplatte“, die schon von weit unten glatt in der Sonne glänzt, fällt in meine Führung und so zittere ich mich leicht unentspannt durch den Quergang. Querungen auf Platten, das ist ja wirklich meine Spezialität… 😉

Immerhin sind ganz akzeptable Griffe drin und mir entfährt ein erleichterter Seufzer, als sie rum ist. Dass oben ein sauberer meterweiter Runout ohne Sicherungsmöglichkeit folgt, weiß ich da ja noch nicht. Aber gut, einfach mal ruhig bleiben und weiterklettern. Atmen! Aaaatmeeeen…!

 

Zwergentod

Nach einem kurzen Fluch über den scheinbar großgewachsenen Wenn Mädels reisen!Routen-Einrichter, der den ersten Borhaken ausgerechnet in der schwersten Stelle der ganzen Tour um ein paar Zentimeter zu weit oben platziert hat, gelingt mit ein wenig Engagement auch diese Stelle und wir steigen nach etwas über vier Stunden aus der Luna Argentea aus.

 

Danach? Sonne, Kaffee, Bierchen, Mittagschlaf und am nächsten Tag noch ausgesprochen ansprechende Hangelei an schönen Sintern. Gegen Mitternacht hatte mich das Allgäu wieder und die Liste der Leute, die man für bestimmte Kletter- und Hochtourenideen fragen kann, ist um ein paar großartige Menschen länger. Gut war’s!

 

Mit dabei

Klettergurt Solaris von Edelrid

Zwergentod doch noch entronnenMit dabei war übrigens der „Solaris“, ein Klettergut für Ladies mit extrabreiten Schlaufen und Hüftgurt. Ich bin ja schon ewig auf der Suche nach dem „perfekten Klettergurt“ fürs alpine Gelände. Dieser kommt zwar schon sehr gut ran (sehr bequem, Materialschlaufen sehr groß und gut verteilt), aber hat leider an den Gummistrapsen hinten wieder mal nur einen Haken, statt einen Clipp. Klogehen ist damit weiterhin nur extrem umständlich möglich. Was denken sich die Entwickler!? Das Verschlusssystem, mit dem man die Form der breiten Hüftflossen etwas besser an die eigene Körperform anpassen kann, finde ich persönlich in erster Linie umständlich, da hätte es für mich auch eine Schnalle getan. Trotzdem ist der Solaris bis jetzt der beste Gurt, der mir fürs Alpinklettern untergekommen ist! Gefällt mir sehr!

Kletterschuhe Sparrow W’s von Lowa

Die Platte der Luna ArgenteaMit dabei waren auch noch die Alpinlatschen „Sparrow W’s“ von Lowa, über die ich zunehmend begeistert bin. Vom Schnitt sind sie wie die Katana, bloß etwas schmaler und vom Innenleben her etwas gemütlicher. Leider sind die Klettverschlüsse vielvielviel zu lange, aber wozu gibt’s Scheren.

Kletterrucksack Neon Speed von Mammut

Der Rucksack ist weiterhin der kleine von Mammut, den ich gerade für solche Klettereien langsam richtig schätze. Er bietet grad genug Platz für Wasser, Pulli, Zustiegsschuhe und Kleinkram und rutscht dank der vielen Fixierungsmöglichkeiten nie nervig herum. Gefällt mir!

Mehrstoffkocher Hexon von Edelrid im Test (Multifuel)

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Viele Jahre begleitete mich mein Mehrstoffkocher Nova+ von Optimus und leistete mir meist treue Dienste. Beim Paddeln in Schweden, beim Trekking in Norwegen, beim Bergsteigen in den Alpen… In den vergangenen Monaten muckte er aber immer wieder auf, ging plötzlich aus oder ließ sich einfach nicht entzünden. Auch ausgiebige Beschwörungen, liebevolle Reinigungsrituale und der ein oder andere Fluch halfen nichts. Und nebenher brannte der Kocher meines Partners weiter, weiter und weiter. Ein Hexon von Edelrid.

Hexon Edelrid vs. Optimus Nova+Der Mann verwendet den Kocher schon seit Jahren und ist immer noch zufrieden. Er betreibt ihn allerdings vernünftigerweise im Vergleich zu mir grundsätzlich mit Reinbenzin – ich war da etwas nachlässiger und verwendete Benzin von der Tankstelle. Wobei mir einige Leser und Bloggerkollegen bestätigten, dass sie es nicht anders handhabten, ihr Optimus-Kocher aber weiterhin einwandfrei laufe.

Durch einen netten Zufall kam dann aber plötzlich Edelrids Hexon in den heiligen Schrein des Ulligundschen Ausrüstungskellers und so wanderte der quietschgrüne Optimus recht schnell in die hinterste Kiste, während der kleine Schwarze von Edelrid das Feld übernahm. Entschuldige Nova, ich hab dich ja eigentlich immer noch lieb! Hätte ich dich doch mit feinerem Futter füttern sollen?

Robuster Hexon

Robuster Hexon MultifuelkocherDer Hexon jedenfalls kommt und funktioniert auf Anhieb. Auffällig ist die robuste Bauweise – da gibt es kaum etwas, das kaputt gehen könnte. Das sieht dann zwar etwas weniger hübsch aus (beim Optimus ist alles fein geschwungen und „schön“ konstruiert), macht aber natürlich Sinn. Alle Ventile und Einstellungsmöglichkeiten befinden sich direkt an der Flasche – beim Optimus sind es doch sehr viele filigrane Teile, auf die man aufpassen musste. Insgesamt scheint mir der Hexon deutlich stabiler.

Leistung und Brennstoff

Hexon von Edelrid im Test (Multifuelkocher)Obwohl er laut Hersteller eine geringfügig höhere Leistung hat, kocht das Wasser bei Nova und Hexon ungefähr gleich schnell. Besonders schön ist natürlich die Möglichkeit, dass man direkt auch eine Gaskartusche anschließen kann. Da kann der Nova+ nicht mithalten. Laut Hersteller Edelrid ist auch der Betrieb mit Petroleum kein Problem.

Die von vielen bemängelte Regulierbarkeit, die beim Hexon relativ schlecht sein soll, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die Flamme lässt sich – zumindest mit der neuen Generation – meiner Meinung nach durchaus ausreichend fein bedienen. Natürlich reicht sie nicht ganz an die kleinste Stufe eines Gaskochers ran, aber es bleibt eben ein Multifuel.

Packmaß und Gewicht

Multifuelkocher Hexon von Edelrid vs. Nova+ von OptimusMit 220 Gramm ist der Hexon um die Hälfte leichter als der Nova+, das Packmaß gefällt mir beim „kleinen schwarzen“ auch etwas besser, denn der Schlauch ist völlig flexibel und nicht so störrisch wie beim Optimus.

Lieferumfang

Beim Hexon ist eine kleine Brennstoffflasche inklusive (nicht so beim Nova+), genauso wie ein Windschutz und ein paar Reparaturteile. Das praktische Tool vom Nova mit dem integrierten Magneten, mit dem man ganz einfach die Leitung reinigen kann, gibt es beim Hexon allerdings nicht. Das solle man mit einem kleinen Draht oder einer Bürste der Zahnbürste machen, wird vom Hersteller empfohlen.

Manko

Die Füße stehen beim Hexon selten wirklich alle auf dem Boden.Nach rund zwei Monaten mit dem Hexon stören mich zunehmend die etwas wackligen Füße – so richtig stabil steht der Kocher selten. Dabei ist nicht die Festigkeit der Füße selbst das Problem, sondern die etwas unterschiedlichen Ausrichtungen, wodurch von den sechs Auflagepunkten meist nur drei, vier wirklich auf dem Boden stehen. Auf unebenem Untergrund wird es noch kniffliger. Er fällt zwar nicht gleich um, aber zum Umrühren hält man den Topf doch lieber fest…

Außerdem scheint der Hexon mir einen Ticken lauter zu sein als der Nova+, wobei so ein Multifuel halt grundsätzlich nicht an das leise Rauschen eines Gaskochers kommt.

Fazit

Kleines Packmaß des Hexon von EdelridEin netter Kocher, der in gewissen Bereichen einen kleinen Vorteil gegenüber dem Nova+ besitzt (Robustheit, Gewicht, Packmaß)- das kann aber auch dem „Altersunterschied“ (ca. drei Jahre) geschuldet sein. Wer seinen Nova+ vernünftig mit Reinbenzin betreibt, wird mit ihm wahrscheinlich genauso glücklich, auch wenn er etwas schwerer ist. Wer allerdings Wert darauf legt, mit einem Aufsatz alle Brennstoffarten zu verwenden (inkl. Gas) sollte sich wohl für den Hexon entscheiden. Preislich unterscheiden sie sich kaum.

Den Kocher kann man zum Beispiel hier schnell und unkompliziert bestellen.

Der Kaffeeeee ist feeertiiiiig! Toptag! Der Küchenjunge leistet hervorragende Arbeiten. Mis en place ist das halbe Leben! DSC09996 Arco wie ich es kenne Perfekter Tag. Storytelling auf seine eigene Art IMG_2963

Sponsored Post: Dieser Kocher wurde mir von dem Allgäuer Onlineshop Outdoortrends kostenlos bereitgestellt, was keine Auswirkungen auf mein Fazit hat. Vielen Dank an dieser Stelle für die angenehme Kooperation!

Wie entsteht ein Wanderschuh?

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[Sponsored Post: Für diesen Artikel erhielt ich Geld]

Eine Reise der anderen Art führte mich kürzlich ins Flachland, nach Jetzendorf. Kleiner Bahnhof, Felder, Vorstadtidylle. Und Heimat meines Partners LOWA. 2,5 Millionen Schuhe stellt das Unternehmen jedes Jahr her – ein großer Teil hier in dem 3.000-Seelen-Dorf nördlich von München. Wie läuft sowas ab?

Reklamierte Schuhe Küchentuch in die Zentrifuge – Wasser in den Schuh – Schuh in die Zentrifuge. Routinierte Handgriffe. Werner, der Mann an der Maschine, arbeitet wie viele seiner Kollegen seit mehreren Jahrzehnten beim Schuhhersteller LOWA und kümmert sich liebevoll um beanstandete Schuhe: Haben sich nach einigen Umdrehungen Wasserflecken auf dem Tuch gebildet, ist der Schuh undicht und die Reklamation gerechtfertigt. Der Kunde bekommt einen neuen Schuh. Ansonsten? Häufig auch.

Sinn macht es keinen, aber Freude

Sieht fast aus wie neu. Kulanz und Reparaturen sind bei LOWA ein großes Thema, eine ganze Abteilung kümmert sich am Standort nahe München darum. In erster Linie stehen hier bekannte Modelle, einige aber sind durchaus museumstauglich. „Wir bekommen immer wieder stark abgelaufene oder völlig verschlissene Schuhe, die wir seit Jahrzehnten nicht mehr produzieren. Rational gesehen macht es wenig Sinn, sie herzurichten, aber andererseits sind es echte Liebhaberstücke, die den Besitzern am Herz liegen. Wir respektieren das und versuchen alles, sie bestmöglich wieder zu reparieren“. Ob neue Sohle oder ein frischer Geröllschutz – die Handgriffe sind unglaublich flink und präzise, obwohl die Arbeit offensichtlich viel Muskelkraft benötigt. Auf den ersten Blick sehen die Stiefel danach aus wie neu – nur die feinen Kratzer im Leder und die abgewetzten Ösen erzählen ihre ganz eigenen Geschichten von draußen.

Zwei Hände, ein Schuh

Die Stepperei bei Lowa. Hier entstehen von Hand Musterexemplare und Maßanfertigungen.Durch hohe Lagerhallen geht es weiter in eine ganz andere Welt. Die Stepperei. Einige Damen sitzen in einem großen Raum mit zahlreichen Nähmaschinen, die Atmosphäre ist sofort eine ganz andere. Kreativ! Positiv. Die Mädels lachen, tauschen sich aus und arbeiten geschickt an ihren Maschinen. Hier werden Mustermodelle aber auch ein Großteil der aufwändigen Bergstiefel hergestellt. Jede Näherin kann jeden Schritt – sprich: Jede kann einen eigenen, vollständigen Schuh bauen. Keine Fließbandarbeit, es ist echtes Handwerk.

Ich frage eine der Ladies, ob sie glaubt, dass man mit ein wenig handwerklichem Geschick so etwas auch könne? Sie lacht. „Kein Problem! So schwer ist das nicht – solange der Schuh am Ende nicht unbedingt dicht sein soll.“ Ich bekomme große Ohren. Mit etwas Übung könnte ich mir einen ganz eigenen Schuh bauen. Noch größere Ohren. In ganz eigenen Farben oder mit einem individuellen Schriftzug, das mache ja alles keinen Unterschied. Meine Ohren schlagen am Boden an.

Viele Hände, tausende Schuhe

Kann garantiert auch fliegen. Und sprechen. Und staubsaugen.Während wir dieses Stockwerk verlassen, sehe ich innerlich schon meinen türkisfarbenen Bergstiefel mit violetten Schnürsenkeln und dickem ulligunde.com-Schriftzug auf der Seite. Steigeisenfest. Leicht. Für Hochtouren im Somm… RATTATATATATTT. Ein lautes Rattern holt mich aus meiner Welt. Wir sind inzwischen in einem weiteren Raum. Anderes Stockwerk, andere Atmosphäre. Völlig andere Arbeitsweise. Hier geht es nicht mehr so gemütlich zu wie bei den netten Ladies gerade eben. Hier wird nach Menge bezahlt, das merkt man sofort. Im Akkord werden Leisten an Maschinen gesteckt, Leder angepasst, Sohlen angeklebt, Schnürsenkel eingezogen. Viele der Mitarbeiter haben Ohrstöpsel drin. Es riecht überraschend neutral für solch eine Fließbandhalle. Ich staune über große Maschinen, die allem Anschein nach direkt aus dem Film Matrix geschlüpft sind.

Arbeit im Akkord

Noch schnell ein Schleifchen rein - fertig!Die Schnelligkeit, mit der die mobilen Schuhregale befüllt, entleert und auf der anderen Seite wieder befüllt werden, ist beeindruckend. Das den ganzen Tag? Ich bin ein Akademikerkind, noch selten habe ich es so deutlich gespürt. Ich kam nie mit Fließbandarbeit in Berührung, umso bemerkenswerter finde ich den hohen Anschlag, den die Mitarbeiter hier an den Tag legen. Wenn ich da an die Büroarbeit denke, wo nach ein paar Minuten erstmal ein Kaffee geholt wird, dann zufällig die Susi auf dem Gang entgegenkommt, die man ja heute noch gar nicht gesehen hat – und irgendwann will der Kaffee ja auch wieder raus…! Hier läuft es anders. Nach einer einzigen Umdrehung in der Halle kommt ein völlig fertiger, nagelneuer Schuh raus. Inklusive Schnürsenkel mit Schleife und Info-Etikett. Noch schnell in den Karton und ab ins Lager. Wahnsinn.

Themen der Zukunft

Retro-Linie von LowaNach diesem Produktionsraum wird mir schnell klar, wie der Hersteller auf 2,5 Millionen Schuhe im Jahr kommt. Ich bin nachhaltig beeindruckt und brauche einen Moment, um mich auf einen weiteren Raum einzustellen. Ruhig ist es, schon viel eher ein klassisches Büro. Es herrscht kreatives Chaos – Designer und Marketingmenschen sitzen hier. Fotos darf ich keine machen, hier entsteht die Zukunft. Prototypen liegen zwischen Zeichnungen und Stoffmustern, die Wände hängen voll mit Entwürfen.

In einem kleinen abgetrennten Büro sitzt noch eine weitere Person, die sich durchaus auch mit der Zukunft beschäftigt. Corporate Responsibility steht auf der Türe und Ingmar beantwortet mir bereitwillig und ganz spontan einige meiner Fragen zum Thema Nachhaltigkeit in der Outdoorbranche. Wie ist das jetzt eigentlich mit diesem PFC? Warum ist es so schlecht, wo blieb der Aufschrei, was kann ein Hersteller tun? Was können wir Kunden tun? Und was tut LOWA ganz konkret? Wir verquatschen uns prompt so sehr, dass das Gespräch erst am Bahnhof endet, wo ich gerade noch so den Zug rechtzeitig erwische.

Gedanken auf dem Heimweg

Während draußen die Felder vorbeiziehen, sehe ich wieder meinen türkisfarbenen Schuh mit violetten Schnürsenkel vor Augen. Ich bin beeindruckt, dass am Standort bei München tatsächlich in Handarbeit Schuhe gefertigt werden. Nicht nur Prototypen, sondern ganze Reihen – alle aufwändigen Bergstiefel, der Eiskletterschuh Ice Comp, Maßanfertigungen… Und mit was für einer Präzision! Erst jetzt wird mir klar: All die Nähte an meinem Bergstiefel wurden von einem „echten“ Menschen per Hand genäht. Während das Logo gestickt wurde, führte eine der Ladies das Leder durch die Maschine. Und selbst der Schnürsenkel wurde von einem der Mitarbeiter in Jetzendorf eingefädelt und mit einer Schleife versehen. Ich mochte meinen Latok-Bergstiefel schon von Anfang an, aber jetzt tatsächlich noch ein Stückchen mehr.

Hier geht’s zur Firmenwebsite von LOWA.

Reklamierte Schuhe werden mit Wasser gefüllt und in einer Zentrifuge auf ihre Wasserdichtigkeit geprüft. IMG_9942 IMG_9950 Zack, zack, zack... ...und fertig ist der nagelneue Geröllschutz. Nach fertiger Reparatur wird der Schuh bestmöglich hergerichtet, geputzt und aufpoliert. Sieht fast aus wie neu. In der Stepperei Alles Handarbeit! Bergschuhe von Lowa sind Handarbeit! Prototypen. So viel Leder. So viele schöne Farben! Kurz dem PC sagen, welches Teil benötigt wird... ...und schon legt die Maschine los. Gerade fertig und schon... ...wird es in der Stepperei mit dem Schriftzug bestickt. Ganz andere Art der Produktion. Fließband pur. Alles geht schnell. Schuhe, sooo viele Schuhe... IMG_0023 IMG_0022 IMG_0025 Noch schnell polieren, Schnürsenkel rein, Etikett dran und fertig ist ein neuer Schuh.

Folge dem Kuchen (Trainer-Ausbildung beim DAV)

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Über die Jahre lernt man beim Klettern viel, eignet sich aber auch vieles an, das womöglich gar nicht wirklich richtig ist. Aber woher soll man es wissen? Wer korrigiert einen schon, wenn man den Stand unnötig kompliziert aufgebaut hat? Und wer verrät einem die kleinen Kniffe, um effizienter, sicherer oder simpler unterwegs zu sein? Die Ausbildung zum Trainer B Alpinklettern beinhaltet all das, denn am Ende soll man sein Wissen in Kursen weitergeben. Perfekt!

Sonnenuntergang an der BlaueishütteAlles rund um’s Klettern noch einmal von Grund auf erklärt zu bekommen, das wär’s. Wo in der Cassin womöglich eher mehr Glück als Verstand dabei war, wollte ich nun endlich wissen, wie man Standplätze richtig baut, wie man noch schneller werden kann und wie das mit dem Führen von Anfängern so geht. Dieses Wissen dann verständlich weiterzugeben reizt mich. Und so bewarb ich mich einfach mal bei meiner DAV Sektion für die Ausbildung zum »Fachübungsleiter«, bzw. »Trainer B Alpinklettern«.

Noch während des persönlichen Gesprächs kam direkt die Zusage. Erster Gedanke: „Woah, das ist ja cool!„. Zweiter Gedanke: „Oh shit, dann muss ich ja jetzt wirklich…!?„. Aber gut, wenn die bei der Sektion meinen, dass ich das kann… Dann kann ich das! Punkt! Aus! Los geht’s!

Nationalpark Berchteswas?

Der richtige Umgang mit dem HMS. Vorstieg, Nachstieg, Körpersicherung, Ablassen... Nach der Woche ist das definitiv gelernt.Der erste von drei Ausbildungsblöcken fokussiert sich auf die Grundzüge im Fels (Standplatzbau an mindestens einem guten Fixpunkt, Sichern per HMS, Abseilen/Ablassen etc.) und auf das Vermitteln von Wissen. Vergangene Woche ging es dafür also auf die Blaueishütte im Nationalpark Berchtesgaden, der so dermaßen weg vom ulligundschen Vertikal-Lebensraum liegt, dass ich keine Idee hatte, was mich erwarten würde.

Wem ich aber auch vom Ausbildungsort erzählte, der schwärmte unvermittelt von dem großartigen Kuchen. Scheint ein akzeptabler Ort zu sein! Zeit für einen eigenen Test.

Hier kann man’s aushalten

Aufstieg im Nieselregen zur BlaueishütteGemeinsam mit zwei sympathischen Münchnern ging’s per DAV-öko-gerechter Fahrgemeinschaft nach Ramsau und in 1,5 Stunden im Nieselregen zur Hütte. Coole Truppe, sympathische Bergführer, sogar vier Mädels (von zwölf), genug zu Essen. Check, Ulligunde überlebensfähig.

Die größere Begrüßung fiel dem EM-Deutschlandspiel zum Opfer, aber dank einiger fußball-un-begeisterter Kollegen wurde es gleich mal ein netter Abend.

Theorie, Praxis, Tour

VV3B1494Während sich am Montag die letzten Regenwolken entleerten, vermittelten uns die Bergführer Hans und Korbi vormittags Theorie, nachmittags im benachbarten Klettergarten Standplatzbau in sämtlichen Facetten. Zur Erholung zwischendurch wurde natürlich der Kuchen erstmal getestet. Käsekuchen, oder genaugenommen Sahne mit Käsekuchen. Hm! Guuuut!

Lehrübungen und persönliches Können

Lehrübung im Sonnenuntergang vorbereiten, durchspielen und üben.Der Abend war gefüllt mit der Vorbereitung unserer ersten Lehrübungen, der ganze folgende Vormittag mit Präsentation eben dieser. Es machte Spaß, anderen dabei zuzusehen, wie sie HMS-Sichern, Ablassen ohne Tube, Prusiken, Schleifknoten und das Legen von Keilen vermittelten, Feedback zu geben und auch selbst einmal zu „lehren“.

Nachmittags ging’s ins gemütliche Vierer-Gelände, wo die Bergführer seilfrei um uns herumhuschten und schauten, ob wir auch gut aufgepasst hatten. Danach? Erstmal Kuchen. Marmorkuchen. Auch lecker!

Schärtenspitze Westgrat

Am Westgrat der SchärtenspitzeDas gute Wetter am Mittwoch wurde gleich für die nächste Tour genutzt. Standardmäßig müsste man sich für diesen Kurs im Vierergelände gut bewegen können, es fanden sich aber prompt sechs Leute, die sich gerne einer „schweren“ Tour stellten: Der Westgrat der Schärtzenspitze (5+) hat zwar weniger etwas mit Grat, aber durchaus mit netter Kletterei zu tun. Die Bewertung „E6“ ignorierte ich sicherheitshalber mal, letztendlich war die Sache aber auch wirklich nicht so wild. An allen wichtigen Punkten Ohooooben. Schärtenspitze Westgrat.gab’s Borhaken oder alternativ Plätze für Keile und Friends.

Mit René bildete ich die erste Seilschaft und machte mich auf die Suche nach den Ständen. Ein grauer Haken in grauem Fels, teilweise nicht ganz so leicht zu finden. Mehrmals suchten und suchten wir und standen intuitiv direkt davor. Klassiker.

Zur Mittagszeit saßen wir bereits wieder fröhlich an der Hütte und – natürlich – probierten uns weiter durch die Kuchentheke. Käse-Kirsch-Kuchen. Und natürlich Sahne. Fett!

Schöne Aussicht von der Blaueishütte.Mimimi!

Donnerstag wurde es dann ernst: Die Lehrproben standen an. Den Kollegen vermittelte ich die Abseilsicherung mittels Prusik, Bergführer Hans war’s zu wenig ausführlich und so ging ich „nur“ mit Note 2 raus. Im ersten Moment ärgerlich für’s Lehrerkind, im zweiten Moment aber ja völlig egal. Hauptsache bestanden.

Und schon wieder rum

Seil einpacken, runter, rüber und ab in die nächste Tour.Noch mehr Theorie zu Recht, Führeralltag und „Prävention sexualisierter Gewalt“ folgte (und Praxistest von Kuchen Nummer 4, Himbeer-Käsekuchen. Highlight bisher!), bevor am Freitag noch eine weitere Tour anstand: Zwei Mehrseillängen im vierten Grad in möglichst kurzer Zeit. Die Bergführer machten Stress, wodurch wir nach fünf Stunden und 15 Seillängen schon wieder beim Kuchen saßen. Mohn. Mit Sahne. Noch ein paar Tage und wir hätten den Abstieg runterrollen können!

Kurz mal die Ruhe genießen.Stattdessen gab’s Abschlussfeedback, Noten und Hinweise zum nächsten Ausbildungsblock.  Damit das mit dem Runterrollen aber doch noch klappt, wurde die ein oder andere bestandene Prüfung mit Schnaps begossen. Marille, kommt auf der Blaueishütte übrigens nah an den Himbeer-Kuchen dran.

Ab ins Ötztal!

Mit der Zulassung aus diesem Kurs geht es dann Anfang August für neun Tage auf die Vernagthütte im Ötztal, wo es vorwiegend um’s „Führen“ und um Gletscherkunde gehen wird. Ich bin gespannt! Und freue mich jetzt erstmal wieder darauf, das Defizit an steilem Fels im aktuellen Routenprojekt wieder auszugleichen.

Kursalltag.Zur Ausbildung:

Die Ausbildung ist in drei Blöcke gegliedert. Die ersten zwei („Fels“ und „Eis“) führen zum „Trainer C Bergsteigen“, mit dem man klassische Bergtouren bis in den dritten Grad führen darf. Wer dann noch einen weiteren Block draufsetzt, kann sich spezialisieren und den „Trainer B“ erlangen – in dem Fall entweder Hochtouren oder Alpinklettern. Im ersten Block („Fels“) geht es vorwiegend um Grundzüge beim Sichern im Fels und um das Vermitteln von Inhalten. Auf wenig anspruchsvollen Touren wird das persönliche Können geprüft, bei dem jeder, der in Richtung Alpinklettern oder Hochtouren weitermachen möchte, diesen Bereich mit „sehr gut“ bestehen muss. Im zweiten Teil geht es dann um die Leitung von Gruppen und das Verhalten im Eis, im Klettersteig und am Gletscher. Eine Theorieprüfung muss dort dann auch noch bestanden werden.

Tolle Stimmung auf der Blaueishütte. Blick in Richtung Blaueisspitze und Hochkalter. Halbzeit. Seil zusammenpacken, runter, rüber und ab in die zweite Tour. Sonnenuntergang über der Blaueishütte. Gemütlich! Lehrübung vorbereiten... Orientierung steht natürlich auch auf dem Lehrplan. Erste kleine Probetour... Dreiergelände, damit die Bergführer mal sehen, ob wir auch aufgepasst haben. Geröllgekrabbel Logic Line an der Schärtenspitze. Aufstellen zum Morgenappell. Ohooooben. Schärtenspitze Westgrat. Vor der wirklich schönen Schlüssellänge der Schärtenspitze Westgrat-Tour.

 

 

Testbericht Ortovox Trad 35 (Kletterrucksack)

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Enorm leicht, enorm bequem, enorm schön! Der Trad35 im Video-Test.

Der Trad35 von Ortovox ist innerhalb weniger Wochen zum absoluten Lieblingsrucksack avanciert. So sehr, dass ich ihn häufig auch verwende, wenn so ein großer gar nicht nötig wäre. Beim Alpinklettern, beim Bergsteigen, beim Fotografieren („Wandern“ 😉 ), auf dem Weg zum Sportklettern oder sicher auch im Winter. Das Manko mit der Deckelöffnung fällt nur dann negativ auf, wenn es regnet, ansonsten zieht man ihn einfach wie eine „Turnbeutel“ zu. Cooles Teil!

Und mit dem Trad35 feiere ich nicht nur einen neuen Lieblingsrucksack, sondern auch mein allererstes Video, ohlalalaa! Das nächstes Mal mehr Augenkontakt, mehr FREUDE und vielleicht ein bisschen weniger Tiefenschärfe-Spielereien, aber es braucht ja auch noch Luft nach oben. Nobody’s perfect 😉

Den Rucksack willst Du direkt haben? Der Onlinehändler Outdoortrends aus dem Allgäu schickt ihn dir innerhalb kürzester Zeit zu. Hier geht’s zum Rucksack. Und hier geht’s zum Hersteller Ortovox, der ebenfalls ein nettes Produktvideo zu dem Rucksack bereithält.

Vielen Dank an dieser Stelle an Outdoortrends für’s kostenlose Bereitstellen!

 


Drei Tage Neues lernen: Die Arc’teryx Alpine Academy 2016

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Eisklettern mit Will Gadd, Gletscherkunde mit Ines Papert, Big Wall Klettern mit Pesche Wüthrich, MSL-Klettern mit Nina Caprez… Die Arcteryx Alpine Academy bietet in drei Tagen nicht nur unzählige Kurse rund um den Bergsport an, sondern garniert diese neben Dutzenden Bergführern auch noch mit ihren Athleten, mit denen man dann einfach plötzlich mal eben am Seil hängt. Wie es war? Lehrreich!

Am Mer de GlaceDie Arc’teryx Alpine Academy fiel mir schon vor Jahren auf. Unzählige Kurse rund um alle Disziplinen des Bergsports – sowohl für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene. Und dann alles nicht mal besonders teuer! Die Herausforderung liegt viel mehr darin, ein Ticket zu ergattern, denn die Kurse sind innerhalb weniger Minuten ausgebucht. Ist man aber schnell genug hat man die volle Auswahl: Von Klettern in all seinen Facetten über Gletscher- und Schneesport bis hin zu Höhenmedizin, Navigation, Wetterkunde, Biwak, Fotografie… – wie soll man sich da entscheiden?

Chamonix!

Der neue Trailrunning-Schuh von ArcteryxAls mich die PR-Lady von Arc’teryx fragte, ob ich Interesse hätte mitzukommen, zögerte ich keine Sekunde. Nicht mal ein Blick in den Kalender war nötig, denn zur Alpine Academy zu fahren, mit all den Athleten in einem Dorf zu sein und garantiert viel Neues zu lernen, das war’s mir definitiv wert. Und so ging es am Donnerstag per Zug auf die andere Seite der Schweiz.

Auf meinem Speiseplan stand neben „Glacier Preperation“ mit Ines Papert noch „Improvised Rescue on Alpine Climbs“ und „Big Wall Climbing“ mit Pesche Wüthrich, dem Mann, der das halbe Tessin eingebohrt hat. Noch dazu gab’s die Präsentation des nagelneuen Trailrunning-Schuhs von Arc’teryx (lustige Farben) und ein bisschen Ultraleicht-Porno von Petzl (Alusteigeisen sind leichter als Stahl!) sowie eine Movie Night, in der Nina Caprez ihren Film „Urbayu“ (sehenswert) zeigte, Will Gadd seine Niagara-Fall-Eiskletter-Aktion präsentierte (nett) und Ines Papert ein bisschen von „Riders of the Storm“ in Patagonien erzählte (extremst spannend).

Am Gletscher

Am Gletscher mit Ines Papert.Insgesamt war der Promo-Anteil aber angenehm ausgewogen und so konnte man sich tatsächlich darauf konzentrieren, Neues zu lernen ohne ständig große Logos unter die Nase gehalten zu bekommen. Und Neues, das gab es zur Genüge! Allein schon der Kurs „Glacier Preperation“ war interessant, denn obwohl ich nun durchaus häufig auf Gletschern unterwegs war, habe ich doch nie richtig gelernt, wie man mit Steigeisen läuft. Es gibt einfach immer noch ein paar interessante Tipps. Und auch die Spaltenbergung kann nicht oft genug geübt werden.

Improvisierte Rettung

Improvisierte Rettung beim KletternAm nächsten Tag ging es dann aber erst so richtig los. „Improvised Rescue on alpine climbs“ – definitiv so eine Sache aus der Kategorie „sollte man echt mal üben!“. Bei schönem Sonnenschein erklärte Bergführer Korra (wilder Hund!) uns geduldig die Lösungen für verschiedenste Situationen. Ablassen eines Nachsteigers, Bergung und gemeinsames Abseilen eines verletzten (oder verängstigten) Nachsteigers, Unterstützen eines Nachsteigers per Flaschenzug, Abseilen mit einem kaputten Seil (oder einer Rap-Line), Abseilen ohne Tube und ohne HMS-Gekrangel, Bergung eines verletzten Vorsteigers… Extrem spannend! Leider auch soo viele Knoten, dass es wohl viel Übung brauchen wird, das alles langfristig im Kopf zu behalten und in einer Stresssituation dann auch richtig abzurufen. Aber immerhin hat man so die Methode dahinter schon einmal verstanden.

Movie Night und Big Wall Klettern

EOFT in Klein. die Movie-Night bei der Acteryx Alpine Academy.Nach der langen Movie-Night ging es in strömendem Regen nochmals an den gleichen Felsen, diesmal allerdings mit deuuuutlich mehr Gepäck. Friends aller Größen, Daisy Chains, Leitern, Hooks, Hammer und noch einige andere Geräte, die ich noch nie verwendet habe… „Während ihr für eine Mehrseillänge einen Tag braucht, werdet ihr für die gleiche Tour im technischen Stil vier Tage brauchen. Allein schon einen, um das ganze Zeug hinzutragen!“ meinte Petzl-Athlete Mathieu Maynadier. Ansage!

Heillos überfordert beim ersten technischen Klettern. Arcteryx Alpine Academy 2016 © Jacob SlotWährend mir von Arc’teryx gar der wilde Fotograf Jacob Slot zur Seite gestellt wurde, war ich heillos mit all den verschiedenen Schlingen, Leitern und Geräten überfordert. Fürs Fotografieren hätte ich jetzt eh keinen Nerv 🙂 Mal verhängt sich die Daisy Chain im Riss unter mir, mal fluppt der Friend raus, in dem ich gerade stehe, mal verheddert sich Leiter mit Seil. Alter Schwede, wie soll man auf diese Weise die Nose hochkommen!? „Keine Sorge, schnell ist man beim technischen Klettern nie.“ beruhigt mich Pesche, „alles eine Frage der Übung.“ Netter Kerl. Jümaren geht dafür umso schneller und das Hochholen des Haulbags klappt trotz ungünstigem Gewichtsverhältnis zwischen dem Haulbag und mir ganz gut.

Das Fazit?

Es waren wahnsinnig lehrreiche Tage, die sich einerseits anfühlten wie eine ganze Woche und andererseits doch viel, viel zu schnell vorbeigingen. Es hätte gerne noch ein paar Tage weitergehen können. Nun freue ich mich auf die Mütze Schlaf – und darauf, das Gelernte weiterhin zu üben!

Vielen Dank an das PR-Team von Arc’teryx, das einen großartigen Job gemacht hat und sich perfekt um uns Pressehansel gekümmert hat. Es hat wirklich an nichts gemangelt.

Sobald man endlich die Schweizer Grenze erreicht hat, läuft die Zugverbindung reibunslos! Gemeinsam mit einer Kollegin von der Zeitschrift "Klettern" gings von Zürich in einem Rutsch nach Genf. Hydro-Flask scheint bei uns Presse-Menschen alles richtig gemacht zu haben ;-) Präsentation des neuen Trailrunning-Schuhs von Arcteryx. Ungewohnt, so viel Fleisch zu essen. Aber gut wars schon! Im Traumland angekommen. Danke Arcteryx! Gemeinsam mit Journalisten-Kollegen gehts zur ersten "Clinic". Die Ines Papert lebt auf größerem Fuß :) Ob wir heute noch Dru, Jorasse und Dent de Geant sehen werden?! Ab auf den Gletscher. Wolken in den Bergen haben schon auch was. Ines Papert erklärt die Sache mit Steigeisen. Ines Papert auf der Arcteryx Alpine Academy. Großartige Stimmung! Wir bekommen gezeigt, wie man steiles Gelände mit Steigeisen begeht... ...und wie man Eisschrauben setzt. Da hinten kommt sie raus, die Grand Jorasses! Wer will kann sich Klamotten und Hardware von Arcteryx und Petzl ausleihen. Akzeptabler Frühstücksblick! Korra Pesce himself erklärt uns, wie wir im Notfall aus der Wand kommen. Alles perfekt organisiert! Pesche Wüthrich erklärt mir geduldig, wie das alles läuft. © Jacob Slot Pure Begeisterung auf einer Seite :D © Jacob Slot Ich lausche gruseligen Erlebnisberichten... © Jacob Slot Letzte Instruktionen vom Meister persönlich. © Jacob Slot © Jacob Slot Niom, niom, niom... © Jacob Slot Placement platzieren, Leiter einhängen, Haltekraft kontrollieren, laaaangsam belasten... © Jacob Slot Oida leck ist das anstrengend... © Jacob Slot

 

Swix Pro Trail Carbon – Ultraleichte Trekkingstöcke

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[Für diesen Artikel erhielt ich eine Aufwandsentschädigung.]

Nach laaanger Abstinenz mal wieder ein Testbericht auf ulligunde.com – diesmal über sehr leichte Carbon-Stöcke aus dem Hause SWIX.

Immer mit dabei. Hier auf dem Weg zur Trettachspitze im Allgäu.Bisher hatte ich die leichten Z-Poles von Black Diamond im Gebrauch und war immer sehr zufrieden – inzwischen über ganze vier Jahre lang! Entgegen so manch anderer Erfahrungsberichte ist mir auch nie ein Stock gebrochen und das, wo ich sie wirklich überall dabei hatte. Trekking, Hochtour, Zustieg zum Alpinklettern, beim Berglauf. Einwandfrei. Obwohl die skandinavische Konkurrenz „SWIX“ weltweit der größte Hersteller von Langlaufstöcken ist und mal eben 70 Prozent der FIS-Worldcup Langläufer austattet, kannte ich den Hersteller ehrlich gesagt nicht. Aber können die vielleicht sogar was?

Der erste Eindruck

Dank der Kooperation mit dem „Outdoor Blogger Netzwerk“ flatterten vor zwei Monaten die ultraleichten Stöcke in meine Bude. 287 Gramm* im Paar, knapp 40 cm Packmaß. Im ersten Moment sagte Herz: »Och, die sind aber hübsch« und Verstand: »Alter Schwede, die sind aber leicht«. Besonders vielversprechend sah zudem der Griff aus echtem Kork aus. Black Diamond verwendet hier die günsige Synthetik-Alternative, was den alten Stock im Vergleich aber auch nicht leichter macht (282 Gramm*, die neuen wiegen übrigens nicht weniger).

*laut Küchenwaage, Stock in 115 cm Variante.

Austausch Stockspitzen

Die Stockspitzen können mit einem kleinen Aufsatz "stumm" geschalten werden - gerade beim Walking wohl ganz praktisch.Die Stöcke von SWIX kommen – wie auch die von Black Diamond – mit auswechselbaren Spitzen daher. Im Gegensatz zu den Stöcken aus Amerika ist der Wechsel von Metall auf Gummi superleicht, denn man muss die Plastikteile einfach nur draufstecken. Bei Black Diamond braucht es da nicht nur eine Zange, sondern auch ziemlich viel Kraft. Aber im Grunde unwichtig für mich, ich verwende ohnehin nur die Enden aus Metall.

Griff aus echtem Kork

Kork vs Plastik - links der Carbon Trekkingstock von SWIX.Auch schön wirkt der Kork-Griff. Kork ist besonders wenn man schwitzt sehr angenehm, denn es nimmt die Feuchtigkeit auf und sorgt dafür, dass man nie rutschige Pfoten bekommt. Das sagt nicht nur die Werbung, das kann ich tatsächlich bestätigen. Auf der Mehrtagestour in den Allgäuer Alpen zum Beispiel hatte es tagsüber gut 30 Grad, der Grip an den Händen war immer einwandfrei.

Gerade im steilen Gelände mag ich die verlängerten Griffpartien. VV3B7152Diese sind dann zwar nur noch aus Gummi und nicht aus Kork, aber das ist für den kurzen Moment völlig okey, denn es ist auch eine Preisfrage. Denn – Achtung, kurze Baumkunde: Der Kork stammt ausnahmslos aus portugiesischen Wäldern. Dieser ökologisch wertvolle Ansatz ist aber teuer. Denn eine Eiche kann frühestens nach 25 Jahren das erste Mal „geerntet“ werden, immer wieder zerstören Waldbrände die wertvollen Bestände. Noch dazu hat ein Pilz die portugiesischen Eichenwälder seit 1960 um ein Drittel verkleinert. Plastik wäre also deutlich günstiger, aber SWIX will an dieser Stelle Qualität liefern. Finde ich gut. Aber zurück zum Thema!

Verarbeitung und Packmaß

Die Ultra-Distance-Stöcke von Black Diamond können im Vergleich zu Swix kompakter zusammengesteckt werden.Die Verarbeitung wirkt jedenfalls sehr edel und wertig. Die zwei Verbindungsstellen rasten sauber ein, der Feststell-Mechanismus funktioniert zuverlässig.  Die kleinen Teller können abgeschraubt und ersetzt werden. Einziges Manko im Vergleich zum Stock von Black Diamond: Die Teller haben bei BD eine kleine Aussparung, mit der man den Stock am obersten Glied fixieren kann – so klappt er nicht wieder auf. Das ist praktisch, denn so sind sie noch ein Stück kompakter. Zwar wird bei Swix eine Plastikklammer mitgeliefert, aber die war zumindest beim ulligundschen Chaos natürlich sofort verloren.

Carbon

Der leichte Pro Trail Carbon Trekkingstock von Swix.Der Stock von SWIX ist in meiner Ausführung aus Carbon konstruiert. Auf Rückfrage an den Hersteller, ob das Material nicht recht schnell bricht, erhielt ich die Antwort, dass die Forschung bei Carbon inzwischen so weit ist, dass das nicht mehr passiert. Das Problem ist jetzt nur noch, dass sich kleine Risse bilden können, wenn der Stock einen harten Schlag abbekommt und dann doch irgendwann bricht. Mir als Konsument ist es im Grunde egal, ob der Stock nun bricht, weil ich ihn in diesem Moment irgendwo angehauen habe oder ob es „post mortem“ passiert – brechen soll er am besten einfach nicht! Dementsprechend groß war jedes Mal das schlechte Gewissen, wenn ich den Stock mal wieder irgendwo dagegen geschmettert habe – und das passierte innerhalb der vergangenen Wochen häufig! Aber alles gut, beide Stöcke sind bisher noch einwandfrei.

Fazit

Der Stock begleitete mich nun zwei Monate lang. Beim Trekking durch die Allgäuer Bergwelt, auf Hochtour, auf Kletterwoche, beimEin Trekkingstock beim Trekking. Trailrunning, auf Fototouren… Und Schläge musste er viele einstecken, auch wenn ich mich bemühte, sorgsam mit ihm umzugehen. Ich bin in sowas einfach schlecht. Aber die gute Nachricht: Beide Stöcke sind immer noch völlig intakt – von den vielen Kratzer einmal abgesehen. Die Stöcke haben sich definitiv immer wieder bewährt. Der Korkgriff bleibt tatsächlich auch bei schwitzigen Fingern immer angenehm, die Arretierung funktioniert einwandfrei und das Gewicht ist sowieso unschlagbar. Es ist keine Frage mehr, ob „mit oder ohne“ – es ist einfach immer „mit“. Die Knie freuen sich!

Vielen Dank an SWIX, die mir den Stock nicht nur kostenlos zur Verfügung stellten, sondern mir den entstandenen Aufwand auch finanziell entlohnten. Das ist nett! Hat aber – wie immer auf Ulligunde.com – keine Auswirkungen auf meinen Erfahrungsbericht.

Hier findest Du Händler, bei denen man den Stock zum Beispiel kaufen kann:

LYNX von Petzl im Test

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Sie sind der Luxuswagen unter den Steigeisen. Modular kombinierbar und individuell anpassbar: Heute besser Monozacker mit Bügelbindung? Morgen aber Körbchen und möglichst lange Doppelzacker? Übermorgen unterschiedlich lange Zacken? Alles kein Problem. Darf ich vorstellen? Die Lynx von Petzl.

Die Lynx-Steigeisen von Petzl.Allein wegen des humorvollen Videos muss man diese Steigeisen schon fast kaufen. Und wenn man dann – wie ich – sich nie entscheiden kann, ob jetzt eher Eisflanke oder Wasserfalleis, oder ob Körbchen oder Bügel, dann führt kaum ein Weg mehr an den Lynx vorbei. Die Luxussteigeisen aus dem Hause Petzl lassen sich nämlich ganz individuell anpassen – egal ob Mono- oder Doppelzacker, Körbchen oder Bügel, lange oder kurze Zacken – die Lynx können das.

Im Einsatz

Eisklettern an der Lujanta in ColfuschgDie Steigeisen sind bei mir nun seit fast einem Jahr im Einsatz. Im Winter zum Wasserfallklettern, im Frühjahr für Skihochtouren und selbst im Sommer für die ein oder andere Hochtour. Denn die Tatsache, dass sie sich recht leicht umrüsten lassen, ist einfach Gold wert. Der Umbau geht allerdings nicht „mal eben“, man benötigt etwas Fingerspitzengefühl und das richtige Werkzeug – und ein gutes Auge, denn die Teile sind teilweise ziemlich klein und verschwinden gerne. Wer sich aber fünf Minuten Zeit nimmt, hält danach ein Steigeisen in der Hand, das genau auf die eigenen Wünsche zugeschnitten ist – speziell auch was die Länge der Zacken angeht.

Wie es sich für einen Luxusschlitten gehört, kommen diese Steigeisen gleich im hochwertigen »Fakir«, dem Transportbeutel, der sich wegen seiner Stabilität auch famos für Eisschrauben eignet. Im Handel kostet allein der Beutel auch nochmal rund 12 Euro. Antistollenplatten sind natürlich mit dabei.

Fazit

Avers Eisklettern mit den Lynx von PetzlNaja, es sind und bleiben Steigeisen. Speziell die vertikalen Zacken sind im Vergleich zu den „Stinger“ von Black Diamond extrem scharf geschliffen, was das Handling insgesamt etwas delikater macht. Die Frontzacken beißen aber einwandfrei, das Anpassen der Länge ist ein hilfreiches Gadget, speziell, wenn man die Steigeisen mit verschiedensten Schuhen trägt. Der Umbau von Körbchen auf Bügel erfordert am besten einmal die Bedienungsanleitung, denn mit purer Handkraft bekommt man die Stahlteile kaum aus der Verankerung. Mit dem kleinen Tipp aus der Anleitung (Riemen durchfädeln und am Riemen ziehen) klappt’s aber einwandfrei.

Mit der Zeit sammeln sich einige Steigeisen....Die Antistollenplatten tun was sie sollen, der Beutel ist hochwertig und alles nötige Werkzeug mitgeliefert. Ich bin sehr zufrieden mit dem Kauf, denn endlich fliegt nur noch ein Paar Steigeisen im Ausrüstungskeller herum und wenn die Frontzacken wirklich mal am Ende sein sollten, können sie einzeln nachbestellt werden.

Vorsicht: In Kombination mit dem Sportiva Batura 2.0 wurde berichtet, dass der Bügel vorne mehrmals gebrochen sei!

Hier geht’s zum Artikel, wie man Steigeisen richtig anpasst. Und hier kannst Du Dir Steigeisen direkt bei bergfreunde.de kaufen.

Disclaimer: Diese Steigeisen bekam ich über die Kooperation mit bergfreunde.de kostenlos zur Verfügung gestellt. 

Die Lynx auf den Latok-Bergstiefeln von Lowa. Lynx mit Latok Hier mit einem "kurzen Monozacker" montiert. Antistollenplatten am Lynx-Steigeisen. Die Länge der Zacken lässt sich individuell einstellen - auch unterschiedlich für jeden Zacken. In Aktion in Avers. Eisklettern am Grödner Joch. Avers. Die Lynx-Steigeisen von Petzl.

Kletterschuhe von Lowa (Sparrow und x-Boulder)

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Vor zwei Jahren hatte ich meine große Liebe bekundet. Aber wie es mit der Liebe manchmal so ist, verändern sich Partner. Und irgendwann schaut man nach etwas Neuem. In diesem Fall ist der Neue ein Underdog mit einer Herkunft, die ihm niemand zugetraut hätte. Genaugenommen sind es zwei: Der x-Boulder und der Sparrow aus dem Hause Lowa.

Die x-Boulder von LOWA im TestDer Solution von Sportiva war über Jahre meine Waffe für die anspruchsvollen Touren. War er ausgelatscht, war er großartig für die etwas kniffligeren Alpintouren und irgendwann, ja irgendwann waren sie einfach zu zerlöchert. Aber nach vielen, vielen Monaten. Dann war es eben Zeit für Neue – für Gutes zahlt man ja gerne Geld. Aber mit jedem Kauf hatte ich das Gefühl, dass damals die ersten einfach viel länger gehalten hatten. In den neuen bildeten sich nach wenigen Monaten schon Löcher oder die Sohle löste sich. Bei einem Schuh, der rund 150 Euro kostet, recht schmerzhaft. Ein Einzelfall? Scheinbar nicht, auf meine Äußerung meldeten sich zahlreiche Leser, die das gleiche Problem hatten.

Zeit für Neue

Erschöpft, gegruselt, stolz, unendlich glücklich. © Michi DürrDurch die Kooperation mit Lowa durfte ich deren neuen Schuhe testen. Und auch wenn immer wieder dazugesagt wurde, dass sie noch nicht ganz ausgereift sind, war ich sehr schnell sehr begeistert. Der Schnitt entspricht nämlich ziemlich genau dem von Sportiva und zwar nicht nur beim Solution, sondern auch beim Katana, der die vergangenen Jahre immer meine Wahl für lange Alpintouren war. Aber auch der hatte sich verändert. Wo er früher (damals noch in hellblau) gemütlich weich war, wurde er mit der neuen Farbe auch härter und damit für mich einfach nicht mehr so angenehm.

Der »Sparrow Ws“

Die Platte der Luna ArgenteaDer „Sparrow“ von Lowa ist also die Antwort auf den Katana. Er ist noch etwas schmaler geschnitten, vor allem die Ferse, die beim Katana etwas schlabberte, sitzt jetzt doch deutlich fester. Die Laschen für den Verschluss sind für meine Verhältnisse wirklich zu lang und die Farbe erinnert eher an Mickey-Mouse-Kletterpatschen, aber sie sind sehr bequem und bieten doch genügend Feingefühl, wenn man mal etwas Kleineres anstehen möchte. Ich nutzte den Sparrow auf nahezu allen Alpintouren, die ich dieses Jahr unternahm. Lediglich am Grundschartner kamen die besonders großen Anasazi von 5.10 zum Einsatz. Aber egal ob beim Plattenschleichen in Arco, beim Wacholderqueren im Zillertal oder zuletzt in der Comici an der Großen Zinne waren die Schuhe ein toller Begleiter. Und auch beim Rissklettern kommen sie derzeit ständig zum Einsatz. Ich mag die Schuhe. Nur das mit dem „Anti-Stink-Innenleben“ kann ich leider nicht bestätigen 😉

Der »X-Boulder«

Sportklettern am Rottachberg - unterwegs mit den XBoulder von LowaDer X-Boulder hingegen ist aggressiver. Ziemlich vorgespannt, ziemlich eng, aber halt auch ziemlich geil! Die Ferse sitzt auch hier noch einen Tick besser als beim Solution, die Sohle ist die gleiche. Das Schnürsystem (die zwei Velcro-Laschen laufen X-förmig) funktioniert gut und zeigt auch nach einem halben Jahr Dauereinsatz bisher keine Schwächeerscheinungen. Ob durch dieses System der Schuh irgendwie besser sitzt, kann ich nicht beurteilen.

Insgesamt ist auch dieser Schuh recht schmal geschnitten und hat jetzt nach rund sechs Monaten noch keine Löcher. Und das, wo er in der Woche drei bis fünfmal ausgeführt wird. Vorwiegend allerdings an Fels, in der Halle darf der Sparrow ran. Das Design ist mir Farbenfrohgunde zwar noch etwas zu trist, aber es zählen ja die inneren Werte. Vielleicht sollte ich da mal eine eigene Kollektion rausbringen 😉

Fazit

Im unteren Teil der Comici, Große Zinne.Ich bin sehr glücklich mit diesen Schuhen. Der Sparrow ist ein guter Schuh für Alpintouren oder leichtere Grade im Klettergarten, der x-Boulder ist für’s Anspruchsvolle oder für’s Bouldern richtig gut. Die Ferse sitzt bei beiden Schuhen sehr gut (beim x-Boulder natürlich noch etwas fester), die Sohlen halten gewohnt einwandfrei am Fels und auch jetzt nach vielen Monaten zeigen die Schuhe noch keine Ermüdungserscheinungen. Wer also die Nase voll von sich-lösenden Sportiva-Klebern hat oder einfach einen neuen Schuh braucht, der kann die Schuhe von Lowa getrost mit auf den Radar nehmen.

PS: Für diesen Testbericht wurde ich nicht bezahlt, lediglich die Schuhe wurden mir kostenlos vom Hersteller bereitgestellt. Mich verbindet mit Lowa eine langfristige Kooperation, was mich jedoch nicht daran hindert, einen offenen und ehrlichen Testbericht zu schreiben. Was hier steht, sage ich genau so auch Freunden, die mich nach meiner Meinung zu den Schuhen fragen.

Der x-Boulder und der Sparrow Ws von Lowa. Unauffälliges Design. dsc09768 Auffälliges Design ;-) dsc09770 Mehrere Generationen "Lieblingsschuhe" - leider mit immer kürzerer Lebensdauer. Sportiva Solution und Sportiva Katana. Unterwegs im Zillertal. Rissklettern lernen... Rissklettern genießen! Arco... Und auch gerne mal beim Sportklettern...

Der Weihnachtsmann mag Bücher

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Weihnachten im ulligundschen Basecamp: Panico war vergangene Woche in Schenk-Laune und schickte nichts Geringeres als den niegel-nagel-neuen Eiskletterführer von Südtirol vorbei. Und damit’s auch ganz sicher nicht langweilig wird, gleich noch den heimischen (Bregenz bis Garmisch) dazu. Die Hüpf-Orgie könnt ihr Euch vorstellen!

[Spoiler: Weil Panico allzu sehr in Schenk-Laune war, verschenke ich ein paar der zugeschickten Bücher. Falls wer Lust darauf hat, bitte einen Kommentar unter diesem Artikel oder bei Facebook hinterlassen – inklusive dem Hinweis, warum ausgerechnet Du die Post bekommen solltest!]

Der Südtirol Eiskletterführer

Der neue Eiskletterführer für Südtirol von Panico. Auflage 2017.Knapp 500 Seiten, in denen es ausschließlich um Eis geht. Und nicht mal irgendwie „Eisklettern in Europa“ oder sowas, sondern alles bezogen auf eine einzige Region. Südtirol!

Der nagelneue Eiskletterführer von Panico (seit 8. Dezember 2016 erhältlich, Auflage 2017) ist aber nicht nur unglaublich dick, sondern auch unglaublich hübsch. Auf wirklich jeder Seite finden sich Farbfotos, nahezu alle Fälle sind mit Bildtopo erklärt. Einziger Wehrmutstropfen gerade jetzt in der noch frühen Jahreszeit: Um die Höhenlage der Fälle zu erfahren, muss man hinten nachschlagen. Macht aber nichts, zur Inspiration ist dieser Schmöker schon mal Gold wert, denn es sind nicht nur klassische Eisfälle, sondern auch einiges zum Drytoolen, Mixen und erfreulicherweise auch einige alpine Unternehmungen – da hüpft das ulligundsche Berg-Herz.

Eiskletterführer Südtirol, Panico: Farbfoto und Bildtopos auf allen Seiten.Dass der Führer tatsächlich wohl nahezu alle Routen auflistet, ist wohl am besten damit bewiesen, dass dem Freund beim Durchblättern immer mehr die Sprache wegblieb. „Alles, was ich… in den letzten Jahren… mühevoll im Netz zusammengesucht habe… …steht hier alles einfach drin!“. Der Motivation tut sowas aber natürlich gut, wenn alle Traumtouren in einem Buch gebündelt sind.

Wer also noch schnell ein absolut perfektes Weihnachtsgeschenk für Eisfans sucht, der höre auf zu überlegen und greife zu. Hier zum Beispiel.

Beschriebene Gebiete:

VinschgauMerander LandWipptalPustertalÖstliche Dolomiten (Travenanzes, Sextner, Fanes…) – Westliche Dolomiten (Sella, Langental, Grödnertal, Sottoguda) – Unterland (Bletterbachschlucht…)

Alle weiteren Infos gibt es auf der Webseite von Panico.

 

Der Bregenz bis Garmisch Eiskletterführer

Eiskletterführer Bregenz- Allgäu - Garmisch.Ein ganz klein bisschen weniger Bildtopos als im Südtirol-Führer, dafür ebenso viele hübsche Fotos, alle nötigen Infos und abermals richtig viele Seiten: Auf 418 Seiten gibt’s alles auf die Ohren, was man in unserer Region so wissen muss: Vorarlberg, Bregenzer Wald, Allgäu, Pfronten, Lechtal, Ammergau, Wetterstein, Karwendel und abschließend noch alles rund um den Walchensee/Estergebirge. Langweilig wird’s damit nicht mehr. Zumindest vorausgesetzt, der Winter wird besser als letztes Jahr.

Handgemalte Topos zum Eisklettern von Beat Kammerlander im neuen Eiskletterführer Bregenz-Garmisch von Panico.Im Heimgebiet von Meister Beat Kammerlander sind die Topos gar handgezeichnet. Und noch ein Hinweis für den Allgäuer Raum: Wer hier klettern will, hat vorher einen Kaffee in der Homebase von ulligunde.com zu trinken. Alles andere ist schlecht für’s Karma!

Alle Hardfacts gibt’s beim Panico, kaufen kann man ihn beim Verlag oder unter anderem hier:

In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten und viel Freude beim Verschenken!

Welche Steigeisen kaufen? Und wie anpassen?

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Steigeisen unterscheiden sich primär in Material, Gesamtanzahl der Zacken sowie Anzahl und Art der Frontzacken. Aber welche Steigeisen kauft man sich für welchen Gebrauch? Wie viele Zacken sind nötig? Und was hat es mit diesen Monozacken auf sich? Da sich inzwischen ein wildes Sammelsurium an verschiedensten Steigeisen (Petzl, Black Diamond, Simond, Lowa Ice Comp mit BD-Eisen) angestaut hat, gibt es hier nun eine recht subjektive Meinung zu den verschiedenen Versionen.

Der Artikel ist gegliedert in vier große Kapitel und behandelt alles, was man rund um Steigeisen wissen muss:

  1. Die Art und Anzahl der Zacken
  2. Die verschiedenen Bindungssysteme von PETZL
  3. Welche Steigeisen für welchen Einsatzzweck
  4. Steigeisen richtig anpassen

1. Art und Anzahl der Zacken

1.1 Frontalzacken

Es gibt horizontal und vertikal ausgerichtete Frontalzacken. Horizontale Zacken bieten den Vorteil, dass sie mehr Auflagefläche besitzen und dadurch mehr Halt im Schnee ermöglichen. Außerdem sind sie leichter. Allerdings haben sie im Eis eine höhere Sprengkraft und sind insgesamt nicht so stabil. Sie eignen sich also vor allem für Hochtouren bzw. Touren im Schnee.

Vertikal ausgerichtete Zacken halten besser im Eis und in Fels, nicht zuletzt auch weil sie stabiler sind. Monozacken (gibt es nur als vertikale Zacken) sind gerade im Eis und vor allem im Fels beliebt, wobei das Geschmackssache ist. Ich persönlich habe mit einem Doppelzacker das Eisklettern angefangen, hatte aber häufig das Gefühl, dass die eine Zacke die andere herausgedrehte. Außerdem wird mit zwei Zacken mehr Eis gesprengt. Ich bevorzuge beim Eisklettern den Monozacker, mit dem man gerade im Fels auch etwas präziser anstehen kann – das ist aber sehr subjektiv, das muss jeder für sich herausfinden.

1.2 Sekundärzacken

Die ersten Zacken an der Seite ganz vorne sind die Sekundärzacken. Diese unterscheiden sich je nach Modell in ihrer Ausrichtung. Aggressiv nach vorne ausgerichtete Zacken unterstützen den Halt im steilen Gelände, da sie das Kippen nach unten und zur Seite etwas verhindern. Dadurch, dass sie so weit nach vorne stehen, steht man häufig nicht nur auf der Frontalzacke, sondern auch noch auf der Sekundärzacke. Wer nicht im steilen Gelände unterwegs ist, kann mit gutem Gewissen auch ein Modell wählen, bei dem die Zacken senkrecht nach unten zeigen.

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1.3 Das dritte Zackenpaar

Gerade im steilen Gelände ist ein etwas nach hinten ausgerichtetes drittes Zackenpaar hilfreich, denn damit kann man etwas am Fuß „ziehen“ und bekommt so eine stabilere Körperposition. Das ist im flacheren Gelände aber unerheblich.

 

1.4 Gesamtanzahl der Zacken bei Steigeisen

Bei Wettkampfschuhen wie dem Ice Comp ist das dritte Zackenpaar deutlich nach hinten ausgerichtet, um am Fuß "ziehen" zu können.Grundsätzlich gilt: Je mehr Zacken, desto besserer Halt. Wer aber vorwiegend im flachen Gelände (bis ca. 25°) unterwegs ist, benötigt keine 14 Zacken, es reichen gut 10 – alles darunter fällt übrigens offiziell dann nicht mehr unter die Bezeichnung „Steigeisen„, sondern „Grödel„. Je steiler das Gelände, desto relevanter ist die Ausrichtung der zweiten und dritten Seitzacken – die Sekundärzacken sollten deutlich nach vorne zeigen, wer viel im Steileis unterwegs ist, für den ist ein drittes Paar hilfreich, das nach hinten zeigt.

Die Zacken bei Black Diamond sind meiner Erfahrung nach nicht ganz so scharfkantig wie die von Petzl, was das Anziehen und Einpacken deutlich angenehmer macht.Interessant – womöglich auch ganz subjektiv – ist der Unterschied der Zacken zwischen Petzl und Black Diamond. Die von Petzl sind extrem scharf, man muss beim Packen, Anziehen und auch beim Laufen wirklich gut aufpassen. Die Zacken von Black Diamond sind tendenziell etwas weniger scharf, was ich persönlich angenehmer finde, da man beim Anziehen und Einpacken nicht gar so gut aufpassen muss. Der Halt im Eis ist meiner Meinung nach auch bei jenen von Black Diamond völlig ausreichend.

 

2. Die verschiedenen Bindungssysteme von Petzl

Im Laufe der Jahre haben sich fast alle Modelle von Petzl im Ausrüstungszimmer eingefunden – und jedes Mal war ich wieder verwirrt wegen der Bindungs-Bezeichnungen. Deshalb hier ein kurzer Überblick:

2.1 Flexlock: Vorne und hinten Körbchen

Diese Modelle (Irvis und Vasak) passen quasi auf alle Bergschuhe, auch auf solche, die eine weiche Sohle haben (also feste Berg-, Wander- oder Trekkingschuhe ohne Sohlenrand). Der Halt ist für flache Gletschertouren ausreichend, wer steiler unterwegs ist, sollte zumindest einen Kipphebel hinten haben.

2.2 Leverlock-Universel (Filflex): Vorne Körbchen, hinten Kipphebel

Diese Version hat vorne ein Körbchen, hinten jedoch einen Kipphebel (nennt sich auch Filflex). So passen diese Steigeisen auf alle bedingt steigeisenfesten Schuhe (also feste Berg-, Wander- oder Trekkingschuhe mit Sohlenrand) und bieten schon mehr Halt als jene mit „Flexlock“. Ich habe meine erste Eisklettertour mit solch einem Modell (Sarken) gemeistert, das ging noch ganz okey – wer sowas allerdings öfter machen möchte, sollte eine Leverlock-Fil-Bindung wählen:

2.3 Leverlock-Fil: Vorne Bügel, hinten Kipphebel

Das hält! Diese Steigeisen passen nur auf komplett steigeisenfeste Schuhe (Sohlenrand vorne und hinten) und auf die meisten Skischuhe (vorher ausprobieren!). Damit kann jede steile Eis- und Mixedtour kommen.

Hier gibt’s die verschiedenen Steigeisen in Shops anzusehen:

3. Welches Steigeisen für welchen Einsatzzweck?

Es gibt sowohl für flache Gletscher, anspruchsvollere Hochtouren, Steileis und Mixed-Gelände sowie für Drytooling spezielle Steigeisen:

3.1 Für einfache Gletscher ohne Fels und Eis

IMG_9983

Für Touren, bei denen sicher kein Felskontakt abzusehen ist, eignen sich Leichtsteigeisen aus Alu mit 8 bis 10 Zacken. Sie sind sehr leicht und bieten genügend Halt im flachen Gelände (bis 25° etwa, sagen die Hersteller). Bei Fels- oder Eiskontakt nutzen sie sich jedoch sehr schnell ab und verformen sich – Touren im Steileis unternimmt man mit Leichtsteigeisen besser nicht, denn dazu sind sie nicht stabil genug.

Wer hin und wieder auch mal auf Stein oder blankem Eis unterwegs ist oder einfach langlebige Steigeisen möchte, der sollte welche aus Stahl wählen, diese bieten auch mehr Sicherheit. Die passenden Modelle von Petzl sind Irvis und Vasak – zum Klettern taugen beide jedoch nicht, vor allem wegen ihrer horizontalen Frontalzacken (fehlende Stabilität, Sprengkraft).

3.2 Für Hochtouren

Für anspruchsvollere Hochtouren bietet sich das Sarken an - entweder mit Körbchen vorne (flexibler was die Schuhe angeht) oder mit Bügel (schneller zum Anziehen, besserer Halt)Wenn der Schneeanteil bei den geplanten Hochtouren überwiegt, empfehlen sich horizontale Frontalzacken – flexibler ist man wohl aber mit vertikalen Frontzacken, da diese im Fels und steilen Eis mehr Stabilität und Sicherheit bieten. Sie sind aber auch schwerer. Wer also eher leichte Hochtouren unternimmt, dem sind die Vasak empfohlen, wenn es auch mal etwas anspruchsvoller oder steiler werden kann, dann sind die Sarken eine gute Wahl  – oder die Lynx, dazu etwas weiter unten mehr.

Ich persönlich bevorzuge bei Hochtouren Steigeisen mit Kipphebel, da man weniger Fädeln muss, sie schneller angezogen sind und besser sitzen. Ob nun mit Körbchen oder Bügel vorne ist Geschmacks- und Budgetsache. Ein Bügel bietet mehr Halt, was aber bei den meisten klassischen Hochtouren unrelevant ist. Ein Körbchen passt auf jeden Schuh – auch auf Skischuhe oder leichte/bequeme  Sommer-Bergstiefel.

Die Sekundärzacken sollten nach vorne zeigen, die Gesamtanzahl an Zacken sollte mindestens 10 betragen, eher mehr. Ganz wichtig (!) sind Antistollenplatten, da der geballte Schnee an der Schuhsohle mindestens nervig, häufig auch gefährlich werden kann.

3.3 Fürs Eisklettern und Mixed-Klettern

Das Dart (Oder Dartwin mit Doppelzacker) ist super für steiles Eis und Mixed-Touren. Mit Bügel und Kipphebel ist perfekter Halt garantiert. Dieses Steigeisen kommt allerdings ohne Antistollenplatten daher, was im Abstieg evtl. schlecht ist. Das Lynx ist hier eine (teure) Alternative.Die Frontalzacken sollten vertikal ausgerichtet sein. Ob zwei oder eine Zacke ist Geschmackssache, ich persönlich bevorzuge einen Monozacker. Wer häufiger in solch ein Gelände kommt, sollte sich eine „Leverlock-Fil“-Bindung gönnen – also Kipphebel hinten und Bügel vorne. Dadurch sitzt das Steigeisen zuverlässig und fest am Schuh. Die Sekundärzacken sollten aggressiv nach vorne zeigen, das dritte Zackenpaar deutlich nach hinten. Mindestens 11 Zacken sind gut. Die Frontzacken können bei einigen Modellen etwas nach innen zeigen, was der Anatomie beim Klettern entspricht und so gewollt ist.

Das Steigeisen Dart von Petzl bei extrem morschen Eis im Einsatz. Passende Steigeisen sind hier entweder Dart (Monozacker), Dartwin (Doppelzacker) oder natürlich die Lynx. Dart und Dartwin haben keine Antistollenplatten, was beim Abstieg im alpinen Gelände eventuell nachteilig sein kann – dafür sind sie aber auch sehr leicht. Die vorderen Module lassen sich austauschen, wodurch nicht das ganze Steigeisen neu gekauft werden muss, wenn die Frontzacken abgenutzt sind.

Black Diamond bietet für diesen Einsatzzweck die Stinger, ein Monozacker, der mir persönlich sehr gut gefallen hat. Die Zacken unten sind nicht ganz so scharf, was das Einpacken und Anziehen deutlich angenehmer macht. Der Halt wird dadurch meiner Wahrnehmung nach nicht beeinträchtigt. Allerdings passen die Stinger im Vergleich zu den Lynx nicht ganz so gut auf die Skischuhe und die LATOK von Lowa, weshalb ich mich letztendlich doch für die Lynx entschieden habe. Außerdem ist die Schnürung aufwändiger – das dauert beim Anziehen länger und erfordert häufig das Ausziehen der (warmen) Handschuhe.

3.4 Mixed- und Dryklettern

Bei Wettkampfschuhen wie dem Ice Comp ist das dritte Zackenpaar deutlich nach hinten ausgerichtet, um am Fuß "ziehen" zu können.

Wettkampfschuhe wie der Ice Comp von LOWA sind speziell fürs Drytooling gebaut. Sie zeichnen sich vor allem durch Leichtigkeit aus, wodurch Figure4 und Klettern in Überhängen erleichtert wird. Diese speziellen Schuhe sind ausschließlich für diesen Zweck verwendbar, da die Steigeisen zwar abmontiert werden können, die Sohle aber völlig glatt ist (aber nicht flexibel) und eher an einen klassischen Kletterschuh erinnert. Je nach Vorliebe kann entweder der hintere Sporn oder die gesamte hintere Zackenplatte entfernt werden, wodurch ein Hooken wie beim Sportklettern/Bouldern möglich wird. Da dieser Schuh wenig isoliert ist und die Steigeisen nicht zum Gehen abmontiert werden können, eignet sich dieser Schuh nicht fürs Eisklettern oder den alpinen Einsatz.

3.5 Die Allzweckwaffe „Lynx“ von PETZL

Steigeisen Lynx beim Eisklettern in Kombination mit dem Bergstiefel Latok von Lowa.Die Steigeisen „Lynx“ sind das Luxusprodukt aus dem Hause Petzl, denn sie lassen sich an alle Anforderungen relativ schnell umrüsten. Zum einen ist die Bindung flexibel und kann sowohl mit Körbchen als auch mit Bügel montiert werden (alles im Lieferumfang enthalten). Zum anderen kann aus dem Steigeisen entweder ein Monozacker oder ein Doppelzacker gebaut werden und auch die Länge der Zacken ist individuell einstellbar – auch zwei unterschiedlich lange Zacken sind möglich. Antistollenplatten sind ebenso dabei wie die passende Steigeisentasche „Fakir“ – übrigens auch perfekt für die Eisschrauben, da die Tasche sehr stabil ist. Mit dem Netz oben trocknet die Ausrüstung auch gleich.

Vorsicht: In Kombination mit dem Sportiva Batura 2.0 wurde berichtet, dass der Bügel vorne mehrmals gebrochen sei!

 

Die Steigeisen direkt hier kaufen:

Eine große Auswahl an Steigeisen findest Du zum Beispiel in diesem Shop:
Steigeisen direkt kaufen

4. Steigeisen richtig anpassen

Wie man Steigeisen vorne und hinten richtig anpasst, wie weit der Schuh jeweils überstehen darf und wie man sie pflegt und lagert:

4.1 Steigeisen vorne anpassen

Steigeisen richtig anpassen vorneDie Sohle des Schuhs muss komplett auf dem Steigeisen aufliegen und darf nicht auf den Halterungen für das Körbchen bzw. die hinteren seitlichen Halterungen aufsitzen.

Zwischen Zackenspitze und Schuhspitze sollten ca. 2 cm liegen – mittels der drei Löcher für den Bügel kann man diesen Abstand etwas justieren. Ich persönlich habe lieber etwas längere Zacken, um auch wirklich überall reinzukommen (ist sicher nur ne Kopfsache), andererseits hat man dadurch auch einen ungünstigeren Hebel, wodurch das Stehen auf Dauer eventuell etwas anstrengend werden kann.

4.2 Steigeisen hinten anpassen

Steigeisen richtig anpassen hinten - KipphebelBeim Anpassen zunächst nochmals vergewissern, dass die Schuhsohle voll auf der Steigeisensohle aufliegt.

Der Schuh darf nicht kürzer sein als das Steigeisen, sollte allerdings auch nur ca. maximal einen Zentimeter überstehen.

Bei Kipphebeln gilt: Bei dünnen Sohlen Hebel in vorderstes Loch, bei hohen Sohlenrändern in hinterstes Loch.  Im Zweifel lieber ein hinteres Loch wählen, da so der Kipphebel mehr nach unten zieht und weniger in die Ferse drückt.

Wichtig ist, dass der Hebel nicht so fest eingestellt ist, dass er in die Ferse drückt.

Der Kipphebel muss hörbar einschnappen, aber ohne Gewalt noch lösbar sein, ansonsten drückt der Hebel ggf. zu sehr in die Ferse und verursacht Schmerzen.

Test: Aufstehen und kräftig schütteln, einige Meter laufen, schütten: Das Steigeisen darf sich nicht bewegen.

4.3 Der Steg

Steg von Steigeisen richtig einhängenDer Steg kann auf zwei verschiedene Varianten in die vordere Zackenplatte eingehängt werden – entweder so, dass er flexibel ist und das Steigeisen quasi (vertikal) beweglich ist oder fixiert (keine Beweglichkeit mehr). Auf weichen Schuhen wird der Steg in die hintere Halterung eingehängt (>Flexibilität), bei allen Schuhen mit fester Schuhe muss das Steigeisen quasi doppelt eingehängt sein – es darf sich nicht mehr bewegen!

Den Fixierungsbolzen nicht in eines der letzten drei Löcher einhängen. Faustregel: Schuhgröße 36-44: Normaler Steg, Schuhgröße 45-50: Langer Steg. Kostet ca. 25 Euro.

Der Steg darf hinten maximal ca. 1 cm überstehen, ansonsten behindert er im steilen Gelände. Man kann den Steg mit einer normalen Metallsäge absägen – aber nicht zu knapp!

 

4.4 Bändel und Schnalle

Der Bändel sollte beim größten Schuhpaar, das man mit diesen Steigeisen verwenden will, nicht mehr als 8 cm überstehen – so minimiert man die Gefahr, über den Bändel zu stolpern. Ich persönlich nehme den Bändel immer erst doppelt und fädle ihn dann durch die Schnalle – dadurch entsteht eine Schlaufe, mit der man alles besser festzurren kann.

Die Schnalle muss immer außen sein, um nicht zu stolpern.

4.5 Lagerung

Die Steigeisen sollten nach jedem Gebrauch getrocknet werden – am besten nicht in der prallen Sonne und nicht bei über 30°C. Am besten an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort.

4.6 Steigeisen schleifen

Steigeisen können geschliffen werden, allerdings nur mit einer Handfeile und behutsam. die Zacken sollten nicht verdünnt werden, um ein Abbrechen zu verhindern.

 

>> Steigeisen bei Outdoortrends direkt kaufen.

 

Alles auf einen Blick. Die Infografik zum Thema:

 

Steigeisen richtig anpassen_klein_v2

 

 

Die Waffe für Meister (Ice Comp IP GTX von LOWA)

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Nur dass wir uns verstehen: Ich trage diesen Schuh nicht. Würde ich mir nicht anmaßen, denn dieses Teil ist für wahre Könner, für Wilde, für… Leute wie meinen Partner. Typen, die mal eben die Illuminati klettern. Wohl eine der schwersten Mixed-Mehrseillängen-Touren der Welt. Der Ice Comp IP GTX von LOWA ist da genau in seinem Element.

Mit dem Ice Comp in der IlluminatiDer Ice Comp von Lowa wird häufig in einem Atemzug mit Ines Papert genannt, der Queen aus Fels und Eis, die im trainierten Zustand angeblich 150 Klimmzüge am Stück macht. Ihr wisst schon. Ritter der Kokosnuss, Eiskletterweltmeisterschaft, Riders on the storm und natürlich: Illuminati. WI6, M11+, 160 Meter.

Allein beim Anblick der Zahlen verkrümle ich mich ehrfürchtig unter meine Bettdecke und auch wenn ich oft sage, dass man vieles erreichen kann, wenn man denn nur will, kann ich mit der gleichen Gewissheit sagen: Das nicht. Ich zumindest nicht. Die Papert Ines schon, deshalb ist sie maßgeblich an der Entwicklung dieses Schuhs beteiligt. Und auch wenn der Partner gewöhnlich eher spärlich mit Feedback zu Ausrüstung umgeht, war er doch äußerst angetan von diesem Schuh. Denn „ohne wäre da garantiert nichts gegangen“, sagte er.

Der Ice Comp GTX von LOWA im Detail

IMG_2111Der Ice Comp von Lowa ist ein Wettkampfschuh, ein Schuh für anspruchsvolle Mixed- und Dry-Touren, in denen Bergschuhe zu schwer und globig sind. Der Ice Comp ist im Grunde eher ein Kletterschuh mit Zacken – schmale Form, wenig Gewicht, wenig Isolierung. Also nicht primär fürs Eis, sondern vor allem für steilen Fels.

Durch das geringe Gewicht und den engen Schnitt des Schuhs gelingen Figure4 deutlich kraftsparender, auch wenn das auf Kosten der Isolation geht – was bei Touren dieser Art ohnehin zweitrangig ist, denn man trägt wenn überhaupt ja auch nur dünne Handschuhe. Der Ice Comp ist eben ein Schuh für die anspruchsvollen Touren. Für übliche Klettertage reicht die Isolation schon aus, sagt der Mann.

Der Ice Comp von Lowa mit den Raptor-Steigeisen von Black DiamondGamasche, Schnürung, Schaft

Eine kleine Gamasche hält sicherheitshalber dennoch tropfendes Wasser davon ab, oben reinzulaufen, der hohe Schaft sorgt für eine Mischung aus gutem Halt und Bewegungsfreiheit am Knöchel. Die Schnürung ist leichtgängig, die Verarbeitung – wie üblich bei Lowa – überzeugend.

Steigeisen

Raptor-Steigeisen an den Ice Comp Wettkampfschuhen von LowaDie Steigeisen von Black Diamond (Raptor) können modular abmontiert werden: Der Fersensporn sowie die Frontalzacke kann abgeschraubt werden, ebenso jeweils die gesamte vordere oder hintere Zackenplatte. Für Touren, in denen Fersenhooks nötig sind, kann zum Beispiel nur der hintere Teil entfernt werden, während die vorderen Zacken bestehen bleiben. Der hochgezogene Sohlengummi hinten sorgt auch beim Hooken für guten Halt.

Verwendung

Mit den Ice Comp Schuhen von Lowa in der Illuminati im LangentalDie Schuhe sind schmal geschnitten und auf Präzision ausgelegt. Zwar kann damit natürlich auch im Eis geklettert werden, für (leichte) Wasserfälle sind diese Schuhe aber eindeutig überdimensioniert. Allein schon aus dem praktischen Grund, dass die Steigeisen nicht für den Zu- und Abstieg abgenommen werden können und keine Antistollenplatten besitzen. Wie gesagt, es ist eher ein Kletterschuh mit Zacken.

Fazit

Das geringe Gewicht, die schmale Form und die Präzision, mit der man mit diesen Schuhen anstehen kann, ist eine völlig andere Welt als das Mixed-Klettern mit Bergschuhen. Wer also schon öfter das Gefühl hatte, mit schweren Bergschuhen an sein Limit zu kommen, der ist mit einem Schuh wie dem Ice Comp bestens bedient. Aber Obacht: Dann gibt’s nämlich keine Ausreden mehr!

 

Übrigens: Sollte dieser Schuh womöglich doch eine Nummer zu ambitioniert sein, gibt es hier eine Übersicht aller Steigeisen sowie deren Verwendungszweck.

Den Schuh hier kaufen:
 


Erfahrungsbericht: Training mit dem Zlagboard

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Es ist der VW-Bus unter den Bussen, das Sterling unter den Seilen, ein WMF-Werkzeug unter den Küchengeräten. Das Zlagboard ist mit das teuerste Trainingsbrett am Markt, aber eben auch das außergewöhnlichste, denn es ist nicht nur ein Brett mit Löchern und Leisten, sondern ergänzt durch eine intelligente App, die für Motivation und Effienz sorgt.

Beim Trainieren daheim fürs "besser klettern"Für meinen Plan, dieses Jahr meine Kletterei auf das nächste Level zu heben, wollte ich aber genau das da haben und siehe da, nach einiger Überredung der Jungs und Mädels von Vertical Life, dem Hersteller des Trainingsbretts, landete doch noch so ein Teil bei mir daheim. Jetzt gibt’s keine Ausreden mehr, Frau Ulligunde!

Noch ein Hinweis, der mir wichtig ist: Training an kleinen Leisten ist sehr verletzungsträchtig – solltet Ihr Euch den Kauf überlegen, informiert Euch ausgiebig über die richtige Ausführung der Übungen, stellt niemals die Finger auf, hängt nicht am gestreckten Ellbogen und nicht in der lockeren Schulter! Schultern nach unten-hinten ziehen, Ellbogen leicht angewinkelt und Fingergelenke NIE abknicken.

Was das Zlagboard ausmacht

Das Zlagboard mit optionalen Halbkugeln fürs Sloper-Training.Das Zlagboard ist an sich ein gewöhnliches Griffbrett mit unterschiedlich tiefen Griffen. An den meisten wird einfach nur einige Sekunden gehangen, wobei es natürlich noch eine Reihe andere Übungen gibt. Ergänzt werden kann das Zlagboard zum Beispiel noch mit Halbkugeln, um das Halten von Slopern zu trainieren.

Der Clou am Zlagboard ist aber die zugehörige App, die Trainingspläne verschiedener Profis enthält und ein Mechanismus, der dafür sorgt, dass die App merkt, wie „vollständig“ man gerade eine Übung durchführt.

Der Mechanismus

Das Griffbrett selbst ist auf einem kipp-baren System aus Metall aufgeschraubt.Das Brett ist auf einer Vorrichtung montiert, die – sobald man sich dranhängt – um wenige Grad nach unten kippt. Das fällt beim Training kaum auf. Auf eine Metallhalterung oben kann das Handy aufgesteckt werden, das die Veränderung sehr wohl wahrnimmt.

Sobald man also am Griffbrett hängt, beginnt die App die Sekunden anzuzeigen, was natürlich deutlich genauer ist, als wenn man selbst im Kopf einfach mitzählt. Lässt man los, stoppt die Uhr und geht zur nächsten Übung weiter.

Die App

Die App zum Zlagboard von Vertical Life aus Südtirol.Essentieller Bestandteil des Zlagboards ist also die zugehörige App, die verschiedene fertige Trainingspläne enthält. Diese dauern zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten und zielen jeweils auf ein bestimmtes Ziel hin – mehr Fingerkraft, mehr Ausdauer, mehr Maximalkraft etc. Zusätzlich sind diese Trainingspläne in unterschiedliche Könnerstufen eingeteilt. Welche Stufe für einen geeignet ist, kann man per kurzem „Level Check“ mit der App herausfinden.

Die Trainingspläne stammen aus den Federn bekannter Trainer und Athleten, allen voran den Jungs von Gimme Kraft und Athlete by Choice, man kann aber auch eigene eingeben.

Trainingsablauf

Die App sagt dem Trainierenden, welche Übung als nächstes kommt und welche Griffe dafür verwendet werden sollen.Startet man einen Trainingsdurchlauf, sagt einem die App, welche Übung als nächstes ansteht und welche Griffe man dabei für wie lange verwenden soll. Hängt man sich nun an das Gerät, wird visuell und per Stoppuhr angezeigt, wie lang man noch hängen muss, wie viele Runden man noch vor sich hat und wie lang die kommende Pause sein wird.

Sobald man loslässt (unabhängig davon, ob die Zeit geschafft wurde oder nicht) fängt die Pause-Stoppuhr an zu zählen und gibt an, in wie vielen Sekunden man mit der nächsten Übung fortfahren soll. Das ist gerade bei Hängeübungen sehr hilfreich, denn dort ist es häufig so, dass man z.B. 10 Sekunden hängt, 10 Sekunden Pause macht und dann wieder hängt. Ungefähr 8 acht Mal und das dann dreimal. Die App übernimmt die ganze Denk- und Mitzählaufgabe, man muss wirklich nur noch hängen und den Anweisungen folgen.

 

Meine Erfahrung

Aufbau und Montage

Per Gummihalterung wird das Handy am Zlagboard montiert.Das Zlagboard ist aus Zirbelholz, ist angenehm weich und dank der verschiedensten Griffe ausreichend vielseitig. Die Montage ist relativ selbsterklärend und funktioniert gut. die Griffe sind anfangs etwas rutschig, was sich aber nach kurzer Zeit bessert.

Einrichtung der App

Zum Gebrauch der App ist eine Anmeldung per Mail oder Facebook nötig. Die Kalibrierung der App geht schnell und problemlos. Der Levelcheck ist auch rasch erledigt, war aber in meinem Fall eher schlecht für’s Ego. „Basic Level“ – Anfängerstufe. Aber ok, ich hatte noch nie trainiert. Und so bleibt Luft nach oben.

Leider läuft die App relativ langsam und stürzt doch immer wieder mal ab. Schade. Sehr schön gemacht ist sie dennoch.

Trainingspläne

Etwas fieselig, die Gummihalterung ans Handy anzubringen.Die Trainingspläne reichen von vier Wochen bis drei Monate und sind von Trainings-Profis erstellt. Neben einem Aufwärm-Plan für verschiedene Könnerstufen gibt es Profi-Pläne von Gimme Kraft, Athlete by choice und Patxi Usobiaga.

Ich habe mich für einen Anfänger-Plan von Gimme Kraft entschieden, der vier Wochen geht. Trainiert wird zweimal die Woche. Ich war anfangs etwas verwirrt, welchen Plan ich nehmen soll, denn das „Reinspickeln“ in die einzelnen Pläne ist etwas aufwändig. Außerdem kann man anfangs mit all den verschiedenen Bezeichnungen noch nicht so viel anfangen, aber bei Gimme Kraft gibt es zu (fast) jeder Übung ein Video, das zumindest ungefähr zeigt, wie die Übung geht.

Der Start

Beim Training mit dem Zlagboard.Allein das Aufwärmprogramm wirft schon viele Fragen auf – was bedeutet „mit Unterstützung“?! Was ist, wenn ich eine Übung nicht ganz schaffe? Und warum zählt die App meine Klimmzüge nicht?

Ein paar Mails mit Vertical Life später ist dann klar: Klimmzüge werden gezählt, wenn man mit der Nase gegen den Bildschirm tippt, nicht geschaffte Übungen werden ignoriert, Trainingspläne können nicht einfach unterbrochen werden. Hat man sich für einen entschieden, kann man nicht in andere reinschauen, ohne den aktuellen komplett zu beenden. „Mit Unterstützung“ bedeutet Füße auf einen Gymnastikball oder einen Stuhl zu stellen. Aha!

Das erste Mal

Die Aufwärmrunde hat mir damals schon ziemlich den Rest gegeben. Auch die erste Session des Trainingsplans war anstrengend, ich hatte das Gefühl, viele Übungen nur gerade so geschafft zu haben. Anfängerniveau ist das also, soso! Aber ich war motiviert.

Die App, die für einen mitzählt und immer wieder mit neuen Übungen überrascht, sorgt für Abwechslung. Und die herunterzählende Uhr, die sich immer mehr grün verfärbt, ist auch motivierend. Zählt man selbst im Kopf bis zehn, landet man erfahrungsgemäß überall aber ziemlich sicher nicht bei 10 Sekunden. Mit dieser App kein Problem mehr. Und siehe da: Bereits beim zweiten Mal wurden Übungen verlängert, die ich anfangs nur gerade so geschafft hatte – und trotzdem gingen sie. Das war natürlich motivierend. Das Glück des Anfängers.

Was ich auch noch gut fand: Die App sagt bereits im Voraus, wie lange diese Trainingseinheit heute dauern wird – auch ein gutes Feature, denn wenn man weiß, dass es heute nur 60 Minuten sind, ist das eine überschaubare Zeit – das kriegt man doch meist unter. Keine Ausreden mehr!

Was ich mir aber noch viel, viel mehr wünschen würde wären „Gefahrenhinweise“, denn am Griffbrett kann man gerade als Untrainierter sehr viel kaputt machen. Schultern, Ellbogen, Finger… Ich hätte mir ein Video gewünscht, das zeigt, wie man „richtig hängt“, denn man darf weder voll in den Schultern hängen noch am gestreckten Ellbogen noch an aufgestellten Fingern. Diese Gefahr hat letztendlich auch dafür gesorgt, dass ich das Training inzwischen nur noch sehr vorsichtig (und seltener) mache und natürlich nur im komplett aufgewärmten Zustand.

Der Effekt

Training daheim mit dem Zlagboard.Yaiaiaiai! Nach 7 von 8 Trainingseinheiten spüre ich definitiv schon einen Effekt. Touren in der Halle, die anfangs noch wirklich schwer waren, gingen gestern – ziemlich genau nach drei Wochen – deutlich leichter, ich kann spürbar leichter Griffe halten! Verrückt!

Der Effekt war gleich der, dass ich gestern meine schwerste Tour in der Halle klettern konnte. Halle, ist langweilig, schon klar, aber das gibt Zuversicht für die Felssaison.

Was ich auch erst durch diese Hängeübungen gelernt habe, ist „Ruhe bewahren“ beim Hängen und die Gewissheit, dass es lange hält. Weiteratmen, ruhig bleiben – das kommt mir vor allem beim Clippen zu Gute. Selbst wenn der Griff nicht sonderlich gut ist: Weiteratmen, ruhig bleiben – ein gewaltiger Unterschied für mich, die gerade beim Clippen häufig unruhig wurde. Und Griffe hängend halten, nicht aufstellen. Dass das tatsächlich hält, lernt man spätestens am Griffbrett, denn dort stellt man niemalsnienie (!!) auf.

Das Training

Leider reagiert die App bei Nicht-Hängeübungen sehr unzuverlässig, was womöglich auch an meinem Gewicht liegt. Übungen mit Unterstützung mit Seil nimmt die App überhaupt nicht wahr, was sehr, sehr nervig ist. Man muss jedes Mal der App manuell mitteilen, dass man jetzt die Übung fertig hat.

An manch anderen Stellen springt die App mitten in der Übung in die manuelle Eingabe oder beendet die Übung. Außerdem widersprechen sich manche Übungs-Vorbeschreibungen mit den eigentlichen Übungen. Das ist schade und verleidet das Training etwas. Hier gibt es definitiv Verbesserungspotenzial, aber die Entwickler von Vertical Life sind wohl schon an einem großen Update dran.

Was leider auch noch sehr mittelmäßig gelöst wurde, ist die Eingabe eigener Trainingspläne. Getätigte Eingaben können nicht geändert oder in der Reihenfolge verschoben werden – die Erstellung eines eigenen Trainingsplans ist so mehr nervig als hilfreich.

Fazit

Die Stärke des Zlagboards sind definitiv die fertigen Trainingspläne und die herunterzählende Uhr bei den Hängeübungen. Auch die Übersichtlichkeit und das „Mitdenken“ der App, wie viele Runden man schon geschafft hat usw.  wirkt wirklich motivierend. Leider reagiert die App zumindest bei meinem Gewicht bei vielen Übungen noch nicht zuverlässig, was das Training abseits der Hängeübungen an den Leisten manchmal etwas nervig macht. Wer aber vorwiegend Hängeübungen macht oder schwerer als 60 kg ist, für den dürfte das kein Problem sein. Da wird sich die Anschaffung definitiv lohnen!

Hier geht’s zur Herstellerseite.

Zlagboard.Pro & training app from Vertical Life on Vimeo.

 

Dieses Produkt wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt, was das Fazit des Tests nicht beeinflusst hat.

 

 

 

Caddy-Ausbau mit Bett

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Our Caddy is our castle. Egal ob beim kurzen Wochenendtrip zum Eis- und Felsklettern oder auf längeren Urlaubsreisen: Der Caddy ist für mich persönlich gerade das ideale Auto. Flink und wendig auf der Autobahn, unauffällig beim Campen, platzsparend im Alltag und groß genug für all das Geraffel. Und groß genug für unser Bett, trotz kurzem Radstand. Weil ich danach immer wieder gefragt werde, hier nun die Bau-Anleitung:

Der Ausbau musste schnell gehen, ein halber Tag blieb, bevor es an Silvester spontan an die Renkfälle gehen sollte. Ein bisschen googeln, ein paar Freunde befragt, fertig war die Planung. So leicht, dass selbst ich sie einfach bauen konnte:

Material

3x Multiplexplatten (günstig, stabil) á  111 x 65cm
2x Multiplexplatten á 62 x 32 cm
3x Klavierband 100 cm
2x Klavierscharniere 50 cm
7 mm Reepschnur
ggf. noch zwei lange Schrauben mit Muttern zum Fixieren aller Platten zum leichteren Transport.

Kostenpunkt: Etwa 70 Euro
Bauzeit: Zwei Stunden

Ergänzungen

Als Matte haben wir inzwischen die Sim Comfort Doppelmatratze von Exped. Ein bisschen Luxus muss einfach sein, denn so gibts kein „Gräbele“ mehr und die Matte ist mega bequem.

Als spezielles Gadget wäre es evtl. eine Überlegung wert, beschichtete Platten zu verwenden oder zumindest die oberste mit Teppich oder Lack zu überziehen. Sie dient oft als Tischplatte und die nasse Ausrüstung sifft drauf. Hübsch sieht das nicht aus.

Der Ausbau

1) Mit Klavierbändern die drei großen Platten verbinden, sodass sie als Leporello zusammengefaltet werden können.

2) Standplatten ebenfalls mit Klavierbändern an die unterste Platte anschrauben, Richtung Fahrersitz ca. 15 cm überstehen lassen, sodass auch die zweite Platte im ausgeklappten Zustand noch aufliegt und die Belastung auf die Klavierbänder etwas reduziert wird.

3) An der vordersten Platte (am Kopf) seitlich zwei Kerben sägen. Dort wird die Reepschnur fixiert, die dann über die Kopflehnen der Fahrersitze gelegt wird. Die Reepschnur hat bei uns an beiden Seiten Knoten (Affenfäuste, falls wer Langeweile hat).

4) Abschließend ggf. die ganze Konstruktion zusammenklappen und an beiden Seiten durch sämtliche Platten einmal durchbohren, sodass man mit den langen Schrauben alles fixieren kann. So klappt beim Rumtragen nichts mehr auf. Wir haben die Schrauben aber noch nie verwendet, weil das Gestell sowieso immer im Auto bleibt. Dadurch hat man nämlich auch gleich noch zwei Etagen im Kofferraum. Das ist auch im Alltag praktisch. Und das zusätzliche Gewicht ist durch den Ausbau des einzelnen Rücksitzes wieder ausgeglichen. So bleibt auch gleich noch mehr Platz für Transportkisten.

Der Ausbau ist günstig, ohne Veränderungen am Auto einsatzbereit und mit einem Ruck wieder ausgebaut.

Noch mehr Bilder:

Erfahrungen mit dem Procline Boot von Arc’teryx

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Immer Blasen. Immer an der gleichen Stelle. Trotz zweimaligem Ausbeulen. Ein neuer Schuh musste her, der GEA von Scarpa wurde einfach auch nach zwei Jahren nicht besser. Der Entschluss stand: Mir egal, wie viel der nächste kosten wird, er muss bequem sein. Vier Tage hintereinander auf Ski sollen endlich Spaß machen, auch ganz ohne prophylaktischen Blasenpflaster-Panzer.

Die Wintersaison kam, die Sportläden füllten sich wieder mit Ski und als ich gerade lostigern wollte, flatterte mal wieder ein Päckchen von den Bergfreunden ins Haus. Mit nichts Geringerem als dem Procline-Skistiefel von Arc’teryx. Halleluja, darf ich Noopie solche Waffen überhaupt tragen?

Der Procline Boot von Arc’teryx

Während Skistiefel vor allem durch ihre Steifigkeit auffallen, schlug Arc’teryx mit dem Procline Stiefel eine neue Richtung ein. Im Walkmodus maximale Bewegungsfreiheit, nicht nur nach vorne und nach hinten, sondern auch seitlich. Das ist neu. Das Aufsteigen auf abschüssigem Gelände sollte dadurch besser gehen, weil man mehr Druck auf die Felle bekommt. Und natürlich das Klettern mit diesem Schuh. Klingt dann doch irgendwie wieder ganz ulligunde-tauglich! So sieht das alles dann in der Werbung aus:

 

Der erste Eindruck

Ich bin ja Verfechter vom ausgiebigen Anprobieren von Ski- und Bergschuhen. Und obwohl ich beim Kauf vom Scarpa GEA sicher einen halben Tag im Laden verbracht habe, war der Schuh am Ende doch nicht ideal. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Procline Schuh also passen würde, hielt ich für ziemlich gering. Aber gut, mal anprobieren, kaufen kann ich mir ja immer noch nen anderen. Nach kurzer Ratlosigkeit, wie man das fancy Verschlusssystem bedient, reingeschlupft und: gestaunt. Holy, der ist aber bequem! Die Bewegungsfreiheit ist tatsächlich schwer beeindruckend, es fehlt nicht viel und man kann sich einfach so hinknien.

Vom Verschluss her gleicht der Procline teilweise eher einem Bergstiefel. Statt Schnürsystem am Innenschuh findet man einen gamaschenartigen Reißverschluss, Schnürsenkel liegen optional bei. Schnallen gibt es nur zwei, die mit dicken Handschuhen etwas Übung benötigen. Und auch das Textilband oben braucht etwas Hingabe. Der Klick auf Abfahrtsmodus zieht dann eine ganz neue Seite auf: Überraschend steif ist er, das hätte ich bei so einem dünnen Schuh nicht erwartet. Ab auf die Piste!

Die erste Fahrt

Erstmal vorsichtig mit dem Teil auf die Piste. Den GEA als Backup im Auto, sicher ist sicher. Die Bindung fast am Anschlag, denn trotz gleicher Größe ist die Sohlenlänge erheblich kürzer. Kein Wunder, viel ist an dem Schuh nicht dran. Er fühlt sich eher an wie ein Bergschuh, im Gewicht steht er meinem Latok kaum nach.

Jetzt bin ich bekanntermaßen kein Skiwunder, ich kann nur so viel sagen: Der Schuh ist steifer als ich befürchtet hatte – es fühlt sich im ersten Moment so an, als würde er nach vorne einfach einknicken, wenn man sich mal mit vollem Gewicht dagegen lehnt. Das ist nicht der Fall. Und nach einem Tag auf der Piste bin ich schon mal ermutigt: Blasen? Druckstellen? Fehlanzeige. Einzig eine Reibestelle am Rand der Gamasche, die ist für meine dicken Wadeln etwas eng.

Die erste Tour

No risk, no fun! Also ab auf die erste Tour. Erstmal nur ein paar kleine Touren zum Sonnenaufgang, der Schuh war weiterhin großartig bequem. Gefroren habe ich bisher auch nicht, obwohl ich das bei dem bisschen Plastik durchaus erwartet hätte. Dann die erste große Bewährungsprobe: Ein Wochenende mit den WUSAs. Viele, viele Höhenmeter standen auf dem Plan, zwei Tage hintereinander. Leichte Ski und nur die leichten Schuhe wanderten ins Reisegepäck. Hoffentlich bereue ich das nicht!

Tat ich nicht, keine Sekunde! Die seitliche Bewegungsfreiheit sorgte gerade in den teils eisigen Passagen für Freude. Kein einziges Mal bin ich seitlich abgerutscht. Und ein weiterer wunderbarer Effekt: Selbst nach knapp 1.500 Höhenmetern waren die Beine kein Stück müde. Das waren sie im letzten Jahr mit den schweren Stiefeln sehr wohl. Zeit für die ganz große Bewährungsprobe!

Nagelfluh-Überschreitung

Sieben mal Auffellen, über 2.000 Höhenmeter im Aufstieg. Der Procline war fix auf der Ausrüstungsliste für die Nagelfluh-Überschreitung, er hatte sich im Salzburger Land hervorragend bewährt. Und auch diesmal wieder! Inzwischen hatte ich das Verschlusssystem einigermaßen verinnerlicht, das ständige Umschalten von Walk auf Drive und zurück ging herrlich schnell. Erst im allerletzten Aufstieg spürte ich langsam eine kleine Blase an der Fußsohle, aber nur an einer Seite. Sowas könnte man womöglich mit Einlagen noch in den Griff bekommen. Ansonsten waren die Beine bis zum letzten Gipfel noch echt gut dabei, was ich weniger meiner sensationellen Fitness, sondern viel mehr der leichten Ausrüstung an den Füßen zuschreibe. Die Schuhe haben sich bewährt. Vollkommen.

Und klettern?

Bei den Wusas bekamen die Schuhe dann natürlich auch noch ihren ersten Felseinsatz. Wie erwartet schlugen sie sich hervorragend. Die Vibram-Sohle hält super auf Fels, die Bewegungsfreiheit gleicht eher der eines normalen steigeisenfesten Schuhs und irgendwie habe ich sogar den Eindruck, dass man durch die Sohle Unebenheiten spüren kann. Zum Klettern mit Steigeisen werden sie wohl erst in ein paar Wochen kommen, aber ich bin ziemlich überzeugt, dass sie sich auch dort super schlagen werden. Wie gesagt, sie fühlen sich eher an wie Bergschuhe. Ich bin jedenfalls ziemlich entzückt, schließlich hatte ich sehr daran gezweifelt, überhaupt mal Skischuhe zu finden, die mir ernsthaft gut passen würden. Mission erledigt! Cool!

Den Stiefel gibt es hier zu kaufen:

Mal wieder begeistert (Women’s Proton LT Hoody von Arc’teryx)

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Disclaimer: Die Jacke wurde mir von bergfreunde.de kostenlos zur Verfügung gestellt.

Tja, da hat mir mal wieder was den Kopf verdreht. Wie so oft bei solchen Sachen ist das Objekt der Begierde bunt, anschmiegsam und kommt diesmal aus dem fernen Kanada. Ein Skelett ist drauf, Kunstfaser ist drin und die Begeisterung ist groß: Die Women’s Proton LT Hoody Kunstfaserjacke von Arc’teryx.

Die Ilam von Berghaus hatte mich nun über vier Jahre begleitet. Auf sämtlichen Skitouren, Hochtouren, Skihochtouren, Kletter- und auch Trekkingtouren. Sie hatte Brandlöcher, war durchgewetzt und bestand an manchen Stellen förmlich aus Kältebrücken. Aber ausreichend warm war sie eigentlich immer noch. Unsere Wege trennten sich allerdings schlagartig, als die Proton Jacke von Arc’teryx ihren Weg zu mir fand.

Der erste Eindruck

Die Farbe ist ja sowieso der Hammer, da müssen wir nicht lange reden. Außerordentlich bequem ist sie auch – sie sitzt schön, der Schnitt ist hübsch feminin. Die Bündchen sind relativ eng und aus angenehmem Stoff, der auch in der gesamten Innenseite zum Einsatz kommt. Die Kapuze ist ebenfalls isoliert und gerade groß genug, um sie über einen Helm zu ziehen. Neben den zwei normalen Front-Taschen gibt’s noch eine kleine Brusttasche, in der z.B. die Kamera oder das Handy immer griffbereit verschwinden kann.

Dass der Reißverschluss oben einfach IMMER ganz oben zweimal ruckelt, fällt leider ebenfalls beim ersten Eindruck auf. Und an den Taschen frisst sich der Stoff in die Zähnchen – ob sich das noch legen wird? [Bitte hierzu auch den Kommentar von Arc’teryx am Ende des Artikels lesen!]

Im Einsatz

Die Jacke wurde direkt ins kalte Wasser geworfen. Sprichwörtlich, denn von November bis jetzt (Ende Februar) ging es vorwiegend zum Eisklettern. Bitterkalt beim Loslaufen, warm beim Zustieg, kalt am Stand, warm und wahlweise manchmal feucht bis nass beim Klettern… Bald ließ ich die Hardshell weg, denn die Proton ist so wasserabweisend, dass es für den leichten Eisfall locker ausreicht. Natürlich kommt die Proton irgendwann an ihre Grenzen: In der »Sogno Canadese« im Travenenazestal war es dann doch so nass, dass die Jacke kapitulierte. Aber wer eine halbe Stunde mit Kunstfasterjacke im Wasserfall steht, darf sich wirklich nicht beschweren, dass sie irgendwann durch ist.

Ebenso gut schlug sich das Teil beim Skitourengehen. Sie war zum Beispiel natürlich auch auf unserer Nagelfluh-Überschreitung mit dabei. Das allein will schon was heißen, schließlich wird bei dieser Aktion wirklich jedes Ausrüstungsstück hinterfragt. Brauche ich das wirklich? Zusammen mit dem besten Pulli der Welt, dem Vik Hooded Sweater von 66° North, einem Merino-T-Shirt und der Hardshell musste das reichen.
Sieben Mal auffellen, warm bis heiß im Aufstieg, windig am Gipfel, kalt in der Abfahrt. Die Hardshell blieb den ganzen Tag im Rucksack, die Proton kümmerte sich um alles.

Und auch im Duschungel des Alltags mit seinen ständig wechselnden Klimazonen und höchsten Ansprüchen an Hap- und Optik bewährte sich die Proton.

Fazit

Hübsch, angenehm, leicht. Definitiv die neue Lieblingsjacke! Nur das mit den Reißverschlüssen hat sich leider nicht gelegt, weder am Hauptverschluss als auch an den Taschen. Die Bändel sind zudem mit Handschuhen  nur schwer zu greifen – schnell die Kamera aus der Brusttasche zücken ist nicht so einfach. Ob die Proton mich nun auch ein halbes Jahrzehnt begleiten wird? Ich könnte es mir gut vorstellen!

Die Jacke gibt es zum Beispiel hier zu kaufen.

NACHTRAG:
Arc’teryx hat inzwischen eine Ergänzung zu dem beanstandetem Reißverschluss: It’s not a bug, it’s a feature!
„Arc’teryx steht für raffinierte Innovationen und eine ständige Produktoptimierung. Bei der Fortez/Proton/Atom… ermöglicht ein raffinierter No Slip Zip™ Wärmeabfuhr, ohne dass es zu einem unbeabsichtigten Öffnen des Reißverschlusses kommen kann. Der Reißverschluss verfügt über eine einzigartige Konstruktion. Einzelne Höcker auf den Zähnen sorgen dafür, dass sich der Reißverschluss nicht von selbst aufgeht, doch zur sofortigen Wärmeabfuhr kann er – typisch Arc’teryx – mit nur einer Hand geöffnet werden. Dieses auf den ersten Blick einfache Ausstattungsmerkmal beweist die Aufmerksamkeit von Arc’teryx fürs Detail.“ 

 

Fotoworkshop | Bergfotografie

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Steter Tropfen höhlt den Stein. Immer wieder wurde ich von Lesern auf Fotoworkshops angesprochen. „Mach das mal, das wäre so cool!“ haben sie gesagt. Nachdem mich kürzlich auf der Venter Runde eine Leserin nicht nur erkannt, sondern ebenfalls auf die Sache angesprochen hat, mache ich jetzt einfach mal Nägel mit Köpfen. Ein Fotoworkshop. Zwei Tage, sechs Teilnehmer, ein bisschen Geplauder von mir. Natürlich daheim im geliebten Allgäu. Offiziell klingt das dann so:

Du bist gerne in den Bergen, aber die Fotos von Deinen Touren werden einfach nie richtig was? Dir fehlt das Know-How zu Deiner Kamera, so manch schöner Moment ist schon vorbei, bis du endlich die richtige Einstellung gefunden hast? Komm mit, ich zeig’s Dir!

Tag 1

Nach einem ersten gemütlichen »get together« im Tal wandern wir hinauf in die wunderschöne Allgäuer Bergwelt. Ich zeige Dir nicht nur ein paar meiner Lieblingsplätze, sondern auch, wie Du Deine Kamera draußen am besten nutzt. ISO, Blende, Bahnhof? Alles gar nicht so kompliziert.
Beim Abendessen auf einer urigen Alpe bleibt genügend Zeit zum Fachsimpeln und Fragen stellen. Den Sonnenuntergang genießen wir natürlich vom Gipfel, die Milchstraße fotografieren wir selbstverständlich auch.

Tag 2

Nach einer kurzen Nacht wartet schon das nächste Highlight: Sonnenaufgang! Mit prall gefüllten Speicherkarten geht es zurück ins Tal in die ulligundsche Homebase, wo wir uns um die entstandenen Bilder kümmern. Welche sind gut, was könnte man anders machen? Und wie bearbeitet man eigentlich Fotos?

 

Voraussetzungen

Fitness: Ein Aufstieg von 800 Höhenmetern sollte für Dich kein Problem sein.
Ausrüstung: Die Kameraausrüstung ist unerheblich. Bring mit, was Du auch sonst nutzt! Nach Absprache kannst Du folgende Kameras ausleihen: Canon 70D, Sony A6000, Sony RX100 III. Die 5D Mark3 wird natürlich auch dabei sein.

Gruppe: Maximal sechs Teilnehmer (dieser Kurs ist bereits ausgebucht. Weitere Termine folgen!)
Dauer: Zwei Tage
Preis: 150 € inkl. MwSt. zzgl. Übernachtung und Verpflegung
Termin: 6.-7. Mai 2017

Fragen und Anmeldungen an: info@ulligunde.com

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